- Die WEF-Teilnehmenden suchen nach Lösungen für das grösste Umweltproblem, fliegen aber aus der ganzen Welt ein.
- Das WEF ermuntert seine prominenten Gäste, den CO₂-Ausstoss der Anreise mit dem Flugzeug zu kompensieren oder klimaneutralen Treibstoff zu kaufen.
- Letzteren gibt es kaum und das WEF gibt nicht bekannt, wer CO₂-Zertifikate nutzt.
Eines der Themen des Weltwirtschaftsforums in Davos ist der Klimawandel. Aus der ganzen Welt fliegen Wirtschaftsvertreter, Politikerinnen und Staatsoberhäupter ein, um in Davos unter anderem darüber zu sprechen.
Insgesamt sind es gut 1000 zusätzliche Flugbewegungen, die durch das WEF entstehen, schätzt die Schweizer Flugsicherung Skyguide. Viele kommen mit einem Linienflug nach Zürich, die Staatschefinnen und -chefs meist in Staatsmaschinen. Hinzu kommen auch etliche Hundert Flüge von Privatjets, die alleine laut Skyguide schon für 500 Starts und Landungen sorgen.
Auf die Frage, wie dieser Flugverkehr in Zeiten des Klimawandels noch zusammenpasst, verteidigt sich der Direktor des WEF, Alois Zwinggi. «Das World Economic Forum misst seit Jahren den gesamten CO₂-Fussabdruck aller Beteiligten und kompensiert diesen gesamthaft durch Projekte im In- und Ausland.»
Das World Economic Forum misst seit Jahren den gesamthaften CO₂-Fussabdruck aller Beteiligten.
Gerade bei den privaten Flugzeugen ist nicht nur die Zahl der Flugbewegungen entscheidend, sondern auch die Grösse der Flugzeuge. Diese würden seit einigen Jahren immer grösser, stellt beispielsweise der Flughafen Altenrhein fest. Dort wird ein grosser Teil der privaten Flugzeuge geparkt.
Ökologischer Fussabdruck bleibt ein Geheimnis
Das WEF fordert zwar alle Teilnehmenden auf, ihren CO₂-Ausstoss zu kompensieren. Jenen, die im privaten Jet anreisen, legt der Anlass nahe, alternativen Treibstoff zu tanken. Dieser gilt als weniger klimaschädlich, ist aber viel teurer als fossiler Treibstoff.
Doch wie viele WEF-Teilnehmende solchen Treibstoff tatsächlich tanken, ist unklar. In Altenrhein beispielsweise kann dieser Treibstoff gar nicht getankt werden. Der Flughafen Zürich verfügt über keine entsprechenden Angaben.
Somit bleibt es das Geheimnis der Teilnehmenden, wie gross ihr ökologischer Fussabdruck tatsächlich ist.