- Die sogenannte Klima-Allianz wird vier weitere Jahre im Zürcher Kantonsrat die Mehrheit stellen.
- SP, GLP, Grüne, EVP und AL kommen auf 91 Sitze. SVP, FDP, Mitte und EDU stellen 89 Kantonsratsmitglieder.
- Gleich drei Sitze dazugewonnen hat Die Mitte, die nun 11 Sitze hat im 180-köpfigen Rat.
Je einen Sitz zulegen konnten SVP (neu 46 Sitze), SP (36 Sitze) und GLP (24 Sitze). Grösster Verlierer sind die Grünen. Sie verloren drei Sitze und haben künftig noch 19 Sitze. Je einen Sitz verloren haben EVP (neu 7 Sitze), AL (5 Sitze), und EDU (3 Sitze).
Mitte-Links hatte bei den Erneuerungswahlen, die als Formtest für die nationalen Wahlen vom Herbst gelten, angesichts der Prognosen lange gezittert. Die Grünen gingen denn auch als Verlierer hervor; sie kamen im Kanton Zürich auf einen Wähleranteil von 10.4 Prozent (minus 1.5 Prozentpunkte) und verloren damit drei ihrer bisher 22 Sitze.
Die weiteren Mitglieder der Klima-Allianz büssten gegenüber ihren Resultaten von 2019 ebenfalls leicht ein; AL, EVP und GLP verzeichneten einen Rückgang um 0.5, 0.4 beziehungsweise 0.2 Prozentpunkte. Einzig die SP verzeichnete ein hauchdünnes Plus von 0.01 Prozentpunkten. Während AL und EVP je einen Sitz verloren, führte die Verteilung der Mandate bei GLP und SP zu je einem Sitzgewinn.
Als Wahlgewinnerin gilt Die Mitte
Auf bürgerlicher Seite legte die SVP leicht um 0.5 Prozentpunkte auf 24.9 Prozent und damit um einen auf 46 Sitze zu. Die FDP kam auf einen Anteil von 15.9 Prozent (+0.2) und hält unverändert 29 Sitze, die EDU erreichte 1.9 Prozent (-0.4), womit sie einen ihrer vier Sitze abgeben muss.
Als Wahlgewinnerin gilt Die Mitte, die ihren Wähleranteil zwar nur leicht um 0.2 Prozentpunkte auf 6.0 Prozent steigerte, damit aber gleich drei zusätzliche Sitze eroberte und neu elf Mitglieder stellt. Vor vier Jahren waren die Vorgängerparteien CVP und BDP noch einzeln angetreten – die Stimmen für die BDP zählten aber nicht, da sie in keinem Wahlkreis die erforderliche Fünf-Prozent-Hürde überspringen und auch kantonsweit nicht mehr als die erforderlichen drei Prozent erreichen konnte.
Diese Wahlhürden stellten für die im Kantonsrat bereits vertretenen Parteien diesmal erwartungsgemäss kein Problem dar. An ihr scheiterten aber alle weiteren neu antretenden Kleinparteien und Gruppierungen. So kam die aus Corona-Massnahmengegnern hervorgegangene «Aufrecht/Freie Liste» in ihrem besten Wahlkreis einen Anteil von 3.7 Prozent und kantonsweit auf 2.2 Prozent.
Prominente Wechsel
Der Zürcher Kantonsrat verzeichnet einige prominente Wechsel. So wurde der landesweit bekannte Milieu-Anwalt Valentin Landmann, der vier Jahre für die SVP politisiert, abgewählt. Der Noch-Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes, Hans-Ulrich Bigler, verpasste den Einzug in den Zürcher Kantonsrat. Der ehemalige FDP-Nationalrat trat für die SVP an.
Die ehemalige SP-Nationalrätin Chantal Galladé schaffte hingegen Sprung in den Zürcher Kantonsrat: Sie holte bei den Gesamterneuerungswahlen für die GLP einen der 180 Parlamentssitze.