- Jede sechste Person in der Schweiz fühlt sich durch Ausländer bedroht.
- Über ein Drittel empfindet die Anwesenheit von als «anders» empfundenen Personen als störend.
- Am grössten ist das Misstrauen gegenüber dem Islam.
- Dies zeigt eine Erhebung zum Zusammenleben in der Schweiz vom Bundesamt für Statistik.
Schweizer stören sich durch die Anwesenheit von als «anders» empfundenen Personen. Sechs Prozent gaben an, sich durch Personen anderer Hautfarbe oder anderer Nationalität gestört zu fühlen. Etwa jede und jeder Zehnte stört sich an Personen anderer Religion und an anderssprachigen Personen. Gar mehr als ein Fünftel betrachtet Menschen mit nicht sesshafter Lebensweise als störend.
Insgesamt nimmt mehr als ein Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner des Landes die Anwesenheit von als «anders» empfundenen Personen als störend wahr. Regelrecht durch Ausländer «bedroht» sehen sich 16 Prozent der Bevölkerung.
Rassismus ein ernstes Problem
Die Mehrheit findet aber, dass Ausländerinnen und Ausländer mehr Rechte bekommen sollten. Zwei Drittel halten Rassismus für ein ernsthaftes gesellschaftliches Problem, und mehr als die Hälfte ist überzeugt, dass die Integration in der Schweiz gut funktioniert.
Die Feindlichkeit gegenüber Musliminnen und Muslimen ist mit 14 Prozent verbreiteter als bei Schwarzen und Juden. Noch ausgeprägter als die Feindlichkeit gegenüber der muslimischen Bevölkerungsgruppe ist jedoch mit 33 Prozent das Misstrauen gegenüber dem Islam.
Aufgrund der Nationalität diskriminiert
Die Erhebung gibt auch Auskunft über die persönliche Erfahrung von Diskriminierung. 2016 gab knapp ein Drittel der Befragten an, in den letzten fünf Jahren aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer Gruppe mindestens einer Form der Diskriminierung ausgesetzt worden zu sein.
Bei Opfern von Diskriminierung war die Nationalität in mehr als der Hälfte der Fälle die Ursache. Knapp die Hälfte erklärte, in ihrem Arbeitsumfeld oder bei der Stellensuche diskriminiert worden zu sein.
Die Umfrage zum Zusammenleben in der Schweiz wurde vom BFS im Jahr 2016 erstmals durchgeführt. Insgesamt wurden 3000 Personen befragt.