Das Wichtigste in Kürze
- Bei früheren Armeereformen war die Offiziersgesellschaft mit der Umsetzung jeweils unzufrieden.
- Deshalb will sie die jetzt anstehende Weiterentwicklung Armee WEA begleitend überprüfen.
- Dazu sollen regelmässige Treffen zwischen SOG und der VBS-Spitze stattfinden.
Nach der Reform ist vor der Reform, ist man bei der Schweizer Armee geneigt festzustellen. Schliesslich wurde das Militär in den letzten 20 Jahren drei Mal reformiert.
Dies sei keine Erfolgsgeschichte der Schweizer Armee gewesen, sagt Stefan Holenstein. Er ist Präsident der Offiziersgesellschaft (SOG) und Oberst im Generalstab. «Leider sind die Reformen allesamt mehr oder weniger missglückt.» Sie seien nicht so umgesetzt worden, wie auf dem Papier beschlossen, sagt Holenstein.
Armee wird weiterentwickelt
Nun beginnt bereits die Umsetzung der nächsten Reform. Sie heisst schlicht Weiterentwicklung der Armee (WEA). Politisch ist sie beschlossen, die Eckwerte sind bekannt. Nebst den Finanzen und der Vollausrüstung für die Truppe geht es vor allem auch darum, die Armee wieder attraktiver zu machen, um genügend Soldaten rekrutieren zu können.
Offiziere wollen ein Wörtchen mitreden
Für die SOG sei diesmal die Arbeit mit der Definition des Ziels nicht getan, betont Holenstein: «Wir wollen bei der Umsetzung aktiver als bei früheren Reformen ein Wörtchen mitreden.» Zu diesem Zweck wurde die Begleitgruppe WEA gebildet, in welcher nebst anderen Verbänden auch die Offiziersgesellschaft vertreten ist.
Die Gruppe trifft sich künftig regelmässig mit Spitzenvertretern des VBS. So könne man laufend überprüfen ob die Reform wirklich auch so umgesetzt werde wie angekündigt. «Oder ob es bei Lippenbekenntnissen bleibt», sagt Holenstein. Erstmals trifft sich die WEA Gruppe nächsten Dienstag.