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Tipps und Tricks zur Blütezeit Fünf häufige Irrtümer bei Pollenallergien

Heuschnupfen macht vielen zu schaffen. Ganz machtlos ist man aber nicht, wenn man sich richtig verhält.

20 Prozent der Menschen in der Schweiz sind betroffen: Die Pollenallergie erschwert den Alltag vieler. Das heisst aber nicht, dass das Frühlingsglück einem Fünftel der Schweizerinnen und Schweizer verwehrt bleiben muss.

Irrtümern und Mythen sollten deshalb keinen Glauben geschenkt werden. Der Arzt Peter Schmid-Grendelmeier, Leiter der Allergiestation am Unispital Zürich, klärt Falschwissen auf.

1. Auf dem Land ist die Gefahr für Heuschnupfen grösser als in der Stadt

Falsch: In der Stadt ist der Heuschnupfen häufiger als auf dem Land. Das liegt daran, dass die Luft in der Stadt dichter und deshalb anders ist. Gerade Birkenbäume in der Stadt erleben mehr Stress und geben so einen aggressiveren Pollenstaub ab.

«Und Leute, die auf dem Land aufwachsen, gerade Bauernkinder, leiden tendenziell weniger unter Heuschnupfen», ergänzt der Arzt. Auf einem Bauernhof gibt es mehr Dreck, wie Kuhmist, der einen entkräftenden Effekt auf die Pollenallergie hat. Die Stadt hingegen ist steriler.

Ein Mann steht hinter blühenden Zweigen eines Strauchs und scheint in ein Nastuch zu niesen.
Legende: Heuschnupfen ist die meistverbreitete Allergie in der Schweiz. Rund 20 Prozent der Bevölkerung sind betroffen. KEYSTONE / DPA / Angelika Warmuth

2. Honig hilft zur Abhärtung der Pollenallergie

Honig hilft kaum beim Prozess der Abhärtung. Toleranz erzeugen kann man durch eine Hyposensibilisierung. Das heisst, man führt dem Körper mit Spritzen oder Tabletten Extrakte mit dem Allergen zu. Dieses Vorgehen ist bei etwa 80 Prozent der Menschen wirksam, sodass der Heuschnupfen nicht oder nur kaum merklich wird.

Es müsste, wenn schon, Honig aus der Region sein.
Autor: Peter Schmid-Grendelmeier Leiter Allergiestation, Universitätsspital Zürich

Dass aber Honig helfe, bestreitet Schmid-Grendelmeier. Die Menge des Blütenstaubs in Honig sei zu gering und könne nur in Ausnahmefällen helfen zu desensibilisieren. «Es müsste, wenn schon, Honig aus der Region mit exakt den Pollen sein, auf die man reagiert. Wohnt jemand also im Zürcher Oberland und isst Honig aus dem Tessin, sind auch andere Pollen drin», erklärt der Facharzt.

3. Heuschnupfen ist harmlos

Teilweise: Die Spannbreite der Reaktionen bei Heuschnupfen ist gross. Viele Leute reagieren kurzzeitig mit einer laufenden Nase und beissenden Augen. Andere erleben Grippesymptome und sind kaum funktionsfähig.

Dann gibt es Menschen mit Heuschnupfen-Asthma. Gerade bei körperlichen Anstrengungen können die Betroffenen Atemnot bekommen. Dann ist eine Pollenallergie nicht harmlos, sondern kann gar gefährlich werden.

Schweizer Landkarte, die je nach Pollenbelastung stärker eingefärbt ist.
Legende: Die nächsten Tage steigt die Pollenbelastung mit dem schönen Wetter an. Die Karte zur Pollenbelastung vom Freitag zeigt die stark betroffenen Regionen in der Schweiz. SRF Meteo

4. Die Ernährung spielt keine Rolle

Das stimmt auch nicht. Allergiegeplagte erleben nicht selten Kreuzreaktionen beim Verzehr von Lebensmitteln. Gerade bei Birkenpollen kommen solche etwa mit Äpfeln oder Kernobst vor und können im Mund zu Juckreizreaktionen sowie Schwellungen führen.

«Allerdings ist der kreuzreagierende Stoff hitze- und speichelempfindlich, sodass nur rohe, aber nicht gekochte Äpfel Beschwerden auslösen. Gefährliche Reaktionen können auftreten, wenn der Stoff durch Speichel und Magensaft nicht ausreichend verdaut wird, wie dies etwa bei Nüssen oder bei Soja der Fall sein kann», so der Arzt.

Das kann gegen die Pollen helfen

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Eine laufende oder verstopfte Nase, Niesattacken und juckende, tränende Augen gehören zu den bekanntesten Symptomen von Heuschnupfen. In der Schweiz sind rund 20 Prozent der Bevölkerung von einer Pollenallergie betroffen. Damit ist sie die häufigste Allergiekrankheit hierzulande.

Massnahmen, die helfen:

  • Pollen-Hotspots umgehen.
  • Haare abends auswaschen.
  • Sonnenbrille und Hüte tragen.
  • Bei starken Symptomen können medikamentöse oder desensibilisierende Massnahmen ergriffen werden.

5. Präventiv kann man nichts unternehmen

Es kommt beim präventiven Handeln darauf an, ob die Person schon in den vorgängigen Jahren Symptome gezeigt hat. Allergieleidende, die bereits unter Symptomen gelitten haben, können der Pollenkonzentration entgehen, in dem sie schon vorgängig Massnahmen ergreifen. Früh mit Medikamenten anzufangen, sei ausschlaggebend für den Verlauf der Reaktion.

Personen, die laut Tests allergisch sind, aber keine Symptome aufweisen, sollten wiederum nicht unnötig Medikamente einnehmen.

SRF 4 News, 09.04.2024, 00:00 Uhr

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