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Wirtschaft leidet unter dem Coronavirus
Aus Echo der Zeit vom 03.03.2020. Bild: Keystone
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Covid-19 bremst Konjunktur Coronavirus dürfte in der Schweiz 2.4 Milliarden wegfressen

Keine Hotelgäste aus China – weniger Uhren- und Schmuckverkäufe: Ökonomen erwarten flaue Zeiten bis mindestens im April.

Mit billigem Geld wollen die USA die Wirtschaft am Laufen halten. Die Notenbank senkt den Leitzins überraschend schnell und stark um einen halben Prozentpunkt auf 1 bis 1.25 Prozent. Damit werden zum beispielsweise Kredite für Unternehmen günstiger, die unter den Folgen des Coronavirus leiden. Ebenso wichtig ist die Botschaft von Notenbankchef Jerome Powell an die aufgeregten Finanzmärkte: Er nimmt die Krise ernst und ist Herr der Lage.

Tiefere Zinsen auch für die Schweiz?

Dass tiefere Zinsen auch für die Schweiz die richtige Medizin wären, bezweifelt Yngve Abrahamsen von der Konjunkturforschungsstelle der ETH: «Die Zinsen in der Schweiz sind ohnehin sehr tief, noch tiefer bringt eigentlich nichts.»

Wirtschaftlich am stärksten betroffen vom Coronavirus ist in der Schweiz der Tourismus. Es fehlen vor allem Gäste aus China. Viele Hotelzimmer, besonders in den Regionen um den Vierwaldstättersee und im Berner Oberland, bleiben leer, weil China ein Verbot für Reisegruppen erlassen hat.

Bis vor kurzem ein sicherer Wert für die Schweizer Uhrenindustrie: Touristen aus China.
Legende: Bis vor kurzem ein sicherer Wert für die Schweizer Uhrenindustrie: Touristen aus China. Keystone/Archiv

Dass in der Schweiz nun auch der Autosalon und die Uhren- und Schmuckmesse abgesagt wurden, verschärft die Lage zusätzlich. Auch hier werden sicher Übernachtungen ausfallen, wie Alexis Körber vom Wirtschaftsforschungsinstitut BAK feststellt. Doch nicht nur den Hotels fehlen die Touristen: «Auch die Schmuck- und Uhrengeschäfte werden das Ausbleiben der chinesischen Gäste schmerzhaft spüren.»

BAK: Einbussen von 2.4 Milliarden Franken

Körber hat darum seine Berechnungen aktualisiert. Neu geht er davon aus, dass die Schweizer Wirtschaft in diesem Jahr um etwa 0.3 bis 0.4 Prozentpunkte weniger stark wachsen wird als bisher angenommen. Das entspräche Einbussen von etwa 2.4 Milliarden Franken.

Auch die Experten des Wirtschaftsdachverbands economiesuisse und der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich korrigieren die Prognosen nach unten.

Kurzarbeit als probates Mittel?

Was also tun gegen die Einbrüche, wenn nicht wie jetzt in den USA oder zuvor in Australien und Malaysia die Zinsen senken? Möglichkeiten sehen die Experten bei der Kurzarbeit. Dies, weil die Betriebe mit Kurzarbeit die aktuelle Krise überwinden könnten, ohne Personal zu entlassen. «Ein solches Instrument in der aktuellen Phase würden wir sogar als sehr geeignet ansehen», betont Körber.

Wie lange die Durststrecke dauert, lässt sich nicht abschätzen. Die Ökonomen rechnen für den Tourismus mit Einbrüchen auch im Ostergeschäft und damit mit flauen Geschäften mindestens bis im April.

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