- FDP, CVP, SVP und die Grünen haben ihre Kandidatinnen und Kandidaten für die Ständerats-Ersatzwahl am 10. März 2019 nominiert.
- Drei Parteilose kandidieren ebenfalls für den Ständerat.
- Insgesamt treten im ersten Wahlgang sieben Kandidatinnen und Kandidaten an; zwei Frauen und fünf Männer.
Kaum war Karin Keller-Sutter in den Bundesrat gewählt, wurde darüber diskutiert, wer ihren Sitz im Ständerat erben wird. Alle Parteien, die eine Kandidatur angekündigt hatten, haben nun eine Kandidatin oder einen Kandidaten erkoren. Die einen liessen sich dabei etwas mehr Zeit und sorgten für Überraschungen, während für andere rasch klar war, wer für sie ins Rennen steigt.
Das «Vorpreschen» von Beni Würth, CVP
Der St. Galler Regierungsrat Beni Würth war der erste, der Interesse am frei werdenden Sitz von Karin Keller-Sutter signalisierte. Wiler Stadtparlamentarierinnen störten sich daran, dass es ein Mann auf den Frauensitz abgesehen hat und schrieben Beni Würth einen offenen Brief. Darin bezeichneten sie das Vorgehen von Beni Würth als ein «Vorpreschen». Die St.Galler CVP stellte sich hinter ihren Regierungsrat und nominierte Beni Würth einstimmig.
Susanne Vincenz für die FDP
Nachdem die FDP St. Gallen schon mit einer reinen Frauenliste für die Nationalratswahlen 2019 von sich reden gemacht hatte, nominierten die Freisinnigen auch für die Ersatzwahl im Ständerat eine Frau. Susanne Vincenz soll für die FDP ins Rennen. Die Juristin und frühere Vizepräsidentin der Partei sitzt seit September im St. Galler Kantonsrat. Sie war Präsidentin der Frauenzentrale und ist vor allem auch in sozialen Bereichen tätig und vernetzt.
Patrick Ziltener: Ein kaum bekannter Name für die Grünen
Die Grünen des Kantons St. Gallen wollen mit dem Soziologieprofessor und Privatdozenten Patrick Ziltener in den Ständerat. Ziltener hat in St.Gallen in den 80er-Jahren die Grüne Partei aufgebaut, hat sonst aber keine Erfahrung in politischen Ämtern. Er ist im Kanton kaum bekannt. Er hoffe, seinen Bekanntheitsgrad bis zu den Wahlen noch verbessern zu können, sagt er. Die Grünen wollen mit dieser Kandidatur ein umweltpolitisches Signal aussenden.
Neo-Nationarat Mike Egger für die SVP
Die SVP St. Gallen liess sich lange Zeit, einen Kandidaten für die Ersatzwahl zu nennen. Eher überraschend nominierte sie - zwei Tage vor Eingabeschluss - den St. Galler Kantonsrat Mike Egger. Der 26-Jährige will die Jungen im Ständerat vetreten, die seiner Ansicht nach untervertreten sind. Weil Nationalrat Toni Brunner im November 2018 seinen Rücktritt bekannt gab, rückt Mike Egger nach und wird voraussichtlich im März 2019 als Nationalrat vereidigt.
Sarah Bösch will weiter politisieren
Die 36-jährige St. Gallerin war früher SVP-Mitglied und für fünf Monate Mitglied des Wiler Stadtparlaments. Sie ist dort zurück- und aus der SVP ausgetreten. Die Leiterin einer selbstgegründeten Kinderkrippe möchte als Parteilose vor allem auf Familienpolitik setzen.
Andreas Graf: Der «Parteifreie»
Der Steinacher Unternehmer Andreas Graf kandidierte bereits vor vier Jahren, sowohl für den Ständerat als auch für die Regierung. Graf war damals noch Mitglied der Grünen und Co-Präsident der Grünen St. Gallen. Er bezeichnet sich heute als parteifrei und will so die Anliegen der Bürger im Ständerat vertreten.
Alex Pfister will Unternehmer vertreten
Der 39-jährige Rheintaler Unternehmer war 2009 Gründungsmitglied und Co-Vizepräsident der BDP St. Gallen. 2013 trat Pfister aus der Partei aus und möchte jetzt als Parteiloser die Unternehmer im Ständerat vertreten und auch die Bürokratie abbauen. Der Versicherungsagent nennt auch die Altersvorsorge als eines seiner Kernanliegen.
Der erste Wahlgang für den St. Galler Ständeratssitz ist am 10. März. Sollte kein Kandidat eine Mehrheit der Stimmen erhalten, wäre der Termin für einen zweiten Wahlgang der 19. Mai. Dann wäre auch eine Stille Wahl möglich, falls nur eine einzige Kandidatur gültig vorgeschlagen wird.