Das World Economic Forum (WEF) und der Ort Davos gehören seit 50 Jahren zusammen. Nun kommt es zur vorläufigen Trennung. Ende August wurde bekannt, dass das WEF 2021 vom Winter auf den Frühsommer geschoben werden soll. Bereits zuvor war die Rede von einer kleineren, digitalen Ausgabe gewesen. Nun soll aber nicht nur das Datum, sondern auch der Ort verändert werden.
Lugano oder Bürgenstock
Ein möglicher alternativer Austragungsort könnten im Tessin oder in Nidwalden sein. «Wir sind in Verhandlungen mit dem WEF», bestätigt der Nidwaldner Landammann Othmar Filliger auf Anfrage von SRF. «Konkret ist der Bürgenstock als Austragungsort im Zentrum.» Mehr könne er zu den laufenden Verhandlungen aber nicht sagen.
Ähnlich tönt es im Tessin. Dort laufen Gespräche über Lugano als möglicher Austragungsort für das WEF 2021, wie das Tessiner Radio RSI berichtet. Details sind allerdings noch nicht bekannt.
Auf Anfrage von SRF lässt WEF-Direktor Alois Zwinggi ausrichten, es sei noch kein Entscheid gefallen. In in den kommenden Wochen werde das Weltwirtschaftsforum «zusätzliche Informationen zum Jahrestreffen 2021 bekanntgeben».
Davoser Hotels per Brief informiert
Die Enttäuschung bei den Davoser Hotels ist derweil gross. Sie haben ein Schreiben erhalten, in welchem das WEF ankündigt, einen anderen Standort zu suchen. Tamara Henderson, Präsidentin von Hotel Gastro Davos, bestätigte am Dienstag einen Bericht der «Südostschweiz» gegenüber der Agentur Keystone-SDA. Man sei von dieser Ankündigung überrascht worden und fühle sich übergangen.
Für die Gemeinde habe dieser Brief an die Hotels nichts geändert, sagte Gemeindeschreiber Michael Straub zum Zeitungsbericht. Die Gemeinde sei davon ausgegangen und gehe weiter davon aus, dass das WEF kommendes Jahr nicht in Davos stattfinde, wenn sich in der Corona-Pandamie keine Wende zum Positiven einstelle. «Unser nächster Termin ist der Januar 2022», betonte Straub.