Dieser Wahlsonntag ging ohne grosse Überraschung über die Bühne. Alle sieben bisherigen Mitglieder der Zürcher Kantonsregierung schaffen die Wiederwahl. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der amtierenden Bildungsdirektorin Silvia Steiner (Mitte) und ihrer Herausforderin Priska Seiler Graf (SP) blieb aus.
Am Schluss schaffte Silvia Steiner, die vor allem wegen des akuten Lehrerinnenmangels unter Beschuss kam, die Wiederwahl deutlich. «Von Erleichterung möchte ich nicht sprechen, aber von grosser Freude», sagt Steiner.
Mit gut 146'000 Stimmen landet sie sogar auf dem zweitletzten Platz und damit noch vor Carmen Walker Späh von der FDP. Martin Neukom (Grüne) und Jacqueline Fehr (SP) belegen die Plätze vier und fünf. Noch vor ihnen liegen Natalie Rickli und Ernst Stocker, beide von der SVP.
Auf Platz 1 schaffte es Mario Fehr, wie dies auch schon die Umfragen im Vorfeld vorausgesagt hatten. Fehr ist der erste Regierungsrat seit mehr als 30 Jahren, der eine Wahl ohne Partei im Rücken schafft. Nach Querelen innerhalb der Partei ist er vor knapp zwei Jahren aus der SP ausgetreten. Diese versuchte seinen Sitz nun zurückzuerobern. Ohne Erfolg.
Die aussichtsreichste Herausforderin Priska Seiler Graf war es, die für die SP den zweiten Sitz hätte holen sollen. Doch sie landete am Schluss auf dem achten Rang. Seiler Graf fehlten mehr als 25'000 Stimmen. «Natürlich bin ich enttäuscht, nach den ersten Umfragen konnte man sich durchaus Hoffnungen machen.» Die Tatsache, dass alle bisherigen Mitglieder erneut kandidiert hatten, sei eine Herausforderung gewesen, sagt Seiler Graf im Interview.
Auch alle anderen Herausforderer waren chancenlos. Peter Grünenfelder von der FDP, Benno Scherrer von der GLP und auch Anne-Claude Hensch von der Alternativen Liste erreichten das absolute Mehr deutlich nicht.