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Prozess wirft schlechtes Licht auf Grossbank
Aus HeuteMorgen vom 07.02.2022. Bild: Keystone
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Drogenkrimi Die Credit Suisse schreibt ihren nächsten Skandal

Die Grossbank Credit Suisse steht ab Montag vor dem Bundesstrafgericht, in einem grossen Prozess rund um Drogen und Geldwäscherei.

Es hört sich an wie in einem schlechten Krimi. Ein ehemaliger bulgarischer Ringer baut einen Mafiaclan auf, importiert tonnenweise Kokain nach Europa und die Millionen, die er damit verdient, deponiert er bei der Credit Suisse.

Geschehen tut dies nicht etwa mit verschleierten Banktransaktionen. Im Gegenteil, der Mafiaboss persönlich und sein Finanzchef spazieren immer wieder mit Koffern voller Bargeld in den CS-Hauptsitz am Paradeplatz und übergeben das Geld ihrer Kundenbetreuerin.

Grossbank in der Krise

Das Geld sei auch nicht in druckfrischen gebündelten Scheinen bei der Credit Suisse gelandet, betont die Bundesanwaltschaft in ihrer 600 Seiten dicken Anklageschrift, sondern lose in kleinen, gebrauchten Euronoten. Manchmal war sogar Falschgeld darunter.

146 Millionen Franken seien so in den Finanzkreislauf zurücktransferiert und gewaschen worden. Vor dem Bundesstrafgericht stehen ab Montag darum nicht nur zwei bulgarische Bandenmitglieder und die Kundenbetreuerin, die bei der Credit Suisse für reiche Kunden aus Osteuropa zuständig war. Auch die CS selber ist angeklagt. Sie ist die erste grosse Bank in der Schweiz, die wegen Geldwäscherei vor Gericht steht.

Ein Kontrollversagen auf allen Ebenen habe diese Geldwäscherei erst möglich gemacht, wirft die Bundesanwaltschaft der Credit Suisse vor. Die Credit Suisse selbst betont seit Beginn der Untersuchung, dass sie unschuldig sei und weist die Vorwürfe in aller Form zurück, wie sie schreibt.

Prozess von einem Monat

Sollte sie dennoch verurteilt werden, drohen ihr als Maximalstrafe fünf Millionen Franken Busse. Für eine Credit Suisse ist das nicht viel Geld. Viel schwerer dürften die ganzen negativen Schlagzeilen wiegen. Nach Milliardenverlusten in Finanzskandalen und einem Ex-Chef, der Corona-Regeln brach, steht nun auch noch ein Prozess an, der ganze vier Wochen dauern wird.

SRF 4 News, 07.02.2022, 06:00 Uhr

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