- Ab dem neuen Jahr müssen Autoimporteure auch für die klimaschädlichsten Fahrzeuge Sanktionen bezahlen, wenn sie die CO2-Zielwerte verfehlen.
- Diese waren bisher wegen einer Ausnahmeregelung von der CO2-Strafsteuer befreit.
- Der Entscheid des Bundesrats kam früher als von den Auto-Importeuren erwartet – sie befürchten nun hohe Bussen.
Autos mit einem hohen CO2-Ausstoss dürften 2022 teurer werden – der Bundesrat hat eine entsprechende Übergangsregelung per 1. Januar aufgehoben. Autos etwa der Marken Landrover, Jaguar, Suzuki und Subaru sind doppelt betroffen – sie konnten wegen der geringen Einfuhrmengen bisher von zusätzlichen Ausnahmen profitieren.
Die Budgets sind gemacht, wir haben lange Lieferfristen. Die CO2-Sanktionen müssen wir den Kunden weitergeben.
Andreas Burgener, Direktor von Auto Schweiz sagt, die Sanktionen würden primär die Auto-Händler treffen – sie müssen Ende Jahr ein ausgeglichenes CO2-Budget ihrer verkauften Autos präsentieren. Burgener sagt weiter, die Händler müssten die Strafen aber an die Kunden weitergeben. Ursprünglich war für 2022 ein «Phasing-in» geplant, dass die Regelung für die fünf Prozent schädlichsten Fahrzeuge nicht gelte. «Das fällt nun weg. Die Budgets sind gemacht, wir haben lange Lieferfristen. Die CO2-Sanktionen müssen wir den Kunden weitergeben.»
Unsicherheiten bei Bauteilen für Elektroautos
Kein Problem mit den neuen Vorgaben hat beispielsweise Renault. Bereits ein Drittel der Flotte ist elektrisch, so fallen CO2-intensive Fahrzeuge weniger ins Gewicht. Für den französischen Hersteller dürfte es so keine Sanktionen geben – auch keine höheren Preise für die Kunden.
Die Pandemie nimmt uns die Plan-Fähigkeit.
Trotzdem gebe es aktuell einige Unsicherheiten – sagt die Generaldirektorin von Renault Schweiz, Claudia Meyer: «Die Pandemie nimmt uns die Plan-Fähigkeit. Wir sind getrieben von Problemen bei Halbleitern und Mikrochips, die in den Autos verbaut werden.» Das sei das Hauptproblem, auch in der CO2-Thematik, weil man nicht wisse, wie viele Elektroautos man geliefert bekomme, so Claudia Meyer.
Viel CO2 macht also in der Gleichung einen höheren Preis aus. 2020 mussten die Schweizer Auto-Importeure insgesamt fast 150 Millionen Franken CO2-Sanktionen bezahlen – 2022 dürfte es mehr werden.