Die amerikanische Wirtschaft ist im zweiten Quartal um 0.9 Prozent geschrumpft, aufs Jahr hochgerechnet. Dies, nachdem die Wirtschaftsleistung schon im ersten Quartal annualisiert um 1.6 Prozent abgenommen hatte.
Das ist ernüchternd und hat viele Fachleute negativ überrascht, hatten sie doch mit einem leichten Wachstum um 0.4 Prozent gerechnet. Beim Rückgang der Wirtschaftsleistung in zwei Quartalen hintereinander wird von einer «technischen Rezession» gesprochen.
Doch für viele dürfte sich der Abschwung noch nicht wie eine Rezession anfühlen: Dazu müsste der Schwund der US-Wirtschaft grösser sein. Und auch der Arbeitsmarkt zeigt sich ja noch immer sehr robust.
Zinserhöhung drückt zusätzlich
Trotzdem: Dass die US-Wirtschaft weiter geschrumpft ist, ist keine gute Nachricht. Kommt hinzu, dass gerade am Mittwoch die US-Notenbank Fed einmal mehr ihre Zinsen kräftig erhöht hat, um der horrend hohen Inflation von über neun Prozent entgegenzutreten. Doch diese höheren Zinsen könnten die Wirtschaft zusätzlich ausbremsen.
Wie es den USA wirtschaftlich geht, interessiert nicht nur die Amerikanerinnen und Amerikaner. Unzählige Unternehmen, auch hiesige Exporteure, sind darauf angewiesen, dass ihre Produkte weiterhin in den USA gefragt sind. Die USA galten nicht umsonst lange als «Lokomotive der Weltwirtschaft».