Stellen Sie sich vor, morgen würden Aliens Kontakt mit uns aufnehmen. Wie würde die Politik reagieren? Was würde das für unseren Alltag bedeuten? Wie realistisch ist das überhaupt? Und welche Fragen haben Sie zu diesem Zukunftsszenario?
Sie haben uns via Formular Ihre Fragen gesendet. Eine Fachrunde von Expertinnen und Experten haben viele Fragen beantwortet. Unten geht es jetzt zum Protokoll:
Protokoll
Was sagen Sie zu den Erklärungen von Erich von Däniken?
Dr. Harald Zaun: Dieser Mann ist unverwüstlich. Er hat mich stark beeinflusst. Ich teile viele seiner Ansätze und Interpretationen nicht. Dennoch war bzw. ist er wichtig für den Diskurs. Er ist ja ein Schweizer Urgestein und soll 100 Jahre alt werden – mindestens.
Wenn wir ein als eindeutiges Alien-Signal finden, wie gehen wir vor, um es zu entschlüsseln?
Dr. Harald Zaun: Verschiedene SETI-Team werden sich vernetzen und real wie virtuell miteinander die Botschaft sezieren und dechiffrieren. 1989 haben diese eine Deklaration veröffentlicht, die 2010 verifiziert wurde. Wird ein Signal bestätigt (von mehreren Antennen), dann will man zeitnah die Öffentlichkeit unterrichten – und nicht zuerst das Militär. Aber ob das wirklich dann so abläuft, steht in den Sternen, woher das Signal kam. Die Frage wird dort sein, ob man überhaupt den Inhalt der Botschaft versteht. Das grosse Rätselraten könnte dann erst so richtig beginnen ....
Sehen Sie Möglichkeiten, wie uns die Forschung und Entwicklung von KI bei der Suche nach ausserirdischem Leben unterstützen könnte? Gibt es Anwendungen aus der Gegenwart? Was wären mögliche Zukunftsperspektiven?
Dr. Harald Zaun: Ja, hier wird sich einiges tun, vor allem wenn die neuen KI-Programme mit Quantencomputer koordiniert zusammenarbeiten. Ich empfehle das neue Buch von Michio Kaku.
Was halten Sie von den Aufnahmen, die vom US-Militär im 2004 veröffentlicht wurden?
Dr. Harald Zaun: Diese sind spektakulär, beweisen aber nicht, dass diese Objekte aus einem anderen Sternsystem kommen.
Mein Beitrag ist eher Bemerkung denn frage: ausserirdische würden beim Anflug auf die Erde wohl durchstarten u sagen: «hier landen wir mal lieber nicht …» ;)
Dr. Harald Zaun: Das sind dann die ganz klugen Extraterrestren! ;-)
Erhöhen Länder momentan ihr Space-Budget, oder wie gehen Nationen damit um?
Dr. Harald Zaun: Da geschieht viele im Geheimen. Aber die Chinesen haben ebenso wie die Amerikaner zunächst einmal den Mond im Visier. China wird meines Erachtens das Wettrennen zum Mars für sich entscheiden. Aber alles ist noch offen!
Es erscheint mir unwirklich, dass Ausserirdische zu uns kommen, und wenn, dann erst, wenn die Menschheit gelernt haben, wird, dass sie eine geeinte menschliche Familie ist, die in der Lage ist als EINHEIT die Besucher zu empfangen. Wer kommt schon gerne auf Besuch zu jemandem, bei dem Krieg, Neid und Angst zur Tagesordnung gehört? Die werden sich hüten. Ob es Ausserirdische gibt oder nicht, ist zurzeit völlig irrelevant. Alles nur heisse Luft, was die sogenannten Experten uns da erzählen werden. Was hat denn von Däniken herausgefunden? Nur Fragen, keine Antworten!!! Wir sollten erst mal zu Hause auf der Erde aufräumen!
Dr. Harald Zaun: Das ist ein legitimer Standpunkt. Ich finde es immer wichtig, viele Meinungen zu reflektieren. Natürlich sollten wir zunächst einmal vor unserer Haustür kehren und fegen. Probleme haben wir ja genug. Aber ich nehme die Extraterrestrik oder Bioastronomie eher als eine Art Grundlagenforschung wahr. Und eine solche ist elementar wichtig. Ohne eine solche könnten wir diesen Chat gerade nicht führen, da z. B. Hard- und Software direkt Abkömmlinge von Grundlagenforschung sind.
Ich glaube, dass es im Weltall Leben gibt. Allerdings halte ich es für möglich, dass die physikalischen (alle Art von Gesetzten) Gesetze an anderen Orten im Weltall völlig unterschiedlich sein könnten. Das würde bedeuten, dass wir möglicherweise keine Kommunikation herstellen könnten, selbst wenn wir die Gelegenheit dazu hätten. Es könnte sein, dass diese hypothetischen ausserirdischen Lebensformen in einer anderen «Tonfrequenz» kommunizieren oder dass sie überhaupt keine Töne verwenden, sondern eine andere Form der Kommunikation, die für die Menschheit undenkbar ist.
Dr. Harald Zaun: Es könnte genauso gut sein, dass diese nur auf telepathische Weise kommunizieren. Sollte dem so sein, dann hätten wir keine Chance, mit ihnen zu reden. Sie könnten uns auch manipulierte Neutrinoströme oder modulierte Gravitationswellen senden. Aus solchen «Datenpaketen» könnten wir keine Flaschenpost extrahieren.
Könnt ihr etwas über David Grusch sagen? Was genau hat er gemacht/geleakt? Er gilt ja als Whistleblower.
Dr. Harald Zaun: Der Journalist Robert Fleischer ist in Deutschland einer der wenigen, der sich an dieses Thema herantraut: https://www.exomagazin.tv/die-enthuellungen-des-ufo-whistleblowers-david-grusch-erstkontakt-33/
Guten Tag. Wir waren in Roswell/USA. DORT wird dokumentiert, dass ein UFO mit einem Alien gelandet sei. Was ist wahr daran?
Dr. Harald Zaun: Hierzu gibt es eine Fülle von Büchern, Dokus und sogar ein Spielfilm. An Roswell scheiden sich die Geister. Ich denke, dass man sich mehr aus die neuen Entwicklungen in der UAP-Diskussion konzentrieren sollte. Neue Hearings werde im US-Senat folgen. Neue Whistleblower werde vorstellig. Die US-Behörden stehen unter Druck und werden sukzessive mehr geheime Informationen preisgeben. Dann wird man sehen.
Nehmen wir an, Ausserirdische würden versuchen friedlich mit uns Kontakt aufzunehmen und in Verbindung zu bleiben. Wäre die Welt offen dafür? Auch wenn alle Menschen auf der Welt zur gleichen Spezies angehören, gibt es oft Konflikte und Rassismus. Wie würde sich die Welt in allgemeinem gegenüber einer anderen ausserirdischen Spezies verhalten? Und hätten die Ausserirdische auch „Menschen“-Rechte oder könnten sie ohne Begründung einfach angegriffen werden? Existiert dafür eine internationale Regelung?
Dr. Harald Zaun: Es gibt keine Reglung. Hier haben meines Erachtens die supranationalen Behörden (gibt es solche?) nicht adäquat reagiert. Selbst eine friedliche Zivilisation wird auf unserem Planeten nicht von allen mit offenen Armen empfangen. Irgendwo werden sich gegnerische Gruppen, Sekten etc. formieren – und den «First Contact» als Invasion hinstellen. Konflikte und schlimmstenfalls sogar Angriffe auf die «Anderen» sind denkbar!
Es gibt tausende von Menschen weltweit, die behaupten, von Ausserirdischen entführt zu werden oder entführt worden zu sein. Nicht alle suchen nach Ruhm, Aufmerksamkeit und Geld. Im Gegenteil, viele von diesen, möchten sich gar nicht zu erkennen geben. Bob Lazar behauptet seit den 80er-Jahren, an einem Projekt teilgenommen zu haben, wo Reverse-Engineering betrieben wurde. Alles Spinner? Danke.
Dr. Harald Zaun: Carl Sagan hat einmal gesagt und geschrieben: «Extraordinary claims require extraordinary evidence». Mit anderen Worten: Wer sich als Zeitzeuge zu erkennen gibt und nur eine Geschichte erzählt, ohne einen handfesten Beweis auf den Tisch zu legen, wird es bei skeptischen Wissenschaftlern immer schwer haben, Gehör zu finden. Ich bin dennoch der Tatsache, dass man diesen Menschen zuhören und das Phänomen weiter untersuchen muss. Ich glaube nicht, dass hier «Spinner» die Mehrheit stellen!
Für mich ist nicht die Frage, ob es Ausserirdisch leben gibt, sondern wie lange es noch geht, bis man den Beweis dafür hat?
Guido Schwarz: Die Relevanz der Frage, ob es ausserirdisches Leben gibt, ist nicht so unwichtig. Denn diese Frage beschäftigt die Menschheit schon seit Urzeiten und durch alle Gesellschaften hindurch. Tatsächlich aber drängt sich ihre zweite Frage – wie lange geht es, bis wir einen Beweis für die Existenz haben – seit einiger Zeit in den Vordergrund. Dies hängt mit verschiedenen Aspekten zusammen. Einerseits kennen wir heute – nach der Entdeckung des ersten Exoplaneten im Jahr 1995 durch zwei Schweizer Astronomen – bereits über 5’000 Planeten ausserhalb des Sonnensystems. Dank modernster Technologie haben wir immer mehr Möglichkeiten, diese Planeten genau zu studieren. Andererseits laufen derzeit mehrere Missionen in unserem Sonnensystem, die vor Ort – auf dem Mars und bald bei den Eismonden von Jupiter – der Frage nachgehen. Zudem gibt es mehrere Missionen, die in Vorbereitung sind. Es ist daher aus meiner Sicht nur eine Frage der Zeit, bis wir den Beweis finden.
Fred Hoyle, astronomer Royal, hat in den 1960 Jahren “the black cloud“ geschrieben über einen Plasma-Intelligenz. Gibt es Studien über andere Formen vom Leben, zum Beispiel flüssig oder Silikon-basiert
Dr. Harald Zaun: Das ist ein guter Einwurf. Es war vor allem Stanislaw Lem, der in Solaris von einem Plasma-Ozean schrieb. Plasma ist in gewisser Weise der vierte Aggregatzustand in der Physik. Plasma macht 99 Prozent der baryonischen Materie im All aus. Da ist es gut vorstellbar, dass Plasma-Intelligenz existieren müsste!
Überlegung: Müssten wir uns als Spezies womöglich zuerst «interessanter» machen, also in Form von technologischen Errungenschaften positiv auf uns aufmerksam machen, bevor eine ausserirdische Spezies uns überhaupt als würdig betrachtet, und Kontakt mit uns aufnimmt? (Bsp. Erreichen der Stufe 1 auf der Kardashev-Skala, Besiedelung des Sonnensystems, Weltraum-Bergbau, On-/Off-Weltraum-Hub auf dem Mond...)
Dr. Harald Zaun: Wir haben den kosmischen PISA-Test nicht bestanden – zumindest für eine hochstehende Kultur. Wir haben nur unser Sonnensystem exploriert, haben fünf Raumsonden in die interstellaren Ewigkeiten entlassen. Nur zwölf Menschen waren auf einen fremden Himmelskörper, 610 Astronauten, Kosmonauten, Euronauten und Taikonauten im Orbit. In punkto «Raumfahrt» sind wir Anfänger.
Gibt es Beweise dafür, dass Ausserirdische schon einmal auf unserem Planeten Erde gelandet sind um uns dann anschliessend wieder zu verlassen? (Bücher von Däniken welcher glaubt Landepisten entdeckt zu haben)? Danke für eine Antwort
Uli Köhler DLR: Ich würde sagen, Lionel Messi ist der lebende Beweis, dass es Ausserirdische unter uns gibt. Und David Gilmore!
78- jährig erlebe ich wohl nicht mehr das Aufspüren von Aliens, was ich noch gerne erlebt hätte. Vielleicht haben meine Enkel das Glück, die sehr am diesem Geschehen Interesse zeigen. Meine Tochter war vom Kindergarten an sehr an der Astronomie interessiert. Zur Konfirmation wünschte sie sich ein entsprechendes Fernrohr. Ich wünsche allen Interessierten viel Spass an der Astronomie oder Sternkunde und Wissenschaft der Gestirne. Ruth Olloz
Uli Köhler DLR: Das sind die schönen Geschichten, die einem das Herz öffnen. Seien Sie mal nicht so pessimistisch, in den nächsten Jahren werden wir vielleicht keine Aliens entdecken, aber vielleicht den Nachweis führen können, ob es beispielsweise auf dem Mars mal Mikroorganismen gegeben hat. Und Wenn Ihre Tochter das Fernrohr nach Sonnenuntergang Richtung Südwesten stellt, dann kann Sie jetzt ganz schön die «abnehmende» Venus beobachten und wenig entfertn den Mars als kelinen orangen Punkt entdecken. Alles Gute!
Gestern ist Konteradmiral Gaudellet (i R.) an die Öffentlichkeit getreten und hat die Legitimität von Whistleblower Grusch bezüglich bestätigt. Finden Sie es richtig, dass deutschsprachige Medien nicht über seine Behauptungen berichten, nachdem er diese vorher unter Eid gemacht hat, und auf ihn eine mehrjährige Gefängnisstrafe wartet, wenn er gelogen hat?
Dr. Harald Zaun: Das, das finde ich nicht richtig.
Gibt es ein Szenario, ein Verhalten für die Menschheit für den Fall, dass Ausserirdische technologisch weit überlegen sind, aber gesellschaftlich sehr zurückgeblieben? Gibt es eine Strategie, die eine pure Waffengewalt ausschliessen würde?
Dr. Harald Zaun: Möglicherweise haben die Militärs der grossen Nationen hierzu einige Strategiepapiere in ihren Archiven bzw. Computern. Offiziell ist hierzu aber nichts bekannt!
Guten Tag, was würde passieren in den ersten Stunden, nach einer Kontaktaufnahme durch Aliens?
Guido Schwarz: Wenn Sie Ihre Frage auf den Empfang einer Radiobotschaft beziehen, dann geht es in den ersten Stunden darum, das Signal zu verifizieren und alle anderen Möglichkeiten, z.B. eine natürliche Quelle aus dem All (Quasar, Fast Radio Burst etc.) oder Signale irdischer Herkunft auszuschliessen. Wenn also ein Radioteleskop mögliche «echte» Signale empfangen würde, würde man sich an andere Observatorien wenden mit der Bitte, das Signal ebenfalls aufzuspüren und den Empfang zu bestätigen. Idealerweise passiert das mit wenig Zeitverzögerung, denn sollte das Signal nur kurz gesendet werden, besteht nur eine geringe Chance auf Bestätigung. Sofern sich Ihre Frage auf ein Erscheinen ausserirdischer Raumschiffe im Erdorbit bezieht, sind die Reaktionen und die Aktivitäten eher schwierig abzuschätzen. Denn es gibt ja keine Übergeordnete Organisation, sondern viele Einzelstaaten, die möglicherweise unterschiedlich reagieren. Allerdings ginge es auch hier sicher zuerst darum, Gewissheit zu erlangen, dass das Phänomen real ist.
Was meinen die Kirchen zum Thema....Könnte ja das Ende für sie bedeuten....Oder werden sie behaupten Gott hat auch das Universum erschaffen?
Uli Köhler DLR: Da steht doch in diesem Sachbuch im ersten Kapitel («Genesis») ganz klar: «Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.» Noch Fragen…?
Erich von Däniken wurde von Wissenschaft und den «Experten» immer belächelt...wie sieht man Ihn heute?
Dr. Harald Zaun: Däniken ist selbst ruhiger geworden. In der wissenschaftlichen Diskussion spielt er keine grosse Rolle mehr, obwohl jeder Wissenschaftler einige seiner Bücher sicherlich gelesen hat!
Wieso wird uns nicht gesagt, was in Antarctica läuft: dort befindet sich ein riesiger Raumschiff Hafen. Wieso verbirgt man uns was auf der Rückseite des Mondes abgeht.Wieso ignorieren die Medien die Quellen wie Corey Goode, David Wilcock, oder neuerdings Mari Swaruu, eine 16 jährige Ausserirdische, die ihren eigenen youtube Kanal hat: «Swaruu Oficial» darin wird berichtet, dass nur in unserem Quadranten der Milchstrasse um die 400'000 menschenähnliche Zivilisationen leben. Die Manipulation der Medien ist haarsträubend, und die modernen Teleskope würden alles entlarven, wenn nicht der Vatikan alles zensuriert.......Fragen über Fragen.
Uli Köhler DLR: hab's geahnt: Der Vatikan! Danke, jetzt geht mir ein Licht auf!
Denken sie, dass Ausserirdische auch andere Absichten haben könnten wie wir Menschen? Oder ginge es auch primär darum sich zu bereichern und aus allem einen Gewinn zu ziehen; so wie wir es tun.
Kathrin Altwegg: Das ist mindestens zu hoffen. Die Evolution fördert das Überleben der Fittesten. Ich könnte mir schon vorstellen, dass Lebewesen besser überleben können, wenn sie die Gemeinschaft in den Vordergrund stellen und nicht das Individuum, wie das beim Menschen der Fall ist. Das beobachtet man mindestens bei gewissen Tierarten. Wenn eine solche Zivilisation mit uns Kontakt aufnehmen würde, wäre das möglicherweise auf eine sehr friedliche Art.
Guten Tag Was können Sie mir über das Fermi Paradoxon sagen. Ist da wirklich etwas dran?
Dr. Harald Zaun: Wissenschaftshistorisch muss es Hart-Tipler-Paradoxon heissen. Es ist übrigens kein Paradoxon und wurde von Enrico Fermi als solches zu keinem Zeitpunkt bezeichnet. In unserem neuen Buch gehen Prof. Lesch und ich auf diesen Aspekt en detail ein. Viel Spass!
Gibt es Beweise für ausserirdisches Leben?
Uli Köhler DLR: Nein. Bis heute ist die Erde der einzige Himmelskörper, von dem wir wissen, dass auf ihm Leben existiert. Wir wissen noch nicht einmal, ob es Leben jemals auf einem der anderen Planeten oder Monde (oder Asteroiden/Kometen) des Sonnensystems in der Vergangenheit gab. Und unsere technischen Möglichkeiten für die Beobachtung extrasolarer Planeten – 6.000 davon sind entdeckt – reichen (noch) nicht aus, Leben an anderen Planeten, die ferne Sterne umkreisen, nachzuweisen.
Wie steht es aktuell um die russische Zusammenarbeit mit der ISS?
Guido Schwarz: Die Zusammenarbeit mit Russland auf der Internationalen Raumstation läuft nach wie vor weiter. So leben und arbeiten aktuell drei Amerikaner, drei Russen und ein Astronaut der Vereinigten Arabischen Emirate an Bord der Raumstation. Erst vergangenes Jahr ist zudem die Russin Anna Kikina mit der amerikanischen Raumkapsel Crew Dragon zur ISS geflogen. Schliesslich hat die NASA im April 2023 mitgeteilt, dass Russland bestätigt hat, die Station bis 2028 zu unterstützen. Die anderen Partner – die NASA, die kanadische Raumfahrtagentur, die Europäische Raumfahrtagentur und die Japan Aerospace Exploration Agency – hatten zuvor zugestimmt, die Station über 2024 bis 2030 hinauszutreiben.
Ist es nicht alleine schon vermessen, ja fast blasphemisch, überhaupt von 'Expertinnen und Experten' zu reden, welche Fragen zu ausserirdischem Leben beantworten? Mindestens solange, bis wir mal eine primitive Mikrobe gefunden haben da draussen? Soweit wir auch sehen, messen und erkunden können, 'there's nothing' out there! Können wir demzufolge nicht auch gleich über die Märchen von den Brüdern Grimm diskutieren? Reicht der Umstand, dass das All unendlich gross ist aus, um Hyppothesen von Ausserirdischen Wesen zu erstellen welche uns um die Ohren fliegen? Ist das nicht ziemlich kindisch? Warum gehn wir davon aus, dass ausserirdisches Leben unendlich viel intelligenter ist als wir, und die allgemein bekannten Naturgesetze überwinden kann? Im Ernst, ist das nicht sehr naives Denken? Wär es nicht viel effizienter, mehr Gedanken in unsere eigene Intelligenz zu investieren? Auf dass wir nicht immer noch, genauso infantil, wie in der Steinzeit, einander gegenseitig die Köpfe einschlagen?
Dr. Harald Zaun: Sie werden aber keine ausserirdische Mikrobe finden oder ein extraterrestrisches Funksignal einfangen, wenn sie nicht die theoretischen und technischen Grundlagen schaffen, um dies zu realisieren. So gesehen brauchen wir hier Experten. Gewiss, es gibt Astro- und Exobiologen, SETI-Forscher usw., die ein Gebiet repräsentieren und dieses exoplorieren, auf dem der Forschungsgegenstand noch nicht gefunden wurde. Aber glauben Sie mir: Sie werden irgendwann Erfolg haben! Gut Ding will Weil haben! LG
Ohne abwertend zu sein: Was macht eine Astronomin, ein Planetengeologe den ganzen Tag?
Uli Köhler DLR: Es ist ein sehr prosaisches Dasein: Schreibtisch. guter Bürostuhl, 2-3 Monitore, viele Fensterchen», Zahlenkolonnen, Kurven, Teekanne … und ab und zu diese unvergleichlichen «Heureka!"-Momente. Und bei einem von tausend oder fünftausend kurz vor der Rente der Nobelpreis…
Warum kommen Sie uns besuchen? Wie haben Sie uns gefunden?
Uli Köhler DLR: weil es der schönste Planet ist, den man sich vorstellen kann!
Grüezi Kann Gott, Jesus und der heilige Geist, inkl. Engel, Dämonen und Teufel auch als ausserirdisches Leben bezeichnet werden? Wenn ja/nein, warum?
Uli Köhler DLR: Überirdisch ist was anderes als ausserirdisch…
Warum zeigen sich Ausserirdische nicht jetzt?? Es wäre wünschenswert, dass die Kriege und der Irrsinn hier gemildert würden ! Ich wünsche mir Hilfe von Intelligenten menschenfreundlichen Wesen und sollte es ausserirdische Intelligenz geben , bitte bitte zeigt Euch 😃jetzt danke
Uli Köhler DLR: Schreiben Sie ihnen das!
Ich verstehe nicht, warum man überhaupt nach ausserirdischen Zivilisationen sucht? Es ist zwar möglich, dass es die gibt, aber die Zivilisationen wären durch Abgründe von Raum und Zeit voneinander getrennt. Ein von ihnen ausgesendetes Signal wäre ja Tausende oder sogar Millionen von Jahren unterwegs und wäre so schwach, dass wir es vermutlich nicht entdecken können. Es ist daher doch sehr sehr unwahrscheinlich, dass wir mit Ausserirdischen in Kontakt treten.
Kathrin Altwegg: Ich gebe Ihnen hier recht. Ein Signal von einer ausserirdischen technologischen Zivilisation zu empfangen ist wahrscheinlich ziemlich unrealistisch, mindestens mit den heute bekannten Möglichkeiten. Aber die Frage nach ausserirdischem technologischem Leben ist so spannend und für unser eigenes Verständnis, auch in Bezug auf Theologie entscheidend, dass wir mindestens versuchen können. Ich sage niemals nie! Wenn wir uns anschauen wie sich die Technologie in den letzten 100 Jahren entwickelt hat, können wir nicht voraussagen, was wir in den nächsten 100 Jahren noch alles erleben werden an technologischem Fortschritt.
Die müssten ja schon angerufen haben als noch Dinos die Erde bevölkerten, so zeitlich ist das ein Problem und bis wir uns irgendwohin beamen können dauert es noch etwas. Oder wir haben sie übersehen was etwas peinlich wäre. Aber es ist interessant zu sehen wie immer mehr Exoplaneten gefunden werden.
Dr. Harald Zaun: Exoplanetenforscher extrapolieren, dass ausnahmslos jedes Sternsystem Planeten besetzt, die meisten davon erdähnliche in habitablen Zonen. 100 Milliarden erdähnliche Planeten allein in der Milchstrasse. Und jetzt dürfen sie diese Zahl mit 200 Milliarden multiplizieren – denn mindestens so viele Galaxien gibt es im Universum. Ist das nicht fantastisch?
Das mag ja sein, dass es in anderen Galaxien irgendwelches Leben gibt. In unserem Sonnensystem gibt es jedenfalls kein Leben in irgendwelchen ähnlichen Leben wie das unsrige. Der Sonnen nächste Merkur ist heiss, die Venus ist gar viel zu heiss mit 96% Anteil CO2 in der Atmosphäre und +434 °C. Der Mars als vierter Feststoffplanet neben der Erde, ist auch schon ohne Leben erfasst. Und alle 4 Gasplaneten werden wohl kaum für Leben geeignet sein. Flüge zu anderen Galaxien werden für uns Menschen zu X-Generationen Projekten. Mutter und Vater fliegen hin und die UrUrUr-Enkel kommen an. Und ein Rückflug zurück zum blauen Planeten (Erde) wäre wohl kaum möglich. Frage: Wie stellt sich die Expertenrunde im Studio zu diesen Thesen?
Uli Köhler DLR: Sehr schwere Frage. Richtig ist, dass die Tage der Erde gezählt sind. Allerdings sind es noch viele Tage: 4-5 Milliarden Jahre, dann wird's extrem ungemütlich hier. Deshalb hat Stephen Hawking gesagt: «weg hier!». Aber sprechen Sie mal mit einem Evolutionsbiologen, was der sagt, wie wir als Menschen in ein paar Mrd. Jahren daherkommen, der klatscht sich auf die Schenkel und sagt: Uns gibt's ja gerade mal … 2 Millionen Jahre. Das mit den Generationenraumschiffen ist auch tricky: Werden die ersten Stöpsel gross und beginnen Fragen zu stellen wie: «Mit uns war das aber nicht ausgemacht, dass wir die Erde verlassen!». Sie sehen: Fragen über Fragen…
Angenommen heute würde ein ausserirdisches Raumschiff auf der Erde landen – wer vertritt die Menschheit und unsere Interessen? Und wer hätte das moralische Recht, die gesamte Menschheit zu vertreten?
Uli Köhler DLR: Die CH natürlich! Die ist neutral!
Kornkreise vermitteln häufig komplexe informationen mittels Binärcode oder ähnlichen mathematischen codes Wie aufgeschlossen ist die Forschung dazu? Was halten Sie davon?
Dr. Harald Zaun: Ich bin offen für die UAP-Problematik. Aber bei Kornkreisen bin ich mir nicht sicher, was ich davon halten soll. Da bin ich ganz ehrlich. Ich würde sagen, dass hier die Datenlage noch zu dünn ist und in der Vergangenheit zu viele «Spassvögel» hier mitgewirkt haben. Ausserirdische würden sich meines Erachtens auf elegantere Weise bemerkbar machen!
Ich selbst hatte eine Sichtung in nächster nähe als Kind mit meiner Mutter. Wir sahen Details wie Fenster und alles... Im Internet bin ich dann im Bereich der Verschwörungstheorien nebst dem ganzen Esoterischen Müll auf etwas glaubhaftere und kritisch denkende Personen gestossen. Die Berichte und Beweise sammeln, vergleichen und zu bewerten versuchen. Sind Sie damit vertraut? Wenn ja, was halten Sie von dieser art von Forschung? Warum denken so viele, dass Ausserirdisches Leben gefunden werden kann? Vielleicht wollen sie nicht gefunden werden. Noch nicht ;)
Dr. Harald Zaun: Noch gibt es keinen offiziellen Kontakt, den Ausserirdische als solchen auch intendiert haben. Ansonsten wären Sie vor dem Brandenburger Tor oder vor dem Weissen Haus gelandet, um sich theatralisch in Szene zu setzen. Wenn Sie eine Sichtung hatten, wenden Sie sich vielleicht an die MUFON-CES.
Was nützt es uns, nach ausserirdischem Leben zu forschen, wenn wir auf unserem eigenen Planeten noch nicht einmal alles Leben entdeckt haben? Ausser dass es spannend sein kann?
Guido Schwarz: Die Forschung nach ausserirdischem Leben hat zwei Komponenten. Einerseits geht es um die Frage, ob wir allein sind im Universum. Die Menschheit stellt sich diese philosophische Frage schon seit Urzeiten. Dies könnte man tatsächlich unter dem Aspekt «ausser dass es spannend sein kann» abhaken. Allerdings gibt es noch einen ganz anderen, nicht unerheblichen Aspekt. Es geht um die Frage, wie Leben überhaupt entstehen kann. Dazu schaut die Wissenschaft nicht nur auf die Erde, sondern auf alle anderen Beispiele in unserem Sonnensystem und – seit 1995 die beiden Schweizer Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz den ersten Planeten entdeckt haben, der um einen sonnenähnlichen Stern kreist – auch viel weiter draussen im All. Indem man die unterschiedlichen Verhältnisse auf anderen Planeten erforscht und diese mit den Verhältnissen auf der Erde vergleicht, nähert man sich sukzessive einer Antwort nach der Frage der Entstehung des Lebens an.
Bereits die Fragestellung lässt einen daran zweifeln, ob dieses Thema von den Experten (gibt es solche überhaupt in Europa?) ernsthaft behandelt wird. Niemand spricht 2023 mehr von Ausserirdischen. Der korrekte Ausdruck ist NHI (Non Human Intelligence) oder salopp „Das Phänomen“. Jahrzehntelang hat man die Bürger unserer Demokratien bezügl. dieses Themas für dumm verkauft, aber das „Ablaufdatum“ dieser Monsterlüge“, besser des „Kosmischen Watergate“ rückt unaufhörlich näher. Und da das Thema in den USA, dem Ursprungsland dieses Dramas, seit längerem immer intensiver in der Politik diskutiert wird, und zwar erstaunlicherweise und ausnahmsweise ohne Grabenkämpfe zwischen den beiden grossen Parteien, dauert es nicht mehr lange, bis neue Informationen ans Licht kommen werden oder die Aussagen von Whistleblower David Grusch bekräftigt werden. Gerade gestern ist Konteradmiral Tim Gallaudet (i. R.) an die Öffentlichkeit getreten und hat die Legitimität von Grusch bestätigt, und weitere werden folgen. Tatsache ist, dass eine oder mehrere NHI seit langer Zeit mit unserem Planeten interagieren, besonders ab dem Zeitpunkt, an dem die USA als erstes Volk auf diesem Planeten eine Nuklearwaffe entwickelt hat. Es scheint also kein Zufall, dass dieser Artikel jetzt erscheint. Bin auf die Informationen oder Desinformationen Ihrerseits gespannt.
Uli Köhler DLR: Die Amerikaner waren ja auch nicht auf dem Mond. Und nach allem, was ich weiss, ist die Erde eine Scheibe!
Mir ist aufgefallen, dass es bei vielen Fragen darum geht wie wir uns Verteidigen/Verhalten sollen, falls «Aliens» die Erde besuchen. Wieso geht jeder davon aus, dass diese Kreaturen kommen um die Erde zu übernehmen? Das ist ein grosses Vorurteil, dass nie gerechtfertigt werden kann diese Annahme zu treffen. Wie sehen Sie das?
Dr. Harald Zaun: Ich persönlich gehe von einer Million intelligenter Zivilisationen allein in der Milchstrasse aus. Daher besteht durchaus die Gefahr, dass eingedenk einer so hohen Anzahl sowohl friedliebende als auch bösartige Kulturen in der Galaxis herumgeistern. Wir müssen auf beide Szenarien vorbereitet sein. Alles andere wäre exobiologische Blasphemie!
Betr. Kontaktaufnahme: Unser Signal würde ja mehrere Jahrzehnte unterwegs sein – und bis eine Antwort zurückkäme wieder Jahrzehnte/Jahrhunderte (wir sind ja nicht schneller als das Licht), was bringt das denn, wenn die Antwort z.B. nach tausend Jahren eintreffen würde? Oder mache ich einen Überlegungsfehler?
Kathrin Altwegg: Nein, Sie sehen das richtig. Selbst wenn bei unserem nächsten Stern, Proxima Centauri ein Planet mit technologischem Leben heute existieren würde, würden wir auf unsere Anfrage: «Hallo, wer ist dort draussen» frühestens in knapp 9 Jahren eine Antwort erhalten. Das macht telefonieren relativ mühsam. Bei Planeten, die weiter weg sind, wird es schnell völlig unpraktisch. Wir schicken ein Signal, unsere Ururur-Enkelinnen bekommen dann die Antwort! Zudem bräuchte es sehr viel Leistung, um ein Signal so weit zu schicken wegen der Verluste unterwegs, also nicht wirklich realistisch.
Können Sie kurz den bisherigen Erkenntnisgewinn, bzw. die spannendsten «Entdeckungen» des James Webb Teleskopes zusammenfassen? Es ist ja nun doch schon eine Weile am Zielort und funktionstüchtig, korrekt? Erhofft man sich vom James Webb Teleskop u.a. vielleicht auch, Hinweise auf ausserirdisches Leben zu finden?
Uli Köhler DLR: Die bisherigen Ergebnisse sind, nach allem, was die Astronomen in unserem Institut sagen, sensationell. Übetrifft alle Erwartungen. Gehen Sie auf https://webb.nasa.gov/ und lassen sich inspirieren und staunen Sie über die phantastischen Aufnahmen. Was die Suche nach extraterrestrischem Leben angeht wird Webb eine wichtige Rolle bei der Charakterisierung von extrasolaren Planeten in der Milchstrasse spielen und *vielleicht* sogar Hinweise auf Stoffwechselprodukte in diesen liefern (also quasi wie wenn ein fernes Webb auf das innere Sonnensystem guckt und sieht: Venus <=> CO2-Atmosphäre, Mars <=> CO2-Atmosphäre, aber der blaue Punkt dazwischen? N2/O2-Atmosphäre, warum? Photosynthese!
Auf der Erde befinden wir uns derzeit im Übergang von binären Rechenprozessen hin zum Quantencomputing, das viele gleichzeitige Rechenoperationen erlaubt. Je intelligenter Lebewesen auf anderen Planeten sind, umso leistungsfähiger werden ihre Computersysteme sein. Kann man, da unser Sonnensystem relativ jung ist, davon ausgehen, dass höher entwickelte Bewohner älterer Sternsysteme bereits ausgefeilte Quantentechnologien nutzen?
Dr. Harald Zaun: Das wird fraglos so sein. Michio Kaku hat ein neues Buch hierzu geschrieben. Ich glaube, dass bestimmte ausserirdische Intelligenzen längst ein hohes KI-Stadium erreicht haben. Sie könnten sich von ihrer Biologie entkoppelt haben und ihr Dasein als Cyborgs oder Androiden fortsetzen. Wenn auf unserer Welt KI und Quantencomputer verschmelzen – dann könnte es sein, dass wir eine neue, höhere Bewusstseinebene erreichen! Ich weiss aber nicht, ob dann unsere Zukunft eines bessere sein wird.
Wie wird leben definiert woher nehmen wir das recht zu «behaupten» wir seien die einzigen
Dr. Harald Zaun: Darüber könnten man Romane und Doktorarbeiten schreiben. Was «Leben» alles ist und nicht, lässt sich so einfach nicht beantworten, weil wir ja nur biologische Lebensformen kennen. Es könnte sein, dass wir blind sind, für Intelligenzen, die reine KI sind ... Roboter mit Bewusstsein etc. ...
Guten Tag Das Fermi-Paradoxon wird ja häufig aufgeführt als Beweis/Hinweis darauf, dass wir in der Milchstrasse alleine sein sollen. Als Science-Fiction-Autor frage ich mich natürlich, ob der Grund, dass wir z.B. noch keine ausserirdische Kommunikation aufgeschnappt haben, der ist, dass technologisch höherstehende Kommunikation ausserhalb der Frequenzen stattfindet, die wir überprüfen können. Denken Sie, dass wir bereits alle technischen Möglichkeiten ausschöpfen, um interstellare Kommunikation überhaupt wahrnehmen können? Ad astra, Marc A. Herren
Uli Köhler DLR: Technisch kann ich das nicht beurteilen, aber Tatsache ist halt auch, dass wir erst seit knapp 100 Jahren (Fermi! u.a.!) in der Lage sind, mit elektromagnetischen Wellen/Signalen «umzugehen» (senden und empfangen). Und da die Lichtgeschwindigkeit von 300.000 km/s «universell» gilt, wäre es ein grosser Zufall, wenn in/nach diesen ersten 100 Jahren Kommunikationsfähigkeit bei uns etwas aufläuft, was eine andere Zivilisation zufällig auch in diesem Zeitfenster abschickt. Wer, weiss, was «die anderen» son in den ersten 13.000.000.000 Jahren mit uns (die es uns ja gar nicht gab…) kommunizieren wollten.
Guten Tag Ich frage mich ob und wie Aliens uns Menschen erkennen würden als «funktionierende Lebewesen» ähnlich wie sie?
Kathrin Altwegg: Während unser Aussehen, Form, Metabolismus, Aktivität, etc. für Aliens möglicherweise sehr fremd wären, könnten sie uns an unserer Technologie erkennen. Es ist anzunehmen, dass auch Aliens elektromagnetische Signale, sei es Licht, Radiowellen, etc. brauchen (universelle Physik) und ihnen deshalb solche Signale auffallen würden.
Hallo, SRF Team, Vor ein paar Jahren hat das Pentagon zwei Videos mit (vermutlich) ausserirdischen Flugzeugen veröffentlicht (TicTac und Gimbal Videos). Gibt es etwas Neues zu diesem Thema? Liebe Grüsse, Rafa
Dr. Harald Zaun: Das ist viel Bewegung reingekommen. Im Juni 2021 legten US-Geheimdienste und das Pentagon einen UAP-Task-Force-Bericht vor, in dem von 140 unerklärlichen Himmelserscheinungen die Rede ist. Im Juni 2022 initiierte Brasilien als erstes Land der Welt im Bundessenat eine feierliche Anhörung zur der UAP-Problematik. Und der NASA-Chef Bill Nelson hat eine Untersuchung eingeleitet. Unlängst gab es ein von der NASA organisiertes Treffen mich bekannten Wissenschaftler. Es gibt neue Enthüllungen, die spektakulär sind. Da ist enorm viel Bewegung. Die Diskussionen gehen weiter. Weitere Hearings vor dem US-Senat folgen!
Bis jetzt vermutet man ausserirdisches Leben auf Planeten, welche ähnliche Eigenschaften haben wie die Erde (viel Wasser, ähnliches Temperaturspektrum etc.), weil wir nur das Leben auf der Erde in seiner Vielfalt kennen. Evolutionär gesehen musste sich das Leben auf der Erde zwangsweise an die Umstände der Erde anpassen. Wäre es nicht möglich, dass ein komplett ‚erdunähnlicher‘ Planet ausserirdisches Leben ermöglicht, wobei sich das Leben auf solch einem Planeten spezifisch auf dessen Eigenschaften angepasst hat? Ist die Beschränkung auf die Suche nach Leben auf erdähnlichen Planeten nicht sehr konservativ?
Guido Schwarz: Tatsächlich blickt die Wissenschaft nicht nur auf das «klassische» Leben, sondern beschäftigt sich auch mit Lebensräumen, die nichts mit einer belebten Sommerwiese zu tun haben. Beispiele dazu sind etwa die sogenannten Extremophile, Lebewesen, die am Grund des Ozeans abgeschnitten von jeglichem Sonnenlicht existieren und ihre Energie von hydrothermalen Schloten auf dem Ozeanboden beziehen. Die Forschung geht aber noch weiter und beschäftigt sich auch mit Non-standard Habitabilität unter Wasserstoff-/Helium-Atmosphären, also Gasplaneten und Eisriesen.
Danke für die Möglichkeit, hier Fragen zu stellen. Da Siliziumatome eine zu Kohlenstoffatomen sehr ähnliche Struktur aufweisen und zumindest auf dem Periodensystem der Elemente nahe Verwandte sind, ist es denkbar, dass andernorts Leben auf Si-Basis anstelle der uns bekannten C-Basis entstehen könnte? Danke und beste Grüsse Sven Jakusch
Uli Köhler DLR: Als Geologe bin ich zu wenig in der Lage, das präzise beantworten zu können. Si kann wie Sie richtig sagen ähnlich wie C vier Bindungen eingehen, die Si-Tetrader sind die Basis der gesamten Si-Mineralogie (Silikatminerale). Aber ich glaube, von den Biologen verstanden zu haben, dass das energetisch mit Si-Ionen nicht geht, das H an sich zu binden, und Wasser(stoff) ist die Grundlage allen Lebens, zusammen eben mit C
Warum sollte eine planetarische ausserirdische Spezies den überhaupt mit uns in Kontakt treten frage ich mich. A. Eine «friedliche-spezies» würde uns doch eher aus dem weg gehen, vielleicht von weitem beobachten und hoffen das wir Kriesen und Kriegen überleben und die Weiterentwicklung schaffen. B. Eine «imperialistische-spezies» würde uns schnellstmöglich bei der Weiterentwicklung helfen und uns von Hürde der Ressourcenverwaltung befreien. Beide Szenarien habe das Zeug für ein super SiFi-Horrorfilm. Was meinen Sie zu dieser Überlegung? :)
Dr. Harald Zaun: Der grosse US-Astrophysiker und SETI-Pioneer Carl Sagan hat – basierend auf der Drake-Formel – einmal ausgerechnet, das allein in unserer Galaxie, der Milchstrasse, binnen fünf Milliarden Jahren, eine Million Kulturen existiert haben bzw. existieren. Bei eine Million intelligenter Lebensformen werden Sie logischerweise sehr viele verschiedenen Gründe und Motivationen finden, die unterschiedliche Reaktionen und Verhaltensweisen provozieren. Es gibt gute und böse Technologien. Hoffen wir, dass wir den bösen besser nicht begegnen!
Kommunikation mit eventueller ausserirdischen Intelligenz scheint sehr langsam. Bei einer hundert Lichtjahre entfernten Quelle dauert es 200 Jahre, bis eine Antwort auf eine Frage ankommt. Gibt es, theoretisch, denkbare Szenarien, um schneller als das Licht zu kommunizieren?
Uli Köhler DLR: nein. Und sie haben natürlich recht – Kommunikation dauert lange. In dem von Ihnen angesprochenen Zeitraum von 200 Jahren: Da waren wir ja noch gar nicht in der Lage, ein elektromagnetisches Signal («Funkwelle») abzuschicken. Sehr zähe Geschichte!
Was befindet sich auf der Rückseite des Mondes? Haben die Russen dort schon einen Mondbasis errichtet? Oder etwa die Chinesen? Die haben ja schon einen Rover dort?
Uli Köhler DLR: Auf der Rückseite hat es mehr von der hellen Gesteinskruste (Mondhochland, Terrae), als auf der Vorderseite. Die Kruste ist dort deutlich dicker, als auf der Vorderseite, auf der die dunklen basaltischen Laven besser die Oberfläche erreichen konnten. «Technisch» gibt es dort nur einen chinesischen Mondrover, sonst nichts.
Für mich ist das ganze eher etwas überfordernd als interessant. Immer wieder liest man von neuen Galaxien, Sternen oder Planeten, die man entdeckt. Wie gehen Sie damit um, ordnen Sie das ein?
Kathrin Altwegg: Astronomie ist die älteste Wissenschaft und zugleich eine der aktuellsten. Neue Bodengestützte Grossteleskope und Weltraummissionen wie das James Webb Teleskop erlauben ein immer genauerer Blick ins Weltall und damit ein Blick zurück in seine Geschichte. Ähnlich wie wir auf der Erde Archäologie betreiben, gibt uns das Auskunft auf das Woher und Wohin und eben auch auf die Frage, ob wir allein sind. Durch die Grösse des Universums und die vielen verschiedenen Gebilde (Galaxien, Sterne, Planeten, Nebel), die wir sehen, können wir Statistik betreiben und so vom einzelnen Versuchen aufs Ganze zu schliessen.
Guten Tag, danke für die Fachrunde. Ich frage mich, wie also auf welche Art würden sie mit uns Kontakt aufnehmen? Ich meine, sie werden nicht einfach Deutsch sprechen und hallo sagen. Geht man davon aus, dass sie sich visuell zeigen oder man sie hört oder vielleicht sogar spürt?
Dr. Harald Zaun: Es wird wie in dem Roman von Carl Sagan «Contact» (der 1997 mit Jodie Foster verfilmt wurde) die Sprache der Mathematik sein. Zuerst werden die nur Primzahlen senden, also eine Zahlenfolge, die durch einen Zufall nicht entstehen kann. Dann komplexere mathematische «Dinge» etc. ... danach käme die eigentliche Botschaft: ein grosses kryptisches Datenpaket, das wir sodann nur öffnen müssten. Noch wichtiger: Wir müssten den Inhalt verstehen und zugleich hoffen, dass es keine Büchse der Pandora ist!
Was ist die Wahrscheinlichkeit das Aliens die wir finden / uns finden uns weit überlegen sind
Guido Schwarz: Der Zeitraum, in welchem die Menschheit moderne Technik besitzt, erstreckt sich über rund 150 Jahre. Im Vergleich zum Alter des Universums, das etwa 13,8 Milliarden Jahre alt ist, erscheinen 150 Jahre wie ein Wimpernschlag. Wenn wir die rasante Entwicklung der Technik in den vergangenen 50 Jahre betrachten, so können wir nur erahnen, wie weit sich unsere Technik in den nächsten 100, 200 Jahren entwickeln wird. Das erste Mobiltelefon, das in den 1970er Jahren entwickelt worden ist, war gross und schwer – und man konnte lediglich telefonieren damit. Wenn Sie ihr Mobiltelefon betrachten, dann ist das ein miniaturisierter Computer, mit dem man auch noch telefonieren kann. Sollte es eine Zivilisation geben, die uns nur um einige hundert Jahre voraus ist – die Chancen dazu stehen gut, wenn wir uns nochmals das Alter des Universums vor Augen führen –, dann könnte uns diese Zivilisation tatsächlich weit überlegen sein.
Es ist Sommer, Sauregurkenzeit. Offenbar herrscht Newsmangel, wenn man solche Themen aufbringen muss 😄. Es gibt wohl dringendere Probleme zu lösen auf unserem geschundenen Planeten, aber jetzt sind alle in den Ferien.
Uli Köhler DLR: Ich finde, es ist eine der spannendsten Fragen, die wir beantwortet haben wollen: Wie kam es denn dazu, dass es saure Gurken auf der Erde gibt, und uns, die wir die sauren Gurken verzehren. Bis heute kann niemand erklären, wie das Leben auf die Erde kam. Es ist der Nobelpreis aller Nobelpreise. Und deswegen wird die Forschung nach Leben im Sonnensystem und Universum gerade recht intensiv betrieben. Dabei muss man freilich schon auch immer wieder klarstellen, dass es der Wissenschaft nicht um die Suche nach Aliens geht, sondern zunächst mal, ob Leben jenseits der Erde (Mars, Jupitermonde, dann auch extrasolare Planeten) existierte oder vielleicht noch heute existiert. Das ist mehr als Sauregurkenzeit!
Wie finden Sie Raumfahrttourismus, wie ist dieser einzuordnen, Stichwort Virgin Galactic?
Kathrin Altwegg: Persönlich finde ich im jetzigen Moment den Raumfahrttourismus eher unethisch. Virgin Galactic fliegt auf 80 km Höhe, das ist nicht wirklich Weltall. Dabei verursachen sie aber einen CO-Abdruck, der ca. 100 Interkontinentalflügen entspricht. Darf man das heute noch?
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir nicht die einzigen, sondern einer von vielen sind, drängt sich auf. Wieso sollte also eine weiterentwickelte Spezies mit uns Kontakt aufnehmen wollen bzw. wäre aus ihrer Sicht die reine Beobachtung nicht die bessere Variante?
Dr. Harald Zaun: Ja, vielleicht kennen Sie Michio Kaku. Das ist der japanisch-amerikanische Wissenschaftler mit den langen weissen Jahren, der immer in Dokus zu sehen ist und der viel publiziert. Er schrieb einmal: «Wenn wir im Wald spazieren gehen, halten wir auch nicht bei jedem Ameisenhaufen an und versuchen, mit denen verbal in Kontakt zu treten. Wir halten vielleicht nur an, um das bunte Treiben kurz zu beobachten, sagen uns «Ach, wie schön»! Und gehen dann einfach weiter. Es stimmt – andere Zivilisationen, die uns weit überlegen sind, könnten ähnlich denken und handeln!
Guten Tag, sollten wir eher vorsichtig sein, wenn es darum geht auf uns aufmerksam zu machen, um nicht von einer weiterentwickelten Lebensform bedroht oder verdrängt zu werden? Ich bin gespannt auf Ihre Antwort. Freundliche Grüsse Martin Christen
Uli Köhler DLR: Ich glaube, Stephen Hawking hat schon gesagt, wir sollten vielleicht besser nicht zu laut klappern, denn wenn eine Zivilisation in der Lage ist, zu «uns» zu kommen, dann haben die mehr drauf als wir, weil wir können es ja noch nicht: Und wie die dann auf uns blicken, nun ja! Womöglich können sie auch noch viel besser Fussball spielen und schneller Ski fahren!!!
Follow-up Frage: Welche Wissenschaftler, Piloten und Journalisten würden Ihre Experten denn als Lügner oder Märchenerzähler bezeichnen und aus welchen Gründen? Prof. Dr. Avi Loeb (Harvard); Prof. Dr. Garry Nolan (Stanford) Cmdr. David Fravor (Flottenkapitän der Kriegsmarine), Lt. Ryan Graves (Militärplilot der Kriegsmarine) Ralph Blumenthal (New York Times, i.R.), Leslie Kean (USA), Ross Coulthart (Australien) (Jounalisten)
Dr. Harald Zaun: Ich kenne die Namen alle. Ich glaube nicht, dass diese lügen. Wir müssen lernen, uns auch mit unbequemen Äusserungen zu beschäftigen. Das Problem ist: Noch fehlt die «smoking gun». Aber sie könnte ja bald irgendwann einmal «rauchen»!
Welches Land ist am wichtigsten in der Raumfahrt? Immer noch USA oder bald China?
Kathrin Altwegg: Im Moment hat immer noch NASA die Nase vorn, d.h. das grösste Budget. Das kann sich aber durchaus ändern, in den nächsten Jahren.
Wie begründen Sie das (in meinen Augen) immens hohe Budget für Raumfahrt und Space Exploration, wenn das Geld auf unserer Erde evtl. besser angelegt wäre?
Uli Köhler DLR: Der Gewinn an Erkenntnissen durch Raumfahrt ist gross. Die Amerikaner sagen, jeder Dollar wird im Weltraum verdoppelt, es ist also auch wirtschaftlich zumindest kein Schaden. Und der Mensch ist eben neugierig und will auch seine kosmische Umgebung verstehen. Und ohne die kommerzielle Raumfahrt kein modernes Leben: Kommunikation, Wetterbericht … Alles Raumfahrt
Ich meine gelesen zu haben, dass auf einem Jupitermond Wasser/Leben entdeckt wurde. Stimmt das? Gibt es dort Mikroorganismen?
Dr. Harald Zaun: Hier ein Link: https://www.derstandard.de/story/2000135019049/neue-erkenntnisse-zu-fluessigem-wasser-auf-dem-jupitermond-europa Wasser wurde indirekt schon mehrfach nachgewiesen. Wichtig: Ausserirdische Mikroorganismen bislang noch nicht. Ich glaube aber, dass wir irgendwann im Sonnensystem auf solche stossen werden. Da bin ich Optimist!
Keine Frage, sondern Anregung: Ich glaube, es war Paul Watzlawick, der sagte, dass wir keine Angst vor Ausserirdischen haben sollen, denn wenn sie in Erdnähe unsere TV-Programme mit aller Gewalt und viel Kriege und Elend sehen, hauen die sofort ab......
Dr. Harald Zaun: In der Tat – vielleicht haben diese einige schon gemacht. Aber wissenschaftliche Neugierde heisst aber auch, dass man am Ball bleibt und das wilde bunte Treiben zumindest dokumentiert. Der Faktor Neugierde gibt den grösseren Ausschlag!
Immer wieder wird Wasser als Grundvoraussetzung für Leben erwähnt. Kann die Menschheit sich wirklich kein „wasserloses“ Leben vorstellen?
Dr. Harald Zaun: Kritiker sagen, dass wir «Kohlenstoffchauvinisten» sind. Wir können uns ein Leben jenseits von DNA bzw. Biologie (und damit von Wasser) nicht vorstellen. Ja, andere Lebensformen könnten völlig anders sein. Vielleicht sind es Plasmalebensformen oder rein geistige Formen, Energiewolken usw. ... Fantasie sollte hier keine Grenzen kennen!
Wie gross ist die whrl., dass wir Menschen vernünftig handeln würden? Oder gleich, unsere Macht (?!) demonstrieren wollen..
Dr. Harald Zaun: Wenn wir besucht werden, werden uns die «Aliens» technologisch weit überleben sein, da sie die über lichtschnelle Raumfahrt beherrschen müssten (wie bei «Star Trek»). Ich glaube, dass wir dann denken würden: «Lass uns besser ruhig verhalten! Widerstand ist zwecklos!»
Fachspezialisten wie Erich von Däniken sagen ja, dass die Ausserirdischen schon da sind. Wie gehen wir damit um, wenn die Ausserirdischen schon unter uns weilen? Wie finden wir raus, wer ein Alien ist? Mir macht das etwas Sorgen. Nicht, dass wir wieder eine Spaltung der Gesellschaft zu ertragen haben nach Corona.
Uli Köhler DLR: Es gibt nicht viele, die sagen, EvD sei «Fachspezialist"…
Weshalb nimmt man an, dass intelligentes Leben auf anderen Planeten in ähnlicher Weise entsteht, wie auf der Erde? Ist es korrekt, die Evolution einfach in einem kosmischen Massstab zu betrachten?
Uli Köhler DLR: Da geht's in Philosophische, und man «muss» das auch nicht annehmen. Sehr schwer zu beantwortende Frage
Wieso eigentlich haben wir noch immer kein Leben entdeckt? Das macht die Erde ja mega speziell.
Uli Köhler DLR: Technisch, also robotisch, nicht so einfach: Die Instrumente auf dem Marsrover müssen in der Lage sein, mikroskopische Spuren von Leben zu detektieren. Das ist möglich, aber sehr, sehr schwierig, und die Frage ist natürlich: Gab oder gibt es überhaupt Leben auf dem Mars? Bei Exoplaneten sucht man nach Spuren von Stoffwechselprodukten in den Atmosphären, was aber technisch noch sehr schwierig ist.
Was ist so der speziellste/spannendste Himmelskörper momentan?
Uli Köhler DLR: die Erde!
Sogar unter Einbezug aller Sciencefiction Ideen: Gibt es überhaupt denkbare, physikalische Möglichkeiten solche Distanzen zwischen Sonnensystemen physisch zu überwinden?
Uli Köhler DLR: Radio Eriwan: Im Prinzip ja: zu unserem nächsten Stern sind es 4 Lichtjahre. Also [4 x 365 x 24 x 60 x 60] s x 300.000 km/s geteilt durch ein Raumschiff, das … 50 km/s fliegt und ergo ein paar zehntausend Jahre unterwegs ist. Wir werden es nicht mehr erleben …
Wie würden Sie persönlich reagieren auf den First Contact?
Uli Köhler DLR: Prosit!
Ist eine nächste Mondlandung geplant? Weiss man das? Was wurde eigentlich aus den damaligen Erkenntnissen?
Uli Köhler DLR: Ja, noch in diesem Jahrzehnt hat die NASA vor, wieder mit Menschen auf dem Mond zu landen. Projekt Artemis (Schwester von Apollo …). Die Erkenntnisse der sechs Apollo-Missionen sind von unermesslichem Wert, die Frühzeit des Systems Erde-Mond zu verstehen. Auf der Erde hätten diese Erkenntnisse nicht gewonnen werden können.
Was ist momentan eigentlich der Zwischenstand mit sog. Weltraummüll? Wird das immer mehr zum Problem? Kann man dazu etwas sagen?
Uli Köhler DLR: Zu viel Müll ist immer ein Problem. Im Haushalt und im Weltall. Dürfte in den kommenden Jahrzehnten zu einem der wichtigsten Themen der Raumfahrt werden. Leider
Wie wichtig ist Raumfahrt/Forschung im Weltall grundsätzlich? Geht es «nur» um menschliche Neugier oder auch um Nutzen? (Ressourcen/Leben auf anderen Planeten)
Uli Köhler DLR: Weltraumforschung ist in vielerlei Hinsicht extrem wichtig. Angefangen bei der Forschung zum Zustand der Erde. Aber auch hinsichtlich Grundlagenforschung, beispielsweise der Frage, ob es auf anderen Himmelskörpern auch Leben gibt. Im Sonnensystem und darüber hinaus. Und bei dieser Forschung wird Spitzentechnologie immer weiter entwickelt und hat Nutzen für die Menschheit – auf der Erde
Wir sprechen vom Multiversum und von der Unendlichkeit des Alls – grosse Gedanken! Beim Thema «ausserirdisches leben und Aliens» stellen wir uns aber nach wie vor seltsame Wesen auf 2 Beinen vor, etc. Vielleicht gibt es ja dort draussen ganz andere formen von leben, vielleicht etwas so unvorstellbares wie eben multiversen oder ein All ohne Ende. Wie weit steckt die wissenschaftliche Fantasie ihre Gelder ab bezügl. Lebensformen +/oder Aussehen/Erscheingsform von Aliens?
Dr. Harald Zaun: Die Diversität wird sehr hoch sein. Bedenken Sie, dass schon 99,9 Prozent aller Arten auf unserer Welt wieder ausgestorben sind. Und wir kennen mehr als 90 Prozent der auf diesem Planeten zurzeit lebenden Arten und Gattungen nicht. Es sind wohl noch mehr, wenn man an den maritimen Ozean denkt!
Irdisches Leben ist an unsere Physik gebunden. Darin sind die chemischen Elemente gebunden in Zeit und Raum unseres Sonnensystems. Leben in physischer Vergleichbarkeit, ist dies im Universum wissenschaftlich erklärbar, vorstellbar und denkbar?
Dr. Harald Zaun: Ja, der Urknall («Big Bang») hat 380.000 Jahre später den Wasserstoff in die Welt gesetzt, aus dem dann die Sterne entstanden. In den Sternen wurden im Rahmen der sogenannten «stellaren Nukleosynthese» die schweren Elemente erzeugt, aus denen wir grösstenteils bestehen. Aber eben auch alle ausserirdischen Lebensformen. Wir waren zumindest am Anfang einmal alle (fast) gleich, sassen im selben Boot!
Wie beurteilen Sie als Profis die popkulturelle Aufbereitung von Aliens? Wie schauen Sie solche Filme?
Dr. Harald Zaun: Es gibt wahrlich gute Science-Fiction-Filme ... wie «Contact», «Interstellar» oder «Arrivial». Aber 90 Prozent sind zu actionlastig und gewalttätig!
Mich überwältigt die Weite des Universums immer sehr. Wie gehen Sie damit um? Wenn ich mir vorstelle, dass das mein Beruf wäre, würde ich mich immer klein und unwissend fühlen.
Dr. Harald Zaun: Man fühlt sich bescheiden und in der Tat selbst sehr klein. Aber was beruhigt. Den Ausserirdischen geht es genauso. Wir sitzen alle im selben Boot und schwimmen in diesem grossen kosmischen Ozean!
Gelten die Gesetze der Physik im gesamten Universum?
Dr. Harald Zaun: Ja, die Gesetze gelten im Universum kosmosweit. Mit Ausnahme von Schwarzen Löchern. Was in den Singularitäten dort stattfindet, ist völlig unbekannt!
Was ist der momentan vielversprechendste Planet oder Stern, um dort Leben zu entdecken?
Uli Köhler DLR: Planet: Mars. Monde: Europa, Ganymed, Callisto (Jupiter) und Titan, Enceladus (Saturn). Vielleicht Triton (Neptun). Bei extrasolaren Planeten kann man das noch nicht beantworten. Vielleicht das Planetensystem um den Stern Trapist.
Irgendwann habe ich mal gelesen, dass auch das Schweizer Militär in das Weltall «expandieren» will. Was ist da dran? Wird Kriegsführung einmal auch im Weltall stattfinden?
Uli Köhler DLR: Hopp Schwyz! Na so was …
Wir sind eine auf Kohlenstoff basierende Lebensform, wäre leben auf Silicium Basis möglich?
Uli Köhler DLR: Das wird häufig diskutiert, weil auch Si wie C vier Bindungen eingehen kann. Astrobiologen (ich bin keiner) bezweifeln allerdings, dass das energetisch möglich ist, als «Si-Wasserstoffverbindungen» zu haben, die dann Leben möglich machen. Aber davon verstehe ich zu wenig.
Wie würden wir erkennen, ob die Ausserirdischen uns gut gesinnt sind? Und wer von der Bevölkerung entscheidet, welcher Gesinnung die Ausserirdischen haben?
Dr. Harald Zaun: Gute Frage: Wer uns gut gesinnt ist, wird mit uns wichtige Informationen über Gott und die Welt teilen. Und zwar direkt von Anfang an, ohne grosse Forderungen zu stellen. Das wäre mein Wunschdenken!