Der Renntag sei zwar ein Erfolg gewesen, schreibt der Zürcher Stadtrat zu seinem Entscheid. Auf dem Gelände habe eine gute Stimmung geherrscht und das Medienecho sei riesig gewesen. Trotzdem will der Stadtrat den Organisatoren für das nächste Jahr keine Bewilligung erteilen.
Diese Gründe führt der Stadtrat an:
- Die Planung sei wegen des Zeitdrucks zu wenig klar gewesen, Pläne und Konzepte seien zu spät eingereicht worden.
- Die Sperrzeiten mussten erweitert werden und die Verkehrssicherheit für Fussgängerinnen und Velofahrer sei nicht immer gewährleistet gewesen.
- Die Nachtarbeit habe zu einer erheblichen Belästigung der Anwohnerinnen und Anwohner geführt.
- Die denkmalgeschützte Parkanlage Arboretum sei teilweise beschädigt und Auflagen von Grün Stadt Zürich seien nicht eingehalten worden.
Kommt dazu: Rund um das Seebecken finden im nächsten Jahr im gleichen Zeitraum zwei weitere Grossanlässe statt: das 10-Jahre-Pride-Festival und das Züri-Fäscht 2019. Neben diesen Veranstaltungen wäre ein zusätzlicher Grossanlass eine zu grosse Belastung für die Bevölkerung, findet der Stadtrat.
Die Organisatoren des Rennens signalisieren Verständnis für die Haltung von Zürich. Für den Swiss E-Prix 2019 seien sie nun mit Bern im Gespräch. Ihre Lizenz gelte für die ganze Schweiz, stellt Mediensprecher Stephan Oehen klar. Und sie hätte von Anfang an vorgehabt, das Rennen auch in anderen Städten durchzuführen.
Seebecken keine Option mehr
2020 könnte der Swiss E-Prix wieder in Zürich stattfinden. Die Quartiere um das Seebecken hält der Zürcher Stadtrat nach den Erfahrungen in diesem Jahr jedoch nicht mehr für geeignet. Es müsse ein anderer Standort für das Rennen gefunden werden.
Für die Organisatoren ist dies kein Hindernis. «Zürich ist immer eine Option», stellt Stephan Oehen von Swiss E-Prix klar. Man habe auch schon Ideen, wo sonst in Zürich ein Rennen mit internationaler Ausstrahlung stattfinden könne. Eine Arbeitsgruppe mit Fachleuten aus der Stadtverwaltung und dem Veranstalter prüfe nun mögliche Veranstaltungsorte und lege diese dann dem Stadtrat zum Entscheid vor, steht es in der Mitteilung weiter.