Die Zeiten des billigen Schweizer Holzes sind vorbei. Die Preise für Fichten- und Tannenholz aus Schweizer Wäldern sind jüngst gestiegen: 20 bis 50 Prozent im Vergleich zu vor einem Jahr. Darauf haben die Waldbesitzer sehnlichst gewartet. Doch für Euphorie sei es zu früh, sagt Florian Landolt vom Verband Wald Schweiz.
«Wir sind auf einem stabilen Niveau. Wir machen keine Verluste bei den Holzhändlern, Gewinne machen wir aber auch nicht», so Landolt. Denn der Holzschlag war in den vergangenen Jahren ein Verlustgeschäft. Fichten und Tannen wurden immer günstiger.
Kehrtwende im Holzbusiness
«Wir haben seit acht Jahren trockene Jahre, im Jahr 2018 war es besonders extrem. Die bekannte Folge davon war, dass grosse Mengen an Bäumen durch den Borkenkäfer befallen wurden», sagt Florian Landolt. Das habe dazu geführt, dass Wind und Wetter viel geschädigtes Holz auf den Markt geschwemmt und den Holzpreis auf einen historischen Tiefstand gebracht haben, sagt Landolt.
Von diesem tiefen Niveau geht es nun aufwärts. Zur Preiserhöhung beigetragen hat der kühlnasse Sommer 2021, der dem Borkenkäfer nicht behagte. Vergleichsweise sind ihm wenig Bäume zum Opfer gefallen.
Neuer Trend in der Baubranche
Gleichzeitig war die Nachfrage nach Holz weltweit gross. Vor allem verarbeitete Holzprodukte für die Bauindustrie waren in den vergangenen Monaten besonders gefragte Güter. Gewisse Produkte waren zeitweise ausverkauft oder nur mit grosser Verzögerung erhältlich – und somit auch teurer.
Diese Entwicklung führt nun dazu, dass das viele Schweizer Holz aus den vergangenen Jahren doch noch Abnehmer gefunden hat und diese für frisch geschlagenes Holz auch wieder mehr bezahlen.
«Die Forstwirtschaft kann nun mit einer schwarzen Null rechnen, dass kostendeckend gearbeitet werden kann», sagt Florian Landolt von Wald Schweiz. Dies auch deshalb, weil der Verband davon ausgeht, dass Schweizer Holz als nachhaltiges Baumaterial weiterhin gefragt ist.