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Bisheriger Denner-CEO Der neue Migros-Chef heisst Mario Irminger

  • Die Migros hat Mario Irminger zum neuen Konzernchef ernannt. Der bisherige Denner-Chef wird Nachfolger von Fabrice Zumbrunnen.
  • Der 57-Jährige trete sein Amt als Präsident der Generaldirektion des Migros-Genossenschaftsbundes (MGB) am 1. Mai an, teilte die Migros mit .
  • Zumbrunnen hatte letzten Oktober überraschend bekannt gegeben, auf Ende April 2023 zurückzutreten.

Mit Irminger hat die Verwaltung des MGB einen Manager ernannt, der nicht von den Migros-Genossenschaften kommt, sondern vom Discounter Denner. Er sei seit 2011 Chef der Migros-Tochter und habe Denner in dieser Zeit erfolgreich weiterentwickelt, schreibt die Migros. Er habe den Umsatz stark gesteigert und ein profitables Wachstum erzielt. Ein Jahr zuvor war er als Finanzchef zu Denner gekommen.

Davor arbeitete Irminger zuerst während rund acht Jahren bei EY als Wirtschaftsprüfer. Anschliessend war er zwölf Jahre als Finanzchef bei Heineken Schweiz tätig.

Mit Migros-Kultur vertraut

«Wir freuen uns sehr, dass wir einen profunden Kenner des Schweizer Detailhandels mit ausgeprägtem Gespür für Kundenbedürfnisse zum neuen Präsidenten der Generaldirektion MGB ernennen konnten, der auch mit der Migros-Kultur bestens vertraut ist», sagt Ursula Nold, Präsidentin der Migros-Verwaltung.

Irminger im Porträt
Legende: Mario Irminger: Der neue Konzernchef ist bisheriger Denner-Chef Keystone/Archiv/Gaetan Bally

«Wir sind überzeugt, dass Mario Irminger dem Kerngeschäft der Migros mit seiner initiativen Persönlichkeit und hohen Zielorientierung zusätzliche Impulse verleihen und die ganze Migros-Gruppe weiter vorwärtsbringen kann», so Nold.

Baustelle im Kerngeschäft

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Migros- und Coop-Logo untereinander.
Legende: Keystone/Archiv/PATRICK B. KRAEMER

Die grösste Baustelle bei der Migros liegt im Kerngeschäft, den Supermärkten. Dort läuft Coop laut Branchenexperten der Migros langsam, aber sicher den Rang ab.

Dass Coop die Differenz zur Konkurrentin verringern konnte, liegt laut Experten auch an der Struktur der Läden. Coop hat ein dichteres Netz mit kleineren Filialen, während die Migros eher auf grosse Standorte setzt. Das war in den Pandemiejahren ein Nachteil für die Migros.

Ein Bremsklotz bleibt die schwerfällige Struktur der Migros, bei der die regionalen Genossenschaften stark die Geschicke steuern. Coop wird zentral von Basel aus geleitet. Jeder Versuch, die Führungsstrukturen der Migros zu modernisieren, ist in den letzten Jahren gescheitert.

Mittlerweile hat die Migros den Prozess gestartet, um ihr verzetteltes Supermarktgeschäft effizienter zu organisieren. Der Detailhändler prüft, wie das Supermarktgeschäft künftig in einer eigenständigen, zentral gesteuerten Gesellschaft geführt werden kann.

Das bedeutet konkret: Kosten sparen. Die Kunden sollen künftig von einem noch besseren Preis-Leistungsangebot profitieren.

Das Pflichtenheft für den neuen Konzernchef steht bereits: «Prioritäre Aufgabe [...] wird sein, die Migros-Gruppe weiter erfolgreich zu entwickeln sowie das Supermarktgeschäft der Migros zusammen mit den zehn regionalen Genossenschaften zu stärken und effektiver zu organisieren», schreibt die Migros.

In den Medien hatte es auch Spekulationen gegeben, dass der vor kurzem ausgeschiedene Manor-Chef Jérôme Gilg die Migros-Führung übernehmen könnte. Nun muss sich Denner einen neuen Chef suchen.

Komplexes Geschäft vereinfachen

Das von den zehn regionalen Genossenschaften betriebene Supermarktgeschäft der Migros ist komplex: Bisher wird das nationale Produktsortiment oft im Auftrag des MGB bestellt. Die regionalen Genossenschaften können aber auch eigene Produkte beziehen. In der Regel sind das regionale Produkte.

Gemischte Teams zwischen der Konzernzentrale (MGB) und den regionalen Genossenschaften sollen das weitere Vorgehen beim Aufbau der neuen Supermarkt-Organisation erarbeiten, damit die entsprechenden Migros-Organe die weiteren Entscheide treffen können. Ob dies zu einer Supermarkt AG führt, ähnlich dem Modell, wie Migros die Fachmärkte in einer Aktiengesellschaft gebündelt hat, bleibt offen.

Adieu mit Spitzenumsatz

Der bisherige Migros-Chef Zumbrunnen verabschiedet sich mit einem Rekordergebnis: Die Migros-Gruppe hat 2022 erstmals mehr als 30 Milliarden Franken Umsatz erzielt. Wachstumsmotoren waren der boomende Onlinehandel, die Treibstoffsparte, das Gesundheitswesen sowie die Erholung im Reise- und Freizeitgeschäft sowie in der Gastronomie. Im eigentlichen Ladengeschäft lief es der Migros im letzten Jahr hingegen nicht mehr ganz so rund.

Der Rücktritt von Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen kam vergangenen Herbst überraschend. Er selbst begründete damals seinen Rücktritt per Ende April 2023 mit folgenden Worten: «Nach über 26 Jahren bei der Migros habe ich mich entschlossen, nochmals etwas Neues anzufangen.»

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