- Klaus Schwab hat mit 88 Jahren seinen sofortigen Rücktritt als Vorsitzender des Stiftungsrats des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos bekanntgegeben.
- Bis ein Ersatz gefunden ist, übernimmt der stellvertretende Vorsitzende Peter Brabeck-Letmathe.
- Nähere Angaben zum Grund des Rücktritts machte Schwab nicht.
Über seinen Rücktritt informierte Klaus Schwab den Vorstand an einer ausserordentlichen Sitzung am Ostersonntag. Die Wahl des Interims-Chefs Brabeck-Letmathe sei einstimmig erfolgt. Der Stiftungsrat setzte für die Suche einer dauerhaften Nachfolge einen Findungsausschuss ein.
Bereits im Mai vor einem Jahr kündigte Schwab an, seinen Chefposten zu verlassen und auf den Posten des Stiftungsratsvorsitzenden zu wechseln. Nun folgt der Rückzug aus ebendiesem Amt.
WEF mit Geld der Eltern gegründet
Der deutsche Wirtschaftsprofessor Klaus Schwab, der im süddeutschen Ravensburg als Sohn eines Schweizer Fabrikdirektors geboren wurde, hatte das Weltwirtschaftsforum 1971 ins Leben gerufen – mit Geld seiner Eltern, Ersparnissen als Manager und einem Kredit.
Das Forum mit dem Jahrestreffen in Davos wurde zu einer der wichtigsten Zusammenkünfte für Spitzenpolitiker, Top-Managerinnen, Wissenschaftlerinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft aus aller Welt.
Seinen Sitz hat das WEF in Genf. Es beschäftigt weltweit 600 Menschen in Genf, New York, Peking und Tokio.
Für seine Bemühungen, Politik und Wirtschaft zur Lösung globaler Probleme zusammenzubringen, wurde Schwab mehrfach geehrt, unter anderem vom japanischen Kaiser. Kritiker des Jahrestreffens in Davos werfen den Organisatoren dagegen vor, dass die Mächtigen der Welt am WEF hinter dem Rücken der Bevölkerung gegenseitig ihre Profite erhöhten.