Die Roboter klettern 12 Meter hoch. Wenn wir online bei Digitec Galaxus auf Bestellen klicken, dann werden diese Roboter im automatisierten Warenlager aktiv. Die Roboter klettern selbständig auf die meterhohen Regale, und holen von dort Handyhüllen, Zahnbürsten und Adventskalender herunter.
Vollautomatisiert sind bei Digitec Galaxus die Bereiche, in denen eher kleine Gegenstände wie Zahnbürsten und Handys gelagert werden. Die Roboter und Förderbänder können nicht mit allen Gegenständen gleich gut umgehen. Kaffeemaschinen sind eher zu schwer. Zudem sind die Roboter und Förderbänder empfindlich auf Flüssigkeiten wie Waschmittel und Getränke. Deshalb braucht es auch diejenigen Lager noch, in denen praktisch alles von Hand gemacht wird.
Das IT-System im Hintergrund überwacht und koordiniert alles. Wenn wir zu Hause auf Bestellen klicken, löst es einen digitalen Code mit unserer Lieferadresse aus und sorgt zum Beispiel dafür, dass die Handyhülle aus dem automatisierten Lager, und die Kaffeemaschine aus dem anderen Lager zusammenkommen, indem es den kürzesten Weg durch beide Lager berechnet.
Dank der IT im Hintergrund wissen die rund 1100 Mitarbeitenden von Digitec Galaxus, was wohin gehört. Zum Schluss sortieren und packen sie ein. Die fertigen Päckli gehen dann weiter zur Post.
1 Million Pakete pro Tag – wie stemmen die Pöstlerinnen und Pöstler das?
Es ist die intensivste Zeit des Jahres, von Mitte November bis und mit Weihnachten verschickt die Post rund 1 Million Pakete pro Tag. Zum Vergleich: in allen anderen Monaten gehen nur rund 600'000 Pakete pro Tag raus. Deshalb ist viel los im Verteilzentrum der Post in Adligenswil bei Luzern.
Jedes Paket wird gescannt – und im Fahrzeugbauch platziert – eine Art Paket-Tetris. Momentan sind 9000 Pöstlerinnen und Pöstler unterwegs, die Pakete und Briefe austragen. Andy Gut ist einer davon, er ist Pöstler seit 18 Jahren.
Um sechs Uhr morgens geht es für Andy Gut los. Er fährt heute eine Festtour. Das ist eine zusätzliche Tour, mit welcher er in der Vorweihnachtszeit seine Kolleginnen und Kollegen entlastet. Überstunden und Überzeit kann er kompensieren, nächstes Jahr dann im Februar.
Wenn ich 12 Stunden arbeite und die ganze Zeit draussen in der Kälte bin, dann werde ich auch mal um 9 Uhr abends müde.
Plötzlich muss Andy Gut seinen Plan ändern. Denn vor neun Uhr müssen die Express-Sendungen ausgeliefert sein. Dafür muss er seine aktuelle Tour unterbrechen und direkt in die Luzerner Altstadt abbiegen.
In der Führerkabine kann sich der Pöstler auf der Fahrt wieder etwas aufwärmen. «Wenn ich 12 Stunden arbeite und die ganze Zeit draussen in der Kälte bin, dann werde ich auch mal um 9 Uhr abends müde», sagt Andy Gut. Es sei streng, aber nicht stressig. Man müsse halt einfach früh ins Bett gehen.
Früher haben wir Pöstler mal Schoggi oder eine Zehnernote bekommen – heute nicht mehr.
Vor allem die Geschäftskunden würden seine Arbeit schätzen, sagt der Pöstler. Mal reiche es auch für einen Kaffee oder einen kurzen Schwatz. Bei privaten Personen sei es aber eher hektisch, dort gebe es in der Regel nichts: «Früher haben wir Pöstler mal Schoggi oder eine Zehnernote bekommen – heute nicht mehr», sagt Andy Gut.
Viele Pakete landen innerhalb von 24 Stunden in unserem Briefkasten. Sie haben einen langen Weg hinter sich: Von den riesengrossen Lagerhallen, wo es vor Robotern nur so wimmelt, zu den Mitarbeitenden im Lager, die alles verpacken, bis hin zu den Pöstlern, die uns die Pakete dann nach Hause bringen.