- Die Eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) büsst sieben Autohändler wegen Preisabsprachen.
- Betroffen sind Händler von Autos der VW-Marken im Kanton Tessin.
- Sie müssen eine Busse von 44 Millionen Franken bezahlen.
Die betroffenen Händler hätten von 2006 bis 2018 ein unzulässiges Kartell gebildet, schreibt die Weko in einer Mitteilung. «Es war ihr Ziel, den Wettbewerb unter den Autohändlern zu verringern und die Verkaufspreise von Neufahrzeugen für Private und die öffentliche Hand auf einem überhöhten Niveau zu halten.»
Die Autohändler teilten sich den Kanton Tessin in Tätigkeitsgebiete auf.
Die Autohändler hätten sich über sämtliche Verkaufsaktivitäten im Tessin abgesprochen: «Sie trafen Abreden über Submissionen der öffentlichen Hand, einigten sich auf eine Preispolitik beim Verkauf von Neuwagen an Private und teilten sich den Kanton Tessin in Tätigkeitsgebiete auf.»
Amag-Händler akzeptiert die Busse
Fünf Unternehmen haben sich zu einer einvernehmlichen Regelung des Verfahrens bereit erklärt, darunter auch ein Händler der Autoimporteurin Amag.
Man habe mit den Behörden kooperiert, um die Vorfälle aufzuklären, heisst es in einer Stellungnahme des Unternehmens. Amag-Chef Mathias Gabler entschuldigte sich in der Mitteilung und räumte ein, dass sich «das Unternehmen früher im Tessin nicht immer rechtlich und ethisch korrekt verhalten» habe.
Die Amag habe wegen der Vorfälle «personelle und organisatorische Massnahmen ergriffen». So habe sie interne Kontrolle weiter verstärkt und ein umfassendes Compliance-Programm aufgebaut. «Dieses enthält unter anderem obligatorische Schulungen für Mitarbeitende im Bereich Kartellrecht. Die Amag-Gruppe kennt eine strikte Nulltoleranz-Politik bei Wettbewerbsverstössen. Vom Management erwartet die Amag eine Vorbildfunktion – jederzeit und vorbehaltlos», schrieb der Konzern.
Der Entscheid der Weko kann ans Bundesverwaltungsgericht weitergezogen werden.