Der Kasinosaal in Affoltern war am Montagabend bis auf den letzten Platz besetzt. Mehr als 500 Männer und Frauen waren gekommen, um sich ein Bild über die Pläne für die Zukunft «ihres» Spitals zu machen.
Am 19. Mai stellt die Bevölkerung im Bezirk Affoltern die Weichen für das Spital neu. Dann entscheidet sich, ob die bisherige Trägerschaft aufgelöst und neu organisiert wird. Aus dem Spital soll eine Aktiengesellschaft im Besitz der Gemeinden und eine Anstalt für ein interkommunales Pflegezentrum werden.
Spitalbefürworter in der Überzahl
Stadtpräsident Clemens Grötsch zeichnete ein düsteres Bild der Zukunft des Spitals: Die Erträge gingen zurück, das Spital schreibe rote Zahlen, das Risiko für die Gemeinden sei zu gross. Der Stadtrat werde sich deshalb vehement gegen den Beitritt zur geplanten Spital AG wehren. Applaus erhielt er für sein Votum nicht.
Ganz anders Stefan Gyseler, der Präsident der Betriebskommission des Spitals. Er warb für das angedachte Modell und appellierte an die Verantwortung der Behörden. Schliesslich sei das Spital nicht nur der grösste Arbeitgeber in der Region, sondern auch ein wichtiger Auftraggeber für das lokale Gewerbe. Dafür wurde er mit warmem Applaus bedacht.