Die Nachricht schlug im September 2018 ein wie eine Bombe: Novartis will bis 2022 mehr als 2'000 Arbeitsplätze in der Schweiz abbauen, davon fast alle in der Region Basel. Eine Zwischenbilanz zeigt: Obwohl Novartis weiterhin Milliarden-Gewinne schreibt, zieht der Pharmakonzern den Abbauplan wie angekündigt durch.
Neben vielen Entlassungen und freiwilligen Abgängen - genaue Zahlen nennt der Konzern nicht - gebe es rund 500 frühzeitig Pensionierungen und für nochmals rund 500 Betroffene interne Lösungen. Darunter seien auch viele Umschulungen - wie damals versprochen.
Kymriah-Produktion rettet Jobs
Thomas Bösch, Personalleiter Novartis Schweiz, erklärt, dass vor allem dank dem Aufbau des neuen Produktionswerks für Kymriah in Stein im Kanton Aargau viele Betroffene eine interne Lösung gefunden hätten. «Wir konnten von den bisher 185 neuen Stellen 170 durch interne Lösungen besetzen.»
Das ist eine komplett andere Welt.
Einer der Glücklichen ist Chemikant Tiziano Bozzo. Der Familienvater arbeitet seit dreissig Jahren bei Novartis - beziehungsweise vor der Fusion bei Sandoz - in der Produktion. Der ehemalige Fabrikarbeiter sagt über seine neue Funktion: «Das ist eine komplett andere Welt».
Bisher arbeitete Bozzo in der traditionellen Pharma-Herstellung und hatte dabei mit Mengen im Tonnen-Bereich zu tun. Jetzt arbeitet er im sterilen Overall. Sein neuer Massstab sind nicht Tonnen, sondern Milliliter. Entsprechend aufwändig ist die Umschulung, die bis zu einem Jahr dauern kann.