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Wölfe in der Schweiz Graubünden stoppt Wolfsjagd – Beschwerde für Wallis wird geprüft

  • Im Kanton Graubünden dürfen Jägerinnen und Jäger ab sofort keine Wölfe mehr abschiessen. Das schreibt das Bündner Amt für Jagd und Fischerei auf seiner Webseite.
  • Grund für den Stopp der Wolfsregulation sei eine Beschwerde dagegen beim Bundesverwaltungsgericht.
  • Ob diese Beschwerde auch Auswirkungen auf die Wolfsregulation in anderen Kantonen hat, ist unklar.
  • Gegenüber RTS betont Pro Natura, dass man auch im Wallis juristisch handeln wolle.

Der WWF bestätigt gegenüber Radio SRF, dass die Naturschutzorganisationen im Kanton Graubünden Beschwerde eingereicht haben. Diese hat aufschiebende Wirkung. Gemäss Gesetz dürften Wölfe nur dann proaktiv geschossen werden, wenn nachgewiesen sei, dass sie grosse Schäden verursachen oder wenn sie Menschen gefährden. Der Abschuss ganzer Rudel dürfe nur als allerletztes Mittel eingesetzt werden, so der WWF weiter.

Lokale Wolfsbestände dürfen gemäss Gesetz durch Abschüsse nicht gefährdet werden. Wo diese Bedingungen nicht eingehalten seien, sieht der WWF geltendes Recht verletzt – und will deshalb die entsprechenden Abschussverfügungen gerichtlich überprüfen lassen. Die Naturschutzorganisation will am Montag detailliert über die Beschwerde informieren.

Pro Natura prüft Beschwerde auch für Wallis

Die Auswirkungen der Beschwerde auf Wolfsabschüsse in anderen Kantonen – namentlich auf jene im Kanton Wallis – sind unklar. Die zuständigen Walliser Behörden haben auf eine Anfrage von Radio SRF nicht reagiert.

Anders die Naturschutzorganisationen: Graubünden sei erst die erste Etappe, sagt Willy Geiger, Präsident von Pro Natura Sektion Wallis, gegenüber RTS: «Auch im Wallis prüfen wir gegen entsprechende Wolfsbeschlüsse Beschwerden.» Mit den juristischen Abklärungen werde man nächste Woche fertig sein.

Wallis hat bereits zehn Wölfe geschossen

Die neue Jagdverordnung ist seit dem 1. Dezember, also seit genau einer Woche, in Kraft. Sie besagt, dass Wölfe – sogar ganze Rudel – präventiv geschossen werden dürfen, also ohne, dass sie auffällig waren. Das Wallis hat beim Bundesamt für Umwelt (Bafu) den Komplettabschuss von sieben Rudeln beantragt. Diesem Antrag wurde entsprochen, und seit einer Woche herrscht nun Abschussfreigabe für diese 34 Tiere.

Der Kanton Wallis schätze die Lage vor Beginn der Jagdsaison wie folgt ein: Die Jagd werde anspruchsvoll und die Operation ein grosser Erfolg, wenn von Anfang Dezember bis Ende Januar 10 bis 15 Tiere erlegt werden würden.

Nun gestaltet sich die Jagd offenbar doch einfacher als ursprünglich angenommen: Bis Donnerstag wurden bereits fünf Tiere erlegt. Von Donnerstag auf Freitag waren die Jägerinnen und Jäger abermals erfolgreich.

toter Wolf im Gras
Legende: Szenen wie diese aus dem Jahr 2010 hat es in der vergangenen Woche häufig gegeben. Zehn Wölfe wurden im Wallis seit Jagdbeginn geschossen. Keystone/Staatskanzlei Wallis

Wie der entsprechenden Kantonswebsite zu entnehmen ist, wurden in dieser kurzen Zeit drei Tiere aus dem Rudel im Val d'Hérens abgeschossen. Zwei davon von Wildhütern, eines von einem Jäger mit Bewilligung. Zudem erlegten Wildhüter einen jungen Wolf aus dem Nanz-Rudel und einen aus dem Augstbord-Rudel.

Das vorsichtig formulierte Ziel, bis Ende Saison rund zehn Wölfe zu erlegen, wurde also bereits nach einer Woche erreicht.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 6.12.2023, 17.30 Uhr ; 

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