Eine Frau hat es im Wallis allen gezeigt: Newcomerin Franziska Biner (Mitte) schafft auf Anhieb die Wahl in die Walliser Regierung. Sie verweist Christophe Darbellay (Mitte) mit rund 10'000 Stimmen Vorsprung auf Platz zwei.
Mathias Reynard (SP), Franz Rupen (SVP) sowie Stéphane Ganzer (FDP) folgen auf den weiteren Plätzen. Damit ist der künftige Staatsrat komplett – der Grüne Sprengkandidat Emmanuel Revaz hat sich zurückgezogen.
Die Mitte-Politikerin hat als einzige der sechs Kandidierenden die Wahl bereits direkt im ersten Wahlgang geschafft.
Ich stehe für viel mehr, als für die Frauen. Ich bin jung, dynamisch und komme aus den Bergen.
Franziska Biner, Vize-Gemeindepräsidentin von Zermatt, erklärt sich das Glanzresultat unter anderem damit, dass sie als neue Kandidatin noch keine Wählerinnen und Wähler enttäuscht habe – im Gegensatz zu den Bisherigen.
Das ist der neue Walliser Staatsrat
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Bild 1 von 6. Der neue Staatsrat: Mathias Reynard, Stéphane Ganzer, Franziska Biner, Christophe Darbellay und Franz Ruppen. Bildquelle: Keystone/Jean-Christoph Bott.
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Bild 2 von 6. Neu im Scheinwerferlicht: Mitte-Kandidatin Franziska Biner schafft den Sprung in die Kantonsregierung. Bildquelle: Keystone/Jean-Christophe Bott.
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Bild 3 von 6. Mitte-Staatsrat Christophe Darbellay freut sich trotz des grossen Rückstandes auf Franzsika Biner über sein Resultat. Der Unterwalliser ist seit 2017 im Staatsrat und leitet das Bildungs- und Wirtschaftsdepartement. Bildquelle: Keystone/Jean-Christophe Bott.
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Bild 4 von 6. SP-Staatsrat Mathias Reynard bleibt in der Regierung. Der Unterwalliser führt das Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur. Er wurde 2021 in die Walliser Regierung gewählt. Bildquelle: Keystone/Valentin Floraud.
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Bild 5 von 6. SVP-Staatsrat Franz Rupen bleibt weitere vier Jahre in der Kantonsregierung. Der Oberwalliser ist seit 2021 in der Regierung und leitet das Departement für Mobilität, Raumentwicklung und Umwelt. Bildquelle: Keystone/Valentin Floraud.
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Bild 6 von 6. Der frisch gewählte Staatsrat Stéphane Ganzer (FDP) ist erleichtert und zufrieden: «Ich war sehr nervös heute Nachmittag, als ich auf die Resultate gewartet habe und nun bin ich einfach erleichtert.». Bildquelle: Keystone/Jean-Christophe Bott.
Zum Frauenbonus sagt Biner: «Das hat sicher eine Rolle gespielt. Aber ich stehe für viel mehr, als für die Frauen. Ich bin jung, dynamisch, komme aus der Privatwirtschaft und aus den Bergen.»
Damit schreibt Franziska Biner Geschichte.
Praktisch in allen Walliser Gemeinden, in denen die Mitte bei den Staatsratswahlen am meisten Stimmen erhalten hat, liegt sie vorn. Selbst im französischsprachigen Unterwallis hat die Newcomerin Biner den amtierenden Staatsrat Darbellay in vielen Gemeinden übertroffen.
Für Politologe Sean Müller ist klar: «Die Wahl von Franziska Biner ist historisch.» Biner sei erst die zweite Frau, die den Sprung in die Regierung geschafft hat und dies sogar im ersten Wahlgang – «damit schreibt sie Geschichte».