Montana Aerospace beliefert Flugzeugbauer wie Boeing, Airbus oder Pilatus zum Beispiel mit Konstruktionen aus Leichtmetall. Der Konzern mit Sitz in Reinach/AG produziert rund um den Globus.
Schweizer Kernstück ist das Unternehmen Alu Menziken. «Ein Börsengang ist bei Montana Aerospace schon seit langem ein strategisches Ziel», erklärt Chef Markus Nolte. Trotzdem erfolgt dieser Börsengang nun ziemlich rasant.
Erst Ende April hatte die Unternehmensgruppe mit rund 5000 Beschäftigten den Schritt für das zweite Quartal offiziell angekündigt. Nur zwei Wochen später wird dieser Schritt bereits umgesetzt. Dabei hat die Corona-Pandemie der Flugzeugindustrie im vergangenen Jahr stark zugesetzt.
Trotz Krise positive Aussichten
Auch der Umsatz von Montana Aerospace ging merklich zurück, was den Wert des Unternehmens eigentlich reduziert. Doch das sei nur bedingt ein Problem, sagt Vermögensverwalter Marc Possa, ein Kenner der Schweizer KMU-Szene.
«Es wurden viele Bestellungen storniert oder aufgeschoben», sagt er. Doch das Mobilitätsbedürfnis der wachsenden Weltbevölkerung entwickle sich so, dass man mit erhöhten Absatzzahlen von Flugzeugen rechne – insbesondere von sparsameren Modellen.
Konkurrenz ist günstig zu haben
Der Börsengang in der Krise habe ein klares Ziel, so Possa: «Viele Zulieferer sind finanziell am Anschlag. Man kann jetzt zu günstigen Preisen Konkurrenten übernehmen.» Das Geld für solche Zukäufe dürfte der heutige Börsengang in die Kassen spülen.
Erwartet werden durch den Börsengang rund 450 Millionen Franken. Montana Aerospace wolle wachsen, bestätigt Konzernchef Nolte. «Das trifft sowohl für organisches Wachstum zu, als auch für weitere mögliche Akquisitionen.»
Mehr Stärke im Bereich E-Mobilität
Neben der Flugzeugindustrie will das Unternehmen mit seinen Leichtmetallteilen auch im Bereich E-Mobilität stärker Fuss fassen. Nolte sagt: «Das Knowhow, das wir in der Luftfahrt entwickelt haben, nutzen wir gezielt für die Elektromobilität, bei der wir mit den technologisch Führenden eng zusammenarbeiten.»
Das ist auch das grosse Ziel von Michael Tojner. Denn der österreichische Unternehmer und starke Mann im Hintergrund von Montana Aerospace kontrolliert auch die deutsche Batterieherstellerin Varta. Diese beiden Unternehmen sollen ihm den Weg in die E-Mobilität ebnen.