- Die zuständige Kommission des Zürcher Kantonsrats hat sich mit 8 zu 7 Stimmen für die Pistenverlängerungen am Flughafen in Kloten ausgesprochen.
- Die Befürworter versprechen sich mehr Sicherheit und Pünktlichkeit.
- Die links-grüne Gegnerschaft spricht bereits von einem möglichen Referendum. Eine Volksabstimmung ist daher sehr wahrscheinlich.
Die links-grüne Minderheit der Kommission lehnt einen Ausbau des Flughafens Zürich ab, wie es in einer Mitteilung heisst. Die GLP fordert verbindliche Zusagen zu Klimazielen und zum Kapazitätsausbau. Sie will die Vorlage zur Pistenverlängerung an den Regierungsrat zurückweisen.
Die bürgerliche Mehrheit aus SVP, FDP, Mitte und EVP hält fest, dass eine erhöhte Sicherheitsmarge und eine grössere Zuverlässigkeit im volkswirtschaftlichen Interesse der ganzen Schweiz liegen würden.
Volksabstimmung so gut wie sicher
Als Nächstes wird der Zürcher Kantonsrat über die Vorlage beraten. Der Entscheid unterliegt dem fakultativen Referendum. Angesichts des Widerstands von Parteien und Anwohnerverbänden ist eine Volksabstimmung so gut wie sicher.
Grüne und GLP haben bereits auf die Mitteilung reagiert. «Sollte der Kantonsrat zustimmen, werden wir das Referendum ergreifen», schreiben die Grünen.
Schon seit mehr als 10 Jahren Bedarf angezeigt
Die Handelskammer Zürich und das Komitee «Weltoffenes Zürich» begrüssen den Entscheid hingegen. Auch die Flughafen Zürich AG nimmt «erfreut» vom Entscheid der Kommission Kenntnis, wie sie mitteilt.
«Die Pistenverlängerungen führen nicht zu einer Kapazitätserhöhung, da kein Zusammenhang zwischen Pistenlänge und Anzahl Flugbewegungen besteht.» Es gebe keine alternativen Massnahmen, die solche Verbesserungen bei der Sicherheit und Reduktion von Verspätungen mit sich bringen würden, so das Unternehmen.
Der Flughafen Zürich beantragt konkret die Verlängerung der Piste 28 um 400 Meter nach Westen und der Piste 32 um 280 Meter nach Norden. Die Kosten von 250 Millionen Franken würde die Flughafen Zürich AG tragen.
Der heutige Betrieb auf dem Flughafen Zürich gilt wegen der sich kreuzenden Pisten und der im Tagesverlauf wechselnden Betriebskonzepte als komplex. Eine Sicherheitsüberprüfung hatte bereits 2012 Handlungsbedarf aufgezeigt. Ein allfälliger Baubeginn wird nicht vor 2030 erwartet.