Rappen spalten, das kann sich lohnen. Besonders beim Bezahlen im Ausland. Wann ist Cash noch King? Wann lohnt sich welche Karte? Mit dem Aufkommen von Smartphones, Apps und Neobanken ist zwar einiges einfacher und teilweise sogar günstiger geworden – vor allem aber auch unübersichtlicher.
Hier die wichtigsten Tipps und Tricks, damit das Portemonnaie beim Reisen nicht über Gebühr belastet wird.
Ist Bares immer noch Wahres?
Das kommt ganz auf das Reiseziel an. Wer sich abseits von ausgelatschten Touri-Hotspots bewegt, kommt auch heute nicht an Cash vorbei. Für die Strandferien am Mittelmeer oder auf dem Trip in die USA hingegen braucht es keinen grossen Stock an Euros oder Dollars im Gepäck.
Wo soll man das Geld wechseln?
Wer Bargeld wechseln will, macht dies besser im Zielland bei einer gut etablierten Geschäftsbank vor Ort. Um zusätzliche Gebühren zu vermeiden, lohnt es sich hierfür starke Schweizer Franken in bar dabeizuhaben. Bei Feld-Wald-und-Wiesen-Wechselstuben oder an speziellen Fremdwährungs-Bancomaten wie etwa Travelex wird beim Bezug von Fremdwährungen mehr abgezwackt.
Wer keinen Cent mehr in der Tasche hat, sollte besser die Debitkarte zücken für den Fremdwährungsbezug an einem Bancomaten. Die Gebühren sind günstiger als beim Bezug mit einer Kreditkarte.
Welche Karte ist Trumpf auf Reisen?
Der Wettbewerb unter den Kartenanbietern hat zugenommen. Deshalb gibt es immer mehr Karten, die beim Bezahlen im Ausland keine Fremdwährungsgebühren mehr belasten. Der Druck kam von Neobanken.
Generell gilt die Faustregel: für kleinere Beträge die Kreditkarte und nicht die Debitkarte zücken.
Ein Beispiel: Bei der Debitkarte der Zürcher Kantonalbank werden 1.25 Prozent des Transaktionsbetrages und bis zu 1.50 Franken pro Transaktion belastet. Bei einem Fremdwährungsbezug an einem Bankomaten im Ausland werden 5 Franken belastet.
Bei den Standard-Kreditkarten derselben Bank wird hingegen pro Transaktion eine Gebühr von 1.75 Prozent des Betrages draufgeschlagen. In diesem Beispiel kommen demnach Beträge über 300 Franken beim Bezahlen mit der Debitkarte günstiger als mit der Kreditkarte.
Lohnen sich spezielle Reisekreditkarten?
Früher gab es Swiss Bankers Travelers Cheques aus Papier. Das Nachfolgeprodukt ist aus Plastik – und eigentlich eine Prepaid-Kreditkarte. Sprich: Vor dem Zahlen muss sie mit Geld beladen werden. Und das kostet, wenn es schnell gehen muss.
Per Online-Banking ist es gratis, doch wann das Geld genau eintrifft, weiss man nicht, es gilt das Versprechen, die Transaktion erfolge «in der Regel» innerhalb eines Arbeitstages. Dafür ist das Kartenguthaben versichert und die Karte lässt sich bei Verlust weltweit ersetzen. Dennoch sei empfohlen, die Konditionen gut zu studieren und mit anderen Angeboten zu vergleichen.
Gleiches gilt selbstverständlich für alle Kreditkarten. Für Vielflieger kann etwa eine Miles & More-Kreditkarte empfehlenswert sein. Beim Geldausgeben lassen sich so Meilen sammeln. Darüber hinaus sind auch viele Kreditkarten mit weiteren Dienstleistungen gebündelt. Insbesondere Versicherungen wie etwa Vollkasko für den Mietwagen, Reiseannullation oder -abbruch und weitere.
Kurzum: Es ist ein Dschungel von Konditionen, Gebühren, Angeboten, Goodies – und je nach Lebens- und Ferienumständen lohnt sich die eine oder die andere Karte. Und ja, trotz Rappenspaltereien, die Ferien sollte man schon auch geniessen.
Und noch ein letzter Tipp
Am Zahlterminal immer die Währung des Reiselandes auswählen – ja nicht in Schweizer Franken zahlen, sonst drohen mehr Gebühren.