Auf der Alpensüdseite werden grosse Regenmengen erwartet. In gewissen Regionen gilt sogar die höchste Warnstufe: Die Behörden warnen vor Überschwemmungen, Hänge könnten ins Rutschen kommen und in höheren Lagen herrscht grosse Lawinengefahr. Was kommt auf die Südschweiz genau zu? SRF-Meteorologe Simon Eschle weiss Bescheid.
Wo drohen die Unwetter?
Die Unwetter treffen vor allem das Wallis und das Tessin. Am meisten Niederschlag fällt im Wallis im Mattertal, Saastal, Binntal und im Simplongebiet. Im Tessin ist das Maggiatal, Centovalli und das Onsernonetal am stärksten betroffen. In diesen Gebieten gibt es zwischen 150 und 200 Millimeter Niederschlag. Das entspricht vielerorts der Niederschlagsmenge, die in einem durchschnittlichen Jahr im ganzen Monat April fällt. Lokal ist es sogar noch mehr.
Wann sind die Regenmengen zu erwarten?
Der Grossteil des Niederschlages fällt am Mittwoch und am Donnerstag. Die intensivsten Niederschläge erwarten wir zwischen Mittwochnachmittag und Donnerstagmorgen. Oberhalb von 1600 bis 2000 Metern fällt der Niederschlag als Schnee, bleibt so vorerst liegen und kommt nicht direkt in den Abfluss.
Hat der Regen Einfluss auf die aktuell herrschende Trockenheit?
In den betroffenen Gebieten wird der Niederschlag die Trockenheit lindern. Die Frage ist, wie nachhaltig es ist. Zum einen fällt ein Teil als Schnee. Der bleibt vorerst liegen. Zum anderen kann es bei intensiven Niederschlägen sein, dass ein Grossteil des Wassers an der Oberfläche abfliesst.
Kann man trotzdem über Ostern ins Tessin oder ins Wallis fahren?
Grundsätzlich ja. In den betroffenen Gebieten muss man aber die Auswirkungen der Unwetter abwarten. Lokal ist es gut möglich, dass es Einschränkungen gibt. Es kann beispielsweise Hangrutschungen geben oder Flüsse können über die Ufer treten. In der Höhe steigt zudem die Lawinengefahr auf Stufe 4 (gross) an.