In elf Kantonen ist die Schule am Montag wieder gestartet nach den Weihnachtsferien. Mit am Pult: die Sorge rund um Omikron. Denn bei derart hohen Fallzahlen drohen viele Ausfälle wegen Isolation oder Quarantäne bei Lehrerinnen und Lehrern.
Besorgt ist auch Thomas Minder, Präsident des Verbands der Schulleiterinnen- und Schulleiter. Derzeit sei die Situation zwar noch ruhig, auch wenn es vereinzelt Absenzen gebe. «Ich rechne aber damit, dass diese Ausfälle in den nächsten Tagen zunehmen.»
Flexibilität ist gefragt
Der Schulbetrieb könnte in den kommenden Wochen aufgrund der hochansteckenden Omikron-Variante vielerorts in Mitleidenschaft gezogen werden. Verschärft wird die Situation dadurch, dass es laut Minder an Stellvertretungen mangelt. Viele Schulen dürften also Probleme haben, wenn mehrere Lehrpersonen gleichzeitig ausfallen.
Es ist speziell, dass nun auch in den Medien wieder über Schulschliessungen gesprochen wird, wenn gleichzeitig Veranstaltungen stattfinden, an denen sich mehrere tausend Leute treffen.
Notfalls müsse man auch kreativ werden, so Minder: «Vielleicht müssen auch wir Schulleitungen in die Hosen oder wir setzen Klassenassistenzen ein, um die Klassen zu betreuen. Von Beschulung kann dann nicht mehr die Rede sein.»
Schulschliessungen möglich
Silvia Steiner, die Präsidentin der Konferenz der Bildungsdirektorinnen und – direktoren, fasst den Einsatz von pensioniertem Lehrpersonal und Studierenden ins Auge. Steiner sagte am Montag bei «10vor10» auch, dass im Einzelfall auch Schulschliessungen wieder drohen könnten.
Neu sei dieses Szenario nicht mehr, sagt Minder dazu. «Auch bei uns an der Schule mussten in den letzten Monaten einzelne Klassen in Quarantäne. Es ist aber speziell, dass nun auch in den Medien wieder über Schulschliessungen gesprochen wird, wenn gleichzeitig Veranstaltungen stattfinden, an denen sich mehrere tausend Leute treffen.»
Der Präsident der Schulleiterinnen und Schulleiter freut sich zwar auch selbst über den Besuch von Grossveranstaltungen wie etwa Fussballspielen. Auch sei es an den Experten und der Politik, die geeigneten Massnahmen auf den Weg zu bringen. Wenn nun aber gleich wieder über Schulschliessungen mit all ihren Folgen diskutiert werde, sei das paradox.
Schulen im Fokus
Mit einen Grund dafür, dass die Schulen nun wieder im Fokus stehen, sieht Minder in den regelmässigen Tests an Schulen in vielen Kantonen: «In den letzten Wochen wurde deswegen auch immer wieder darüber berichtet, wie die Fallzahlen in den Schulen steigen. Wenn man in anderen Gesellschaftsschichten oder Altersklassen regelmässig getestet hätte, wäre man zum selben Resultat gekommen.»
Immerhin: Sollte Fernunterricht für einzelne Klassen oder ganze Schulen nötig werden, konnte man damit im Laufe der Pandemie bereits Erfahrungen sammeln. Minder erinnert aber daran, dass es gerade bei jüngeren Schülerinnen und Schülern zuhause Betreuungspersonen braucht, die zum rechten schauen.