- Wegen der Gletscherschmelze muss die Schweizer Grenze zu Italien im Hochgebirge im Raum Zermatt VS bereinigt werden.
- Zudem muss im Kanton Genf die Grenze zu Frankreich wegen der Renaturierung von Gewässern und dem Bau einer Tramlinie geringfügig angepasst werden.
Die 103 Kilometer lange Grenze zwischen dem Kanton Genf und Frankreich verläuft auf rund 50 Kilometern durch Gewässer. Anpassungen sind laut Bundesrat in erster Linie wegen Renaturierungen der Flüsse Hermance und Foron nötig.
Eine Bereinigung ist aber auch zwischen den Gemeinden Perly-Certoux GE und Bardonnex GE erforderlich. Grund ist dort die Verlegung von Gleisen für eine neue grenzüberschreitende Tramlinie zwischen Perly-Certoux und dem französischen Saint-Julien-en-Genevois.
Die gemischte französisch-schweizerische Kommission arbeitete in den drei Genfer Gebieten drei Grenzbereinigungsabkommen aus. Das Völkerrecht sieht bei Grenzveränderungen die Möglichkeit eines Austauschs von gleichwertigen Flächen vor.
Gletscherschmelze verschiebt Landesgrenze
Entlang der Grenze zu Italien ist die Gletscherschmelze Grund für Anpassungen. Bedeutende Abschnitte im Raum Zermatt VS würden durch die Wasserscheide oder die Gratlinien von Gletschern, Firnen oder ewigem Schnee bestimmt, schrieb der Bundesrat in einer Mitteilung. Weil Gletscher schmelzen, verändern sich diese Formationen.
Auf ein Grenzbereinigungsabkommen einigten sich die Schweiz und Italien im Mai 2023, entsprechend den wirtschaftlichen Interessen beider Seiten.
Da es sich in allen Fällen um geringfügige Bereinigungen handelt, kann der Bundesrat die Abkommen selbstständig abschliessen. Er hat die Unterzeichnung des Grenzbereinigungsabkommens genehmigt. In Italien und Frankreich sind die Genehmigungsprozesse im Gang.