In der Stadt Schaffhausen sprechen 44 Prozent der Kinder ein Jahr vor ihrem Kindergarteneintritt kein Deutsch. Dies zeigen Erhebungen der Stadt Schaffhausen. Über hundert Kinder benötigten deshalb eine Deutschförderung in der Spielgruppe oder in der Kita.
Seit vergangenem Sommer wird eine solche frühe Deutschförderung in Schaffhausen getestet. Das freiwillige Pilotprojekt soll insgesamt vier Jahre lang dauern. Wie die erste Auswertung der Stadt zeigt, nutzen viele fremdsprachige Familien das Angebot aber nicht.
«Es muss etwas geschehen»
Der zuständige Stadtrat Raphael Rohner (FDP) überlegt sich deshalb, die frühe Deutschförderung obligatorisch zu machen. Eltern könnten künftig gezwungen werden, ihre Kinder mit ungenügenden Sprachkenntnissen in die Deutschförderung zu schicken.
Zurzeit haben wir noch keine Handhabung, um Druck auszuüben.
«Es muss etwas geschehen», ist Rohner überzeugt. «Zurzeit haben wir aber noch keine Handhabung, um Druck auszuüben». Das soll sich ändern: In drei Jahren läuft das Pilotprojekt aus. Das Schaffhauser Stadtparlament entscheidet, ob und wie es mit der Frühförderung weitergeht. Dabei soll der Grosse Stadtrat laut Rohner auch über ein Obligatorium entscheiden.
Zusätzliche Förderplätze in Spielgruppen
Bereits diesen Frühling sollen bis zu zwanzig zusätzliche Förderplätze in Kitas und Spielgruppen entstehen. Sollte die frühe Deutschförderung in Schaffhausen obligatorisch werden, wären weitere Plätze notwendig. Die Stadt Schaffhausen hofft, dass es im Kindergarten und in der Schule dafür weniger Förderung braucht.