Rund fünf Millionen Fahrzeuge sind auf Schweizer Strassen unterwegs – allerdings sind nur zehn Prozent der verkauften Neuwagen elektrisch. Das muss sich ändern, findet zumindest der Verband Swiss eMobility und fordert ein Verkaufsverbot von Verbrennungsmotoren – ab 2030 im öffentlichen und ab 2035 auch im Individualverkehr.
Noch in dieser Session will die Grünliberale Partei (GLP) deshalb eine entsprechende Motion einreichen. Bei der Autobranche kommt das unterschiedlich an.
Freiwilligkeit statt Verbote
Der Chef des grössten Schweizer Autoimporteurs, Morten Hannesbo von der Amag, findet, dass die Elektromobilität vorangetrieben werden müsse, und zwar mit Vollgas. «Für die Technologieförderung sind Verbote sinnvoll», so Hannesbo. Dashalb würde er das Verkaufsverbot ab 2035 unterstützen.
Anders sieht es dagegen Andreas Burgener, Direktor des Verbandes Auto Schweiz. Es brauche die Elektromobilität – aber kein Verbot der Verbrennungsmotoren. «Wir haben strenge CO2-Vorgaben. Da braucht es Innovation. Aber wir versuchen das auf dem freiwilligen Weg, nicht durch Verbote.»
«Wir müssen jetzt überlegen, wie wir das machen»
Mit Elektroautos verdienten die Händler und Garagisten heute weniger, sagt Burgener. Deshalb brauche es eine finanzielle Förderung, etwa so wie in Deutschland.
Befürworter des Verbots befürchten aber, dass Freiwilligkeit zu lange dauern könnte. Selbst wenn man bis 2034 Verbrenner verkaufen würde, würden diese noch bis 2050 fahren. «Darum müssen wir jetzt überlegen, wie wir das machen», mahnt Hannesbo.