- Die guten Nachrichten: Die 2,6 Millionen Besitzer eines Halbtax-Abos erhalten eine Gutschrift von 15 Franken. Die Bahn reagiert damit auf eine Forderung des Preisüberwachers.
- Die SBB hat 2018 einen Konzerngewinn von 568 Millionen Franken erwirtschaftet – im Vergleich zu 2017 eine Steigerung um 42.5 Prozent.
- Die schlechte Nachricht: Die Züge waren weniger pünktlich unterwegs, vor allem in der Romandie und im Tessin.
Die SBB gibt ihren Kunden Geld zurück, das ihnen wegen des hohen Gewinns der Bahn zusteht. Das hat der Preisüberwacher mit der SBB ausgehandelt. Er greift immer dann ein, wenn diese im Fernverkehr über 100 Millionen Gewinn macht.
So erhalten etwa auch alle Inhaber eines Strecken-, Modul- und Ausflugs-Abos (Stichtag 31. Dezember 2018), einen Gutschein über 100 Franken per Post zugeschickt.
Die SBB setzt nach eigenen Angaben dieses Jahr über 230 Millionen Franken ein für die Preissenkungen und Massnahmen zur Komfortsteigerung: Dazu gehören Verbesserung im Catering, Preissenkungen in der Bahngastronomie, bei der Kundeninformation und der Reinigung. Zudem werde mehr Personal am Schalter eingesetzt, um Wartezeiten zu verkürzen. Und die SBB verspricht zusätzliche Kundenbegleiter auf Interregio-Zügen.
Weniger pünktlich unterwegs
Letztes Jahr hat die SBB insgesamt 1.25 Millionen Passagiere täglich befördert. Doch pünktlich kamen die Fahrgäste nicht immer an: In einzelnen Regionen und im 4. Quartal sei die Pünktlichkeit sogar unbefriedigend gewesen, gesteht die SBB ein. Insbesondere die Romandie und das Tessin fielen negativ auf. Auch auf der stark ausgelasteten Strecken Bern-Zürich häuften sich Verspätungen. Insgesamt sank die Pünktlichkeit auf 90.1 Prozent (Rückgang um 0,1 Prozent).
Schuld daran sind laut SBB unter anderem Unterhaltsarbeiten, es waren «so viel wie noch nie», heisst es in der Mitteilung.
Der «Dosto» macht Probleme
Ausserdem sei das Bahnunternehmen gezwungen gewesen, ältere Züge länger als geplant im Einsatz zu behalten, weil sich die Auslieferung der «Dosto»-Züge der kanadischen Firma Bombardier verzögerte. Man setze alles daran, den «Dosto» «möglichst rasch und zuverlässig einzusetzen».
Mehr Spartickets verkauft
Durch «Produktivitätssteigerungen» konnte die SBB laut eigenen Angaben im vergangenen Jahr derweil Spartickets in der Höhe von 80 Millionen Franken umsetzen. Das seien 30 Millionen mehr gewesen als ursprünglich angekündigt.
Unter dem Strich wurden letztes Jahr über fünf Millionen Sparbillette abgesetzt. Für 2019 plane das Bahnunternehmen Spartickets im Wert von über 100 Millionen Franken.