Balsthal (SO)
Die Partei «kritisch-konstruktive Bauschtler (kkB)» ist in den nächsten vier Jahren nicht mehr im Gemeinderat von Balsthal vertreten. Die kkB verlor ihren einzigen Sitz an die SVP. Die Partei kritisierte die Politik des Gemeinderates zum Teil mit harschen Worten. Gegen einen Beschluss des Gemeinderates legte die kkB sogar (erfolglos) Beschwerde beim Regierungsrat ein.
Abgewählt wurde in Balsthal auch Vize-Gemeindepräsident Enzo Cessotto (FDP). Stattdessen wurde sein Parteikollege Thomas Dobler neu ins Amt gewählt.
Derendingen (SO)
Roger Spichiger ist neuer Gemeindepräsident in Derendingen. Der offizielle SP-Kandidat setzte sich in einer Kampfwahl deutlich gegen seinen SP-Parteikollegen Markus Baumann durch. Baumann hatte ohne die Unterstützung seiner Partei kandidiert. Roger Spichiger erhielt 1053, Markus Baumann bloss 326 Stimmen.
Grenchen (SO)
In der zweitgrössten Solothurner Stadt gibt es bei den Gemeinderatswahlen eine Überraschung: Die SVP gewinnt auf Kosten der Freisinnigen einen Sitz in der 15-köpfigen Exekutive. Die SVP wird damit zur stärksten Fraktion mit 5 Sitzen, gefolgt von der SP mit 4 Sitzen. Die FDP hat noch 3 Sitze, die CVP bleibt bei 2. Die Grünen schaffen den Sprung in den Gemeinderat nicht.
Zum Erfolg der SVP hat wohl auch der Regierungsratswahlkampf der SVP beigetragen. Ihr Kandidat Richard Aschberger scheiterte zwar, dürfte aber in seiner Heimatstadt Grenchen mobilisiert haben.
Kölliken (AG)
Das Stimmvolk lehnt einen Kredit von gut 500'000 Franken zur Erschliessung des Gebiets «Wallenmatten» ab, und zwar deutlich mit 536 zu 246 Stimmen. Es geht um den Bau eines Fusswegs und die Verlängerung eines Strassenstücks zur Erschliessung einer Neubau-Siedlung mit 77 Wohneinheiten. Die Gemeindeversammlung hatte das Geschäft noch gutgeheissen, dagegen wurde das Referendum ergriffen.
Luterbach (SO)
Deutliche Wiederwahl für Michael Ochsenbein als Gemeindepräsident von Luterbach: Der CVP-Mann war der einzige Kandidat und erhielt 654 von 734 Stimmen.
Messen (SO)
Bernhard Jöhr bleibt vier weitere Jahre Gemeindepräsident in Messen. Der FDP-Politiker war der einzige Kandidat und erhielt 278 von 305 Stimmen. Bernhard Jöhr ist seit vier Jahren Gemeindepräsident der Gemeinde im Bezirk Bucheggberg.
Olten (SO)
Das Krematorium im Oltner Friedhof Meisenhard wird voraussichtlich saniert: Die Stimmbevölkerung lehnte Änderungen des Reglements über das Bestattungs- und Friedhofswesen und der Gebührenordnung ab. Diese hatte eine Stilllegung des Krematoriums vorgesehen. Nun werden wohl bis zu 3.5 Millionen Franken investiert.
Der Stadtrat und das Gemeindeparlament wollten kein eigenes Krematorium mehr betreiben, da es betriebswirtschaftlich keinen Sinn mache. Das Referendum gegen diesen Beschluss hatte aber Erfolg: Die Vorlage wurde mit 2564 Stimmen gegen 2191 Stimmen abgelehnt. Die Stimmbeteiligung betrug fast 44 Prozent.
Angenommen wurden hingegen zwei Vorlagen zur Vergrösserung der Finanzkommission von 7 auf 9 Sitze und zur Einführung des «Auftrags» im Gemeindeparlament, anstelle der bisherigen Motionen und Postulate.
Die grösste Solothurner Stadt hat auch Regierung und Parlament neu gewählt. Dabei wird der Stadtrat noch klarer links, das Parlament bleibt aber ausgeglichen. Eine schwierige Ausgangslage:
Schönenwerd (SO)
Charlotte Shah-Wuillemin ist neue Gemeindepräsidentin von Schönenwerd. Damit gelingt es der FDP das Gemeindepräsidium in der Niederämter Gemeinde zu verteidigen. Shah-Wuillemin erhielt 467 Stimmen, ihr Konkurrent Johannes Brons (SVP) 233 Stimmen.
Charlotte Shah-Wuillemin wird damit Nachfolgerin von Peter Hodel (FDP), der nach 16 Jahren das Gemeindepräsidium abgab und nun in die Solothurner Kantonsregierung gewählt wurde.
Solothurn
Die GLP gewinnt zwei Sitze im 30-köpfigen Gemeinderat, auf Kosten von SP und CVP. Die anderen Parteien können ihre Sitze halten. Die FDP bleibt die stärkste Partei in der Stadt, dicht gefolgt von der SP.
Im Hinblick auf die anstehende Neuwahl für das Stadtpräsidium sind ebenfalls erste Anhaltspunkte erkennbar. Die zwei potenziellen Kandidatinnen auf der linken Seite haben bei den Gemeinderatswahlen beide mehr Stimmen geholt als der designierte FDP-Kandidat. Es geht um die Ablösung von Kurt Fluri (FDP) nach 28 Jahren im Amt als Stadtpräsident.
Thal-Gäu (SO)
In der Amtei gab es eine Kampfwahl um die Besetzung des Amtsgerichts. Als Amtsrichterin bzw. Amtsrichter gewählt wurden Regina Füeg (CVP, bisher) und Markus Wyss (FDP, neu). Diana Stärkle (SVP, neu) verpasste die Wahl klar.
Zofingen (AG)
Im Westaargauer Zentrum wurde der Stadtrat neu gewählt. Bereits im ersten Wahlgang wurden alle Sitze besetzt. Die SVP ist weiterhin nicht in der Stadtregierung vertreten. Das beste Resultat erreicht die ehemalige Regierungsratskandidatin der Grünen, Christiane Guyer.
Die restlichen Kandidierenden erreichten das absolute Mehr nicht oder scheiden als überzählig aus. Es sind dies die bürgerlichen Kandidaten Hansrudolf Hauri (SVP) und André Kirchhofer (FDP), sowie SP-Kandidat Michael Wacker und der Parteilose Maik Müller. Der SVP-Kandidat verpasste den Einzug in die Regierung nur sehr knapp.
Die politischen Kräfteverhältnisse bleiben in Zofingen damit stabil. Der nicht mehr angetretene Vize-Ammann Hans-Martin Plüss wird durch einen neuen Vertreter der SP ersetzt. Der ebenfalls nicht mehr angetretene bisherige Stadtammann Hans-Ruedi Hottiger stand der CVP nahe – sein Sitz wird nun von einem Mitte-Vertreter «geerbt».
Im Herbst wählt Zofingen auch ein neues Stadtpräsidium. Die bestgewählte Stadträtin Christiane Guyer (Grüne) hat ihren Anspruch auf den Sitz bereits angemeldet, auch der zweitplatzierte Dominik Gresch und der parteilose Peter Siegrist haben Ambitionen.
Zuchwil (SO)
Die viertgrösste Gemeinde des Kantons Solothurn hat einen neuen Gemeindepräsidenten. Patrick Marti (SP) war einziger Kandidat und wurde mit 928 von 1273 Stimmen gewählt. Patrick Marti wird damit Nachfolger von Stefan Hug (SP), der nach acht Jahren als Gemeindepräsident von Zuchwil nicht mehr antrat.