- Beim Schweizer Velohersteller Flyer läuft es nicht rund: Deshalb muss die Firma massiv sparen.
- Der Velohersteller hat die Mitarbeitenden nun über eine mögliche Massenentlassung informiert.
- 80 von über 300 Stellen sind gefährdet.
Die E-Bike-Branche hat in den letzten Jahren einen Aufschwung sondergleichen erlebt. Jetzt ist der Höhenflug zumindest für den Elektrovelo-Hersteller Flyer aus Huttwil (BE) vorbei. Die Flyer-Angestellten sind letzte Woche über eine mögliche Massenentlassung informiert worden.
«Möglicherweise müssen wir rund 80 Mitarbeitenden kündigen», heisst es in einem Schreiben, das der «Berner Zeitung» vorliegt. Eine Flyer-Sprecherin bestätigt dies auf Anfrage von SRF.
Umsatz innert zwei Jahren halbiert
Wieso ist Flyer trotz E-Bike-Boom in der Schweiz im Gegenwind?
Corona habe zwar anfangs zu einer höheren Nachfrage nach E-Bikes geführt, der Aufschwung flache aber wieder ab. «Wir sprechen von einer Halbierung der Umsätze und Bestellungen innert zwei Jahren», zitiert die «Berner Zeitung» weiter aus dem Schreiben.
Denn die Pandemie habe sich auch negativ aufs Geschäft ausgewirkt, weil Fabriken geschlossen und die Produktion eingeschränkt worden sei. Das habe monatelange Lieferverzögerungen zur Folge gehabt. Zudem drückten die gestiegenen Energiepreise und die Teuerung auf die Finanzen.
Die Massenentlassung ist noch nicht definitiv beschlossene Sache. Mit dem Versand des Schreibens ist das Konsultationsverfahren eingeleitet worden. Die Angestellten erhalten dabei die Möglichkeit, Alternativen zum Stellenabbau zu entwickeln. Ein solches Verfahren muss von Gesetzes wegen durchgeführt werden, wenn eine Firma einen nicht unbedeutenden Teil ihrer Angestellten entlassen will. Das Verfahren dauert zwei Wochen.