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Corona-Krise: Schweizer Airlines erhalten verbürgte Kredite
Aus 10 vor 10 vom 29.04.2020.
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Die Zukunft des Fliegens So könnten Flugreisen nach der Coronakrise aussehen

Nun gibt es Klarheit über die Zukunft der Schweizer Airlines. Der Bundesrat hat entschieden, dass Bundesgarantien in Höhe von 1.3 Milliarden die Swiss und die Edelweiss retten sollen. Doch Unklarheit herrscht darüber, wie das Fliegen in Zukunft aussehen wird. Worauf müssen sich Flugpassagiere einstellen?

Am Flughafen

Die Corona-Pandemie wird das Reiseerlebnis der Flugpassagiere längerfristig prägen. Maskentragpflicht am Flughafen, Fragebogen am Check-in oder Fiebermessen vor dem Einsteigen, Bruno Dobler kann sich diverse Anpassungen für die Flugbranche vorstellen. Der ehemalige Pilot und Geschäftsführer der Helvetic Airways vermutet, dass solche neuen Sicherheitsmassnahmen zur Norm werden.

China liefert bereits Hinweise darauf, wie die Zukunft am Flughafen aussehen könnte. An den Flughäfen in der Provinz Hubei werden strenge Gesundheitskontrollen durchgeführt. Reisen darf nur, wer keinen Kontakt zu Infizierten hatte und auf der Gesundheits-App einen grünen QR-Code nachweisen kann. Den Fluggästen wird ausserdem am Eingang des Terminals die Temperatur gemessen.

An Bord

Auch an Bord ist mit Umstellungen zu rechnen. Wegen der engen Platzverhältnisse werden manche Airlines Sitze bewusst freilassen oder ihren Passagieren raten, Masken zu tragen. Manche Airlines prüfen gar, ob sie ihre Flugzeugsitze mit Plexiglasscheiben abschirmen sollen.

Die italienische Firma Avio Interiors hat Hauben aus Kunststoff entwickelt, die nachträglich an die Sitze angebracht werden können. Ob sich diese Scheiben in der Praxis durchsetzten werden, ist allerdings fraglich. Bruno Dobler hat Bedenken: «Gerade im Zusammenhang mit der Sicherheit sehe ich da Probleme.» Denn im Notfall müssen Fluggäste in weniger als zwei Minuten die Maschine verlassen können. Die Schutzhauben könnten dies erschweren.

Ticketpreise

Nicht nur die Sicherheitsmassnahmen werden zu einer geringeren Auslastung der Flugzeuge führen. Im März kam es zu einem Einbruch der Passagierkilometer von über 50 Prozent. Je nachdem, wie sich die Reiserestriktionen entwickeln und wann ein Impfstoff gefunden wird, könnte es Jahre dauern, bis sich das Flugvolumen wieder normalisiert. Viele Reisende werden wohl Flugreisen über längere Zeit vermeiden, weil sie Angst vor einer Ansteckung haben.

Für die Airlines wird es vor diesem Hintergrund schwierig werden, Profite zu machen. Andreas Widmer, Dozent für Netzwerkindustrie an der Universität St. Gallen, sagt: «Die Airlines werden keine Gewinne machen, wenn zu viele Sitzplätze frei bleiben.»

Allerdings haben die Fluggesellschaften auch hohe Fixkosten, selbst wenn ihre Flieger am Boden bleiben. Es wird schliesslich zu einer Abwägung kommen, ab welchem Ladefaktor die Flugzeuge in die Luft können, ohne dass sie grössere Verluste haben, als wenn sie am Boden bleiben.

Werden deshalb die Ticketpreise in die Höhe schnellen? André Dosé, ehemaliger Konzernchef der Swiss, ist sich darüber nicht sicher. Auch nach der Coronakrise werde die Flugbranche im globalen Wettbewerb stehen. Manche Airlines werden vermutlich nach wie vor mit Tiefstpreisen werben, um ihre Flüge möglichst gut zu füllen. Schliesslich werden die Preise aber auch von den Auflagen der Regierungen und den Reisebeschränkungen abhängen.

«10vor10», 29.04.2020, 21:50 Uhr

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