- In der Schweiz bleiben alle 24 Weltbild-Läden ab sofort geschlossen, wie das Unternehmen auf seiner Webseite mitteilt.
- Hintergrund ist die Insolvenz des deutschen Mutterunternehmens.
- Die Schweizer Tochtergesellschaft muss Konkurs anmelden.
- 124 Mitarbeitende verlieren ihren Job.
Weltbild Schweiz bot im Internet und in 24 Filialen in der Deutschschweiz Bücher sowie Deko-, Hobby- und Freizeitartikel an. Zuerst hatte das Newsportal «32Today» über das Aus von Weltbild in der Schweiz berichtet.
«Schweren Herzens mussten wir am 21.08.2024 die Konkurseröffnung für die Weltbild Verlag GmbH beantragen», heisst es in der Mitteilung an die Kundinnen und Kunden. Die Angestellten seien ab Donnerstag freigestellt und müssten nicht mehr zur Arbeit erscheinen, heisst es in einem Brief an die Mitarbeitenden, welcher der Nachrichtenagentur AWP vorliegt.
Schweizer Teil war profitabel
Der Konkurs sei umso bedauerlicher, weil die Schweizer Tochtergesellschaft stets «ein erfolgreicher und profitabler Teil» der Weltbild-Gruppe gewesen sei, schreibt Weltbild Schweiz im Communiqué.
Abhängigkeiten von der deutschen Muttergesellschaft und die rasante Zuspitzung der Situation in Deutschland hätten nun aber keine andere Möglichkeit als die Konkursanmeldung zugelassen.
Hintergrund ist die Insolvenz des deutschen Mutterhauses. Dieses werde schon per Anfang September endgültig liquidiert. Die hohen Kosten im operativen Geschäft, insbesondere in den Bereichen IT und Marketing, hätten es unmöglich gemacht, die deutsche Mutter angesichts des starken Wettbewerbsdrucks profitabel weiterzuführen.
Mit dem schnellen Aus der Konzernmutter stünden nun aber die für den Weiterbetrieb in der Schweiz notwendigen Systeme nicht mehr zur Verfügung. Ebenso könnten auch keine weiteren Dienstleistungen aus dem Mutterhaus mehr bezogen werden. «Ohne diese bis vor kurzem noch in Aussicht gestellten Voraussetzungen» habe das Unternehmen keine Möglichkeit mehr, sich in den nächsten Monaten neu eigenständig auszurichten. Dies gelte umso mehr, weil gleichzeitig Gespräche mit bestehenden und potenziellen Investoren nicht gefruchtet hätten.
Im Juni hatte es noch geheissen, die Insolvenz der deutschen Mutter habe keine Folgen und die Geschäfte liefen reibungslos weiter. Die Abläufe von Weltbild Schweiz seien in eigenständigen Strukturen parallel zu den Prozessen in Deutschland aufgestellt, so die damaligen Äusserungen.