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Zehn Todesopfer Winter 2024/2025 fordert unterdurchschnittlich wenige Lawinentote

  • Im letzten Winter sind in der Schweiz bei neun Lawinenunfällen zehn Menschen ums Leben gekommen.
  • Das schreibt das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) auf seiner Website.
  • Diese Zahl liege deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen 20 Jahre.

Vom 1. Oktober bis zum 14. April 2025 sind dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) 172 Schadenlawinen, also Lawinen, bei denen Personen oder Sachen zu Schaden gekommen sind, gemeldet worden, wie es auf der Website heisst. Davon seien 156 durch Personen ausgelöst worden.

Insgesamt seien 206 Personen durch eine Lawine erfasst worden. Diese Zahl liege leicht über dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre (205 Personen). Bei neun Lawinenunfällen habe es insgesamt zehn Todesopfer gegeben. Die Opferzahl lag bis am 14. April damit deutlich unter dem 20-jährigen Mittelwert von 19 Todesopfern.

Rettungsteam arbeitet bei Schneewetter an einer Bergrettung.
Legende: In den Schweizer Alpen herrschte vergangenen Winter Schneearmut. Trotzdem starben Menschen in Lawinen, allerdings bedeutend weniger als im Mittelwert der letzten 20 Jahre. (Symbolbild) Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Das SLF nannte folgende mögliche Gründe für die geringe Opferzahl: dass es keine Unfälle mit vielen Todesopfern gab, den Umstand, dass die registrierten Lawinen meist kleine Anrissmächtigkeiten hatten und damit weniger gefährlich als in anderen Jahren waren, und «viel Glück». Ein weiterer Grund dürfte auch gewesen sein, dass die Kameradenrettung überwiegend sehr gut ausgeführt wurde.

Die Anzahl Lawinen mit Sachschäden lag laut dem SLF bei 21 Lawinen und damit deutlich unter dem Jahresdurchschnitt der letzten 20 Jahre mit 84 Lawinen bis Ende September. Die vollständige Erfassung der Sachschäden liege aber erst per Ende September 2025 vor.

Schneearmut in den Schweizer Alpen

Der Winter 2024/2025 liege in den Top zehn der mildesten Winter seit Messbeginn 1864. Ausserdem sei er in den Schweizer Alpen, und besonders im Osten, schneearm gewesen. Der Hauptgrund für den wenigen Schnee seien die geringen Niederschläge zwischen November 2024 und April 2025 im Grossteil der Schweizer Alpen gewesen, schrieb das Institut.

Das SLF nannte zwei Wintereinbrüche im Herbst 2025. Der erste Anfang Oktober im vergletscherten Gebirge und oberhalb von 3000 Metern. Hier habe es während des regnerischen und trüben Oktober «immer wieder» geschneit. In tieferen Lagen habe es dagegen meistens geregnet.

Der zweite vom 19. bis 22. November: Damals fiel im Westen und Norden «ausserordentlich viel» Schnee bis in tiefe Lagen, wie weiter zu lesen war. Im Dezember schneite es wiederholt, was zu «weissen Weihnachten» führte.

Insgesamt sei der Winter schweizweit aufgrund geringer Niederschläge durch «stark unterdurchschnittliche» Schneehöhen geprägt gewesen. So haben Mitte April auf dem Messfeld Weissfluhjoch oberhalb von Davos GR nur 121 Zentimeter Schnee gelegen, normal wären 218 Zentimeter. Ähnlich wenig Schnee lag gemäss dem Institut letztmals im April 1972.

SRF 4 News, 15.04.2025, 11:00 Uhr ; 

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