- Die Telekom-Riesin Swisscom muss Sunrise und Salt die Mitbenutzung ihres Netzes zu tieferen Preisen erlauben.
- Die Preissenkungen erfolgen dabei rückwirkend für die Jahre 2013 bis 2016.
- Das hat die Eidgenössische Kommunikationskommission ComCom entschieden, wie sie mitteilt.
- Die Swisscom prüft den Weiterzug des ComCom-Entscheids an das Bundesverwaltungsgericht.
Die Swisscom hat in den Jahren 2013 bis 2016 für die Mitbenützung ihres Netzes von Mitbewerbern in vielen Fällen zu hohe Preise verlangt. Zu diesem Schluss kommt die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom). Die Konkurrenten Sunrise und Salt haben bei der ComCom die Überprüfung der Preise verlangt.
Dabei habe sich die ComCom bei der Berechnung dieser Preise nicht auf die realen Kosten, sondern auf die hypothetischen Kosten gestützt, schreibt die Kommission. Das sind Kosten, mit denen eine effiziente Anbieterin rechnen müsse, wenn sie heute ein neues Netz mit der neuesten verfügbaren Technologie erstellen würde. Erstmals habe man sich auf ein Kostenmodell abgestützt, das nicht mehr auf Kupfer-, sondern auf Glasfaserleitungen beruhe.
Swisscom prüft Weiterzug
Die Swisscom prüft nun, ob sie sich gegen den ComCom-Entscheid zur Wehr setzen und die strittigen Grundsatzfragen ans Bundesverwaltungsgericht weiterziehen soll, wie es in einer Mitteilung des Telekomkonzerns heisst.
Man habe derweil wegen der Risiken in den Verfahren bereits Rückstellungen für die Jahre 2013 bis 2016 gebildet. Es werde von finanziellen Auswirkungen in Höhe eines tiefen zweistelligen Millionenbetrags pro Jahr ausgegangen, präzisierte ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Der finanzielle Ausblick der Gruppe für das laufende Jahr bleibe indes unverändert.