Donald Trump lässt selten ein gutes Haar an China, dem «wirtschaftlichen Feind»: Als Präsident überhäufte er das Land mit Strafzöllen, während der Pandemie erklärte er Corona zum «China-Virus». Doch geht es um sein eigenes Portemonnaie, findet er China dann anscheinend doch nicht so übel.
Seit dem Frühling verkauft der ehemalige US-Präsident seine Bibel, «God Bless the U.S.A. Bible», an seine Anhängerinnen und Anhänger in den USA. Drucken lässt er diese aber da, wo es am wenigsten kostet: in China. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP, die Einblick in Handelsdokumente erhalten hat. Diese belegen den Import dieser Bibeln.
Laut den Unterlagen wurden zwischen Februar und März 120'000 Trump-Bibeln in drei Schiffsladungen von der ostchinesischen Stadt Hangzhou nach Los Angeles verschifft. Die Druckerei hat diese Bibeldrucke gegenüber AP bestätigt. Trumps Wahlkampfteam hat nicht auf Anfragen der Agentur reagiert.
Die Produktionskosten der drei Lieferungen betragen laut Handelsunterlagen 342'000 US-Dollar – weniger als 3 US-Dollar pro Exemplar. Eine Bibel wird in den USA für mindestens 59.99 US-Dollar verkauft. Damit liegt der potenzielle Umsatz bei rund 7 Millionen. Ein signiertes Buch verkauft der Geschäftsmann gar für 1000 US-Dollar. Trump-Fans beklagen auf Social Media jedoch die schlechte Qualität der Ware.
Nur ein Produkt von vielen
Trump weiss, wie er aus seiner Marke Profit schlägt. Neben der Bibel verkauft Trump auch andere Produkte wie mit Diamanten besetzte Uhren, Sneaker, Fotobücher oder Kryptowährungen. Die Herkunft dieser Produkte bleibt oft unklar. Kritiker werfen ihm vor, seine politischen und wirtschaftlichen Interessen auf Kosten der Transparenz und Ethik zu vermischen.