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Zugverbindung Basel-Olten Hauensteintunnel: Bauphase im Sommer hat Auswirkung auf Fahrplan

Der Hauensteintunnel gilt als Nadelöhr im Schweizer Schienenverkehr: Die SBB empfiehlt, die Onlinefahrpläne zu beachten.

Neue Gleise verlegen, die Schwellen und Schotter austauschen, alte Kabel ersetzen und das Tunnelgewölbe instand setzen: Die SBB saniert den Hauensteintunnel. Denn die alte Fahrbahn ist bereits über 40 Jahre alt. Wie das abläuft und welche Auswirkungen das für die Fahrgäste hat, erklärt Markus Sägesser, SBB Gesamtprojektleiter. Er gibt einen detaillierten Einblick in die aktuellen Arbeiten am Hauenstein-Basistunnel.

Wir empfehlen, dass die Bahnbenutzer vor der Reise den Fahrplan oder den Online-Fahrplan konsultieren
Autor: Markus Sägesser SBB Gesamtprojektleiter

Im Zentrum stehen die Arbeiten an der Fahrbahn. Aktuell erneuert die SBB den ersten Teil der Strecke.

Die Sanierung des Tunnels in Zahlen

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Die SBB saniert bis 2028 den Hauenstein-Basistunnel vollumfänglich. Im Rahmen des Projekts würden unter anderem die beiden Tunnelgleise ersetzt. Die Kosten für die Sanierung werden auf 140 Millionen Franken geschätzt und vom Bund und SBB getragen.

Ersetzen will die SBB im Sommer 2024:

  • 4800 Tonnen Schotter
  • 3900 Holzschwellen
  • 4690 Meter Schienen

Ziel sei es, einen störungsfreien und sicheren Betrieb für die nächsten 25 Jahre zu ermöglichen. Der Tunnel verbindet Basel mit Olten und ist damit eine der wichtigsten Verbindungen im Schweizer Schienenverkehr.

Bis zum 12. August verkehren die direkten Züge von Basel nach Zürich nur zu Stosszeiten jede halbe Stunde. In den weniger frequentierten Zeiten fahren sie nur noch stündlich.

Es gibt etliche Änderungen im Fahrplan, so fällt beispielsweise die S9 zwischen Olten und Sissach aus. Es verkehren Bahnersatzbusse. Die Liste mit Fahrplanänderungen, Umleitungen und Zugausfällen ist noch länger, weshalb die SBB auf den Online-Fahrplan hinweist. «Wir empfehlen, dass die Bahnbenutzer vor der Reise den Fahrplan oder den Online-Fahrplan konsultieren», sagt Sägesser. Dies gelte insbesondere für diejenigen, die zwischen Basel und Olten oder Basel und Zürich unterwegs sind.

Bislang wurden die Arbeiten hauptsächlich in der Nacht durchgeführt, um den regulären Zug-Betrieb so wenig wie möglich zu stören. «So haben die Zugfahrerinnen und Zugfahrer eigentlich nichts bemerkt. Jetzt kommt aber eine Dauersperrung oder Schichtbetrieb im Tunnel», sagt Sägesser. Diese Änderung wird Auswirkungen auf die Bahnbenutzer haben und stellt eine neue Herausforderung für das Bauprojekt dar.

Über 400 Züge fahren täglich durch den Tunnel

Über 400 Züge fahren im Schnitt täglich über diese Strecke. Sie ist nicht nur für den Personenverkehr wichtig, sondern auch für den Güterverkehr. Der Abschnitt ist Teil der NEAT-Achse, nationale und internationale Güterzüge nutzen diese Strecke. Die Sanierung ist daher eine schwierige Aufgabe. «Die Herausforderung ist sehr gross. Es ist ein Doppelspurtunnel, über acht Kilometer lang und ganz gesperrt ist er nur an einzelnen Tagen», sagt Sägesser.

Natürlich wäre es für uns die einfachste Lösung gewesen, den Tunnel vorübergehend ausser zu Betrieb nehmen. Aber das geht aus bahnbetrieblicher Sicht natürlich nicht.
Autor: Markus Sägesser SBB Gesamtprojektleiter

Meistens würden die Arbeiter im engen Tunnel nur an einem Gleisabschnitt arbeiten, während über das andere Gleis weiter Züge rollen. Das erfordere aufwändige Sicherheitsvorkehrungen. «Natürlich wäre es für uns die einfachste Lösung gewesen, den Tunnel vorübergehend ausser Betrieb zu nehmen und alle Arbeiten zu erledigen. Aber das geht aus bahnbetrieblicher Sicht natürlich nicht.»

Die Sanierung des Tunnels sei nötig, da letzten grösseren Arbeiten in den 80er Jahren durchgeführt wurden. Die intensiveren Bauarbeiten während der Sommermonate sind eine bewusste Entscheidung, da in dieser Zeit weniger Pendler unterwegs sind. «Wir können so einen ausgedünnten Fahrplan erstellen.»

Regionaljournal Basel, 10.7.2024, 12:03 Uhr ; 

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