Zum Inhalt springen
Video
Die Reaktionen der politischen Parteien
Aus 10 vor 10 vom 19.03.2021.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 20 Sekunden.

Zögerliche Lockerungen Beträchtliche Unzufriedenheit mit Entscheid des Bundesrats

  • Der Bundesrat verzichtet vorerst auf weitere Lockerungsschritte im Kampf gegen das Coronavirus. Dies stösst auf Unverständnis.
  • Die Kantone sind über die zögerlichen Öffnungsschritte enttäuscht.
  • Die SVP spricht von einem «Schlag ins Gesicht», Gastrosuisse von einer «immensen Enttäuschung».
  • Einzig für der Arbeitnehmerverband Travailsuisse sind die Massnahmen nachvollziehbar.

Die Kantone reagieren unzufrieden auf die «Mini-Öffnung» für Familien und den Appell des Bundesrates an die Geduld. Es sei enttäuschend, dass der Bundesrat die meisten vorgeschlagenen Öffnungsschritte vertagt habe, teilte die Gesundheitsdirektoren-Konferenz (GDK) mit.

Die Kantone wünschten sich Lockerungen, insbesondere im Bildungsbereich hätten sie mehr erwartet. Auch die Öffnung von Restaurant-Terrassen hätten die Kantone einstimmig unterstützt, schrieb die GDK.

GDK-Präsident Lukas Engelberger bedauert die Zurückhaltung, sagt aber: «Letztlich ist es aber auch die Landesregierung, die in der gegenwärtigen Situation mit einheitlichen Massnahmen die Verantwortung trägt.»

SVP: «Schlag ins Gesicht»

Die SVP kritisiert den Bundesrat scharf. Der Mini-Öffnungsentscheid sei inakzeptabel und «ein Schlag ins Gesicht von Bevölkerung und Betrieben». Es sei inakzeptabel, dass sich «die Mitte-links-Mehrheit des Bundesrates» einmal mehr über die Kantone hinweggesetzt habe. Solch «willkürliche Entscheide» hätten zur Folge, dass die Bevölkerung auch die sinnvollen Massnahmen zunehmend nicht mehr einhalte.

Die FDP nimmt den Entscheid kritisch zur Kenntnis. Es zeige sich einmal mehr, dass der Bundesrat nicht willens sei, der Bevölkerung und den Unternehmen eine echte Perspektive zu geben. Sie vermisst auch eine Information des Bundesrates, wie die Impfungen beschleunigt werden sollen.

Die Mitte begrüsst, «dass endlich die für Familien nicht praktikable 5-Personen-Regel aufgehoben und auf 10 Personen erweitert wird», sagt Mitte-Präsident Gerhard Pfister. Aber man bedauere, dass der Bundesrat die aktuelle Lage trotz mehr Testen und Impfen so instabil einschätzt.

Gastrosuisse: «Immense Enttäuschung»

Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer greift den Bundesrat frontal an. «Der Bundesrat hat es offenbar auf uns abgesehen.» Die Enttäuschung sei «immens». Er könne nicht verstehen, dass nicht einmal die Terrassen von Restaurants geöffnet werden dürfen. Das sei ein «Berufsverbot fürs Gastgewerbe».

Für den Schweizerischen Gewerbeverband (SGV) ist das Beharren des Bundesrates auf den geltenden Corona-Massnahmen unverhältnismässig. Er lasse sich einmal mehr nur von den vorgezeichneten Horrorszenarien der wissenschaftlichen Taskforce beeinflussen. Kaum sei die Parlaments-Session beendet, «wird wieder das alte, manipulative Spiel gespielt», so der SGV weiter.

Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse kann die Zurückhaltung teilweise nachvollziehen, kritisierte aber das Festhalten an der Homeoffice-Pflicht und das Öffnungsverbot für Restaurant-Terrassen. Die Schweiz bezahle nun den Preis dafür, dass sie beim Testen und Impfen zu lange gezögert habe.

Travailsuisse: «Nachvollziehbar»

Für Travailsuisse, dem Dachverband der Arbeitnehmenden, sind die Entscheide nachvollziehbar und entsprechen seinen Forderungen. Mit einer schrittweisen Öffnung und gleichzeitiger Test- und Impfoffensive komme die Schweiz zügiger zurück zur Normalität. Zum Erhalt von Arbeitsplätzen und Einkommen bedürfe es aber dringend weiterer Unterstützungsmassnahmen.

Hier finden Sie Hilfe in der Coronazeit

Box aufklappen Box zuklappen

Corona beschäftigt uns alle. Unten finden Sie eine Liste mit Hotlines und Ratgebern rund um Corona.

BAG Infoline Coronavirus: 058 463 00 00 (täglich 6 bis 23 Uhr)

BAG Infoline Corona-Impfung: 058 377 88 92 (täglich 6 bis 23 Uhr)

Dureschnufe: Plattform für psychische Gesundheit rund um das neue Coronavirus

Angst und Panikhilfe Schweiz, Hotline: 0848 801 109 (10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr)

Eltern-Notruf Schweiz, Hotline: 0848 35 45 55 (24x7)

Pro Juventute, Hotline für Kinder- und Jugendliche: 147 (24x7)

Schweizer Sorgen-Telefon: 143 (24x7)

Suchthilfe Schweiz: Hotline für Jugendliche im Lockdown 0800 104 104 (Di. bis Do. 9 bis 12 Uhr)

Branchenhilfe.ch: Ratgeberportal für Corona betroffene Wirtschaftszweige

Tagesschau, 19.03.2021, 18:00 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel