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Benzin wird (noch) nicht teurer
Aus Info 3 vom 16.09.2019. Bild: Keystone/sda
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Drohnen treffen Erdölindustrie Heizen wird teurer – Benzin (noch) nicht

  • Der Erdölpreis stieg nach den Angriffen auf saudische Ölanlagen drastisch an.
  • Auf die Treibstoffpreise in der Schweiz hat dies noch keinen Einfluss.
  • Hält der Produktionsstopp in Saudi-Arabien an, könnte es aber durchaus zu einer Treibstoffpreis-Erhöhung kommen.
  • Beim Heizöl rechnet der Branchenverband mit stärkeren Preisanstiegen.

Durch die Drohnenangriffe vom Samstag in Saudi-Arabien wurde die weltweite Produktion von Erdöl auf einen Schlag um 5,7 Millionen Barrels pro Tag verringert. Dieser Produktionsausfall gilt als einer der grössten aller Zeiten. Im Vergleich dazu: Beim Angriff von Saddam Hussein auf Kuwait 1990 fiel die Produktion von täglich 4,7 Millionen Barrels Öl weg.

Erdölpreis stieg um 20 Prozent

Die Reaktion an den Märkten war entsprechend drastisch. Die Preise für Erdöl stiegen gleich zu Beginn um gegen 20 Prozent, so viel auf einmal, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Derzeit liegen sie rund 10 Prozent höher als noch am vergangenen Freitag.

Wie lange sich diese deutlich höheren Preise halten werden, hänge davon ab, wie schnell der Saudische Erdöl-Förderer Saudi Aramco seine Raffinierien wieder zum Laufen bringe, sagt die Schweizer Erdöl-Expertin Cornelia Meyer: «Wenn die Reparatur zwei bis drei Tage dauert, dann ist es gut. Wenn sie länger dauert, wird der hohe Preis längerfristig anhalten.»

Weltweit grosse Reserven

Ein weiterer Faktor sei, wie lange die Reserven an Erdöl ausreichen würden. «Saudi-Arabien hat weltweit Reserven von 30 bis 45 Tagen. Wenn sie es innerhalb dieser Frist reparieren können, können sie einfach weiterverkaufen.»

Andere Experten gehen von Reserven für bis zu 90 Tagen aus. Allerdings ist Erdöl nicht gleich Erdöl. Je nach Qualität – ob es besonders schwer oder sauer ist – kann es von bestimmten Raffinerien auf die Schnelle gar nicht verarbeitet werden, wodurch die Nachfrage allenfalls nicht befriedigt werden könnte.

Erschwerend kommt hinzu, dass andere Förderländer wie Kuwait oder die Arabischen Emirate nicht über Nacht ihre Kapazitäten um derart grosse Mengen erhöhen können. Das kann Monate dauern. Bis morgen will Saudi Aramco mitteilen, bis wann der Konzern damit rechnet, seine Anlagen wieder in Betrieb nehmen oder die Kapazitäten anderweitig erhöhen zu können.

Treibstoff bleibt vorläufig gleich teuer

Der Produktionsausfall hatte Auswirkungen auch auf die Aktienmärkte. Während Titel von Reiseanbietern, zum Beispiel für Kreuzfahrten an Wert verloren, konnten russischer Erdöl-Konzerne wie Lukoil oder Rosneft oder amerikanische wie Exxon/mobile deutlich zulegen.

Auf die Preise für Treibstoffe in der Schweiz sollen die höheren Preise für Erdöl keine sofortigen Folgen haben. Wenn der Preis in den kommenden Wochen aber weiter hoch bleibe, werde der Preis an den Zapfsäulen steigen, teilt der Verband Avenergy auf Anfrage mit. Weil aber mehr als die Hälfte des Preises für Treibstoffe aus Steuern bestehe, werde die Erhöhung auch weniger stark sein.

Beim Heizöl ist dies allerdings anders. Hier rechnet der Branchenverband mit stärkeren Preisanstiegen, weil sich hier Schwankungen beim Preis für Rohöl stärker bemerkbar machten.

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Unsicherheit an den Märkten nach Angriff auf saudische Öl-Anlagen
Aus Tagesschau vom 16.09.2019.
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