- Historischer Coup für die SP Schaffhausen: Ihr Kandidat Patrick Strasser (SP) erobert den zweiten Regierungssitz.
- Dino Tamagni (SVP) verteidigt den freigewordenen Sitz der SVP und schafft es in die Exekutive.
- Christian Amsler (FDP) wird abgewählt und verliert nach 10 Jahren seinen Sitz im Regierungsrat.
Es ist eine Ohrfeige für Christian Amsler und die FDP im Kanton Schaffhausen. Und sie hat sich abgezeichnet: Der amtsälteste Schaffhauser Regierungsrat erhält die Quittung für eine Affäre in der kantonalen Schulzahnklinik. Die Klinik ist ihm unterstellt. Kinder wurden dort während Jahren unnötigen Röntgenuntersuchungen unterzogen und angestellte Kieferorthopäden leiteten illegal lukrative Patienten in ihre Privatpraxis um.
Christian Amsler wurde vorgeworfen, dass er den Hinweisen auf Missstände nicht ernsthaft nachging. Es brauchte eine parlamentarische Untersuchungskommission, die erste im Kanton Schaffhausen, die den Schlamassel aufdeckte.
Ungünstig ausgewirkt haben sich wohl auch Amslers Ambitionen auf ein Amt in Bundesbern. So kandidierte er letztes Jahr noch für den Ständerat, nachdem er sich 2018 gar als Bundesratskandidat ins Spiel gebracht hatte. Beide Male ohne Erfolg. Beim Stimmvolk dürfte Amsler aber den Eindruck erweckt haben, dass er nicht mehr mit Feuer und Flamme Regierungsrat sein will. Nun hat es ihm nicht mehr zur Wahl gereicht.
Christian Amsler sehr enttäuscht
Christian Amsler selbst erschien nicht zur Präsentation des Wahlresultates in der Schaffhauser Rathauslaube. Zu gross wiegt die Enttäuschung. In einer schriftlichen Stellungnahme schrieb er, dass er den Schock über seine Abwahl nun zuerst verdauen müsse. Er schrieb aber auch, dass viele bürgerliche Wählerinnen und Wähler in Kauf nehmen, dass die Schaffhauser Regierung nun linker werde.
Die Rechnung der Sozialdemokraten ist aufgegangen. Sie konnten ihren bisherigen Sitz verteidigen und haben nun auch noch einen neuen Regierungsrat mit Patrick Strasser.
Und auch die SVP konnte ihren bisherigen Sitz mit Dino Tamagni verteidigen. Auch Martin Kessler (FDP) wurde wieder klar im Amt bestätigt.