In der Schweiz waren im Mai 155'998 Personen als Arbeitslose gemeldet. Diese Zahlen hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) veröffentlicht. Im Mai waren damit 2585 Personen mehr bei den regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) gemeldet als im Vormonat. Das entspricht einer Zunahme von 0.1 Prozent.
Von Arbeitslosigkeit betroffen sind derzeit vor allem junge Arbeitnehmer zwischen 15 und 24 Jahren. Sie sind generell stellenwechselfreudiger als die älteren.
Binnenwirtschaft erholt sich schneller
Das war bis zur Coronakrise kein Problem, denn dank der guten Konjunktur fanden sie meist schnell eine neue Stelle. Doch Corona hat ihnen nun einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Unternehmen stellen kaum neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Betrieben mit Kurzarbeit ist das überdies untersagt. Die Entlassungen als Folge der Coronakrise dürften sich aufgrund der Kündigungsfristen erst später in den Arbeitslosenzahlen abbilden.
Doch es gibt auch Lichtblicke. In ersten Prognosen hatten die Arbeitsmarktspezialisten mit einer Arbeitslosigkeit von knapp vier Prozent im Jahresdurchschnitt gerechnet. Die Mai-Zahlen mit einer Quote von 3.4 Prozent liegen deutlich unter dieser Marke. Die Binnenwirtschaft scheint sich also schneller zu erholen als erwartet.
Kurzarbeit greift
Mehr zu kämpfen haben die exportorientierten Betriebe sowie der Tourismus und die Gastronomie. Sie sind abhängiger von der internationalen Konjunktur. Deren Entwicklung ist schwer abzuschätzen.
Ein gutes Zeichen aber ist, dass die befürchteten Massenentlassungen bisher ausgeblieben sind. Hier dürfte das Instrument der Kurzarbeit gegriffen haben.
Denn erste Zahlen zur Kurzarbeit zeigen, dass bereits im März gut 782'000 Personen davon betroffen waren, verteilt auf 97'400 Betriebe. Und Angestellte in Kurzarbeit haben gute Chancen, ihren Job behalten zu können. Kurzarbeit soll Unternehmen in erster Linie helfen, eine konjunkturelle Delle mit negativen Zahlen überwinden zu können, ohne ihre Stammbelegschaft entlassen zu müssen.