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Mehr Pendler leisten sich ein Upgrade
Aus HeuteMorgen vom 21.02.2023. Bild: Keystone/Adrien Perritaz
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Zahlen des ÖV Zugreisende lösen vermehrt spontane Klassenwechsel

Spontanes Reisen in der 1. Klasse boomt. Abonnements für die komfortablere Klasse werden aber weniger verkauft.

Spontane Klassenwechsel boomen. Die Verkäufe der Klassenwechsel haben im Vergleich zu 2019 um 70 Prozent zugenommen. Thomas Ammann von der Branchenorganisatoin Alliance Swisspass erkennt eine klare Tendenz zum streckengebundenen Klassenwechsel. Damit hat sich das Verhalten der Pendlerinnen und Pendler in den letzten Jahren verändert.

Wir sind etwas weniger häufig im ÖV unterwegs.
Autor: Thomas Ammann Branchenorganisatoin Alliance Swisspass

Das Zusatzticket für die 1. Klasse wird laut Ammann mittlerweile oft spontan gelöst. Weniger entscheiden sich die Reisenden dafür, grundsätzlich 1. Klasse zu fahren. Die Gründe für das vermehrte Aufkommen der Klassenwechsel sind vielfältig. Besonders volle Züge oder der Wunsch nach Ruhe können beispielsweise die Pendlerinnen in die 1. Klasse locken.

Neues Angebot der SBB

Die Corona-Pandemie hat einen Einfluss auf das Pendlerverhalten gehabt, wie Ammann bestätigt: «Wir sind etwas weniger häufig im ÖV unterwegs, was sicherlich eine Folge der Corona-Pandemie ist.» Daraus könnte sich die Haltung entwickeln: Wenn ich dann schon unterwegs bin, leiste ich mir ein Upgrade.

Mit diesem Argument erklärt sich Alliance Swisspass nur einen Teil des Aufkommens der Streckenwechsel. Die SBB lancierte ein neues Angebot. Der Klassenwechsel kann heute als Sparbillett gebucht werden. Somit ist dieser mit Rabatten verfügbar, was den Klassenwechsel erschwinglicher macht.

Keine überfüllte 1. Klasse

Trotz des deutlichen Anstiegs der spontanen Klassenwechsel sei die 1. Klasse heute weniger voll als früher, heisst es bei der Alliance Swisspass. Die Pendlerinnen und Pendler fahren gemäss der Branchenorganisation selektiver erstklassig und es wird kein explizites Abonnement dafür gelöst.

Thomas Ammann ergänzt: «Wir haben festgestellt, dass Firmen immer weniger bereit sind, ihren Mitarbeitenden für Geschäftsreisen die erste Klasse zu finanzieren.» Das schlägt sich auf die Zahlen der SBB nieder. Rund ein Viertel weniger Umsatz konnte die SBB mit Erstklassangeboten auf ihrer Business-Verkaufsplattform verzeichnen. Auch diese Zahlen werden mit der Zeit vor der Pandemie verglichen.

HeuteMorgen, 21.02.2023, 06:00 Uhr

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