- Am 27. November entscheiden die Stimmberechtigten im Kanton Schwyz im zweiten Wahlgang, wer sich den letzten Sitz in der Regierung schnappt.
- Die SP hat nun bekannt gegeben, dass sie ihren Kandidaten Patrick Notter zurückzieht.
- Davon profitiert die aktuell Drittplatzierte, GLP-Frau Ursula Lindauer.
Er kann dem zweiten Wahlgang entspannt entgegenblicken: Xaver Schuler (SVP) schaffte bei der Ersatzwahl am Sonntag als Einziger den Einzug in die Regierung und konnte damit den Sitz seiner Partei verteidigen. Allerdings bloss äusserst knapp: Schuler erhielt 17'083 Stimmen und lag damit nur drei Stimmen über dem absoluten Mehr.
Für alle anderen, die am 27. November nochmals ins Rennen steigen, heisst es dagegen: Der Wahlkampf geht weiter. Die Eingabefrist läuft zwar erst am Donnerstag ab. Doch schon jetzt ist klar: Bis auf Patrick Notter von der SP treten alle Kandidierenden nochmals an.
Den Rückzug ihres Kandidaten hat die SP am Montagvormittag bekannt gegeben. «Obwohl sich Patrick Notter mit Ursula Lindauer ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den 3. Platz geliefert hat, anerkennen wir ihren kleinen Vorsprung von 400 Stimmen und machen ihr als ehemaligem SP-Mitglied den Weg frei», schreibt die Partei in einer Mitteilung.
Durch unseren Rückzug machen wir den Weg frei, damit Ursula Lindauer die Chance hat, in die Regierung einzuziehen.
Dies bedeute allerdings nicht, dass die SP aktiv und offiziell die GLP im zweiten Wahlgang unterstützen werde, hält Karin Schwiter auf Anfrage fest. Es gehe hier um eine Personenwahl. «Wir wünschen uns in der Regierung mehr Ökologie, mehr soziales Gedankengut, mehr Frauen. Durch unseren Rückzug machen wir den Weg frei, damit Ursula Lindauer die Chance hat, in die Regierung einzuziehen.»
Die SP kündigt zugleich an, bei den Gesamterneuerungswahlen 2024 auf jeden Fall wieder anzutreten, um ihren Sitz zurückzuerobern. Mit einem Wähleranteil von 17 Prozent habe die Partei Anspruch auf einen Sitz in der Regierung.
Der Schwyzer Regierungsrat ist seit zehn Jahren rein bürgerlich. Aktuell teilen sich die Parteien die Sitze wie folgt:
Wer unterstützt wen im zweiten Wahlgang?
Für den zweiten Wahlgang werden nun also die Karten nochmals neu gemischt. Die grosse Frage dabei: Wer unterstützt wen? Die beste Ausgangslage präsentiert sich nach wie vor dem Zweitplatzierten Damian Meier.
Er hat seine Partei, die FDP, im Rücken und dürfte auch im zweiten Anlauf auf Stimmen der SVP zählen können. Denn die Volkspartei hat – wie die FDP – kein Interesse daran, dass sich an der parteipolitischen Zusammensetzung der Regierung etwas ändert.
Für Ursula Lindauer, die Kandidatin der GLP, bedeutet dies: Zurücklehnen ist keine Option. Immerhin: Die Mitte will auch im zweiten Wahlgang an der Stimmempfehlung für die GLP-Frau festhalten. Und Lindauer darf auf Stimmen von der SP hoffen.
Auch bei der zweiten Runde Ende November chancenlos bleiben dürften derweil der parteilose Landwirt Peter Abegg sowie Jürg Rückmar, Kandidat von Aufrecht Schwyz.
Sechs Kandidierende im ersten Wahlgang
Die Ersatzwahl in Schwyz war nötig geworden, weil Finanzdirektor Kaspar Michel (FDP) und Volkswirtschaftsdirektor Andreas Barraud (SVP) per Ende Jahr zurücktreten. Für die zwei frei werdenden Sitze waren im ersten Wahlgang ursprünglich sechs Kandidierende angetreten.