Die fünf Sitze des Gemeinderats der Stadt Freiburg waren sehr begehrt. Nicht weniger als 28 Kandidierende stellten sich zur Wahl. Die Stadt ist politisch seit zehn Jahren fest in der Hand der linken Parteien. Sie haben die Mehrheit sowohl in der Stadtregierung als auch im Stadtparlament.
In der Stadtregierung konnten sie die Mehrheit nun noch ausbauen. Nach mehreren Jahren Pause schaffte eine Kandidatin der Grünen erneut den Sprung in die Regierung – Mirjam Ballmer erhielt am dritt meisten Stimmen und holte den frei werdenden Sitz von Antoinette de Weck (FDP).
Die vier restlichen bisherigen Gemeinderäte stellten sich alle zur Wiederwahl und wurden im Amt bestätigt. Andrea Burgener Woeffray holte vor Stadtammann Thierry Steiert (beide SP) die meisten Stimmen. Laurent Dietrich (CVP) und Pierre-Olivier Nobs (CSP) wurden ebenfalls wiedergewählt.
Nobs musste um seine Wiederwahl bangen. Vor fünf Jahren schaffte er dank der gemeinsamen Liste mit der SP, Grünen und CSP den Sprung in die Regierung. Nun zeigte er, dass es die kleine CSP-Partei auch alleine geschafft hat und der Bisherigen-Bonus mitgespielt hat.
Alle bisherigen Freiburger Gemeinderäte können bleiben
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Bild 1 von 4. Viele erwarteten, dass die Wiederwahl des amtierenden CSP-Gemeinderats Pierre-Olivier Nobs gefährdet sei. Doch konnte er sich halten. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 4. Der Sozialdemokrat Thierry Steiert ist seit 2011 Gemeinderat der Stadt Freiburg, seit 2016 Syndic. Nun kann er eine dritte Legislatur anhängen. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 4. Die SP-Politikerin Andrea Burgener ist vor fünf Jahren in den Gemeinderat gewählt worden. Die Walliserin kam 1977 für ihr Studium nach Freiburg. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 4. Laurent Dietrich wurde vor fünf Jahren für die CVP in die Stadtregierung gewählt – mit nur zehn Stimmen Vorsprung auf seinen Kontrahenten. Der Ökonom hat den Posten des Finanzdirektors übernommen. Bildquelle: SRF.
Gleich viele Frauen
Die Frage war, ob die Grüne Mirjam Ballmer mit Pierre-Olivier Nobs einen Vertreter des linken Lagers verdrängen könnte. Bereits bei den nationalen Wahlen 2019 haben die Grünen im Kanton Freiburg nämlich stark zugelegt. Erstmals holte Gerhard Andrey einen Sitz für die Grünen im Nationalrat. In der Stadt Freiburg holten die Grünen 20 Prozent der Stimmen, fast gleich viel wie die SP.
Links-Grün konnte die Mehrheit in der Stadt Freiburg weiter ausbauen und besetzt nun vier der fünf Sitze im Gemeinderat. Laurent Dietrich der CVP bleibt der einzige Vertreter der Bürgerlichen.
Mit der Wahl von Mirjam Ballmer bleiben zwei der fünf Mitglieder des Gemeinderates weiblich.
Grüne Welle auch im Parlament
Der Generalrat der Stadt Freiburg hat weiterhin eine links-grüne Mehrheit: Die Grünen können ihre Sitze mehr als verdoppeln: von 8 auf 21 Sitze. Die SP büsst einige Sitze ein – sie fällt von 30 auf 23 Sitze. Zusammen bilden die beiden Parteien die Mehrheit mit 44 von 80 Sitzen insgesamt. Dazu kommt zudem die links politiserende CSP, die auch zulegen konnte: von 5 auf 7 Sitze.
Verloren haben insbesondere die bürgerlichen Kräfte: Die SVP, die FDP und auch die CVP/GLP-Allianz.