- Bei Handys und Tablets soll in Zukunft schon beim Kauf klar deklariert werden, wie energieeffizient und reparaturfreundlich die Geräte sind.
- Dies geht aus einer Initiative der EU-Kommission für einen Gesetzesentwurf hervor.
- Künftig sollen Geräte mit einem Label und einer Skala von Grün bis Rot ausgezeichnet werden.
Wie viel Strom braucht ein Smartphone? Und wie einfach lässt es sich reparieren? Darüber soll in Zukunft ein neues Label Auskunft geben. Wie schon heute bei Waschmaschinen, Fernsehgeräten oder Geschirrspülern soll künftig auch bei Smartphones oder Tablets sofort erkennbar sein, wie effizient die Geräte sind.
Wie aus einem Gesetzentwurf der EU-Kommission hervorgeht, könnte künftig vorgeschrieben werden, Handys und Tablets mit einem Label auszuzeichnen. Mithilfe einer Skala von Grün bis Rot soll zu erkennen sein, wie effizient die Geräte sind.
Zudem können Nutzer anhand der Buchstaben «A» für besonders effizient bis «G» für energieintensive Geräte den Stromverbrauch erkennen. Robustheit und Reparaturfreundlichkeit würden auf einer Skala von «A» bis «E» angegeben. Auch soll ersichtlich sein, wie viele Stunden ein Akku hält, bis er geladen ist, beziehungsweise nach wie vielen Ladezyklen dessen Leistung merklich abnehmen wird.
Energieverbrauchskennzeichnung von Mobiltelefonen und Tablets
Die EU-Kommission holt nun Rückmeldungen zu dem Gesetzentwurf ein. Bis ein entsprechendes Label Realität wird, dauert es aber voraussichtlich noch länger. Sollte der Entwurf wie vorgeschlagen verabschiedet werden, ist eine Übergangsfrist von 18 Monaten vorgesehen. Sobald die EU-Kommission den Rechtsakt verabschiedet hat, könnte eine Mehrheit des EU-Parlaments oder der Mitgliedstaaten noch innerhalb von zwei Monaten Einwände erheben.
Vorgaben für zahlreiche Produkte geplant
Die Vorsitzende des Binnenmarktausschusses, Anna Cavazzini (Grüne Partei), begrüsst den Vorschlag grundsätzlich: «Endlich schlägt die Europäische Kommission ein Energielabel mit Angaben zur Reparierbarkeit vor.» Ihrer Ansicht nach gehen die neuen Regeln allerdings nicht weit genug. «Denn ein echter Reparaturindex darf sich nicht auf Smartphones und Tablets beschränken, sondern muss für alle Geräte gelten.» Zudem müssten Konsumenten Zugang zu Ersatzteilen und Anleitungen haben.
Auch der europäische Verbraucherverband Beuc lobte den Vorstoss und begrüsst die Vorschläge wie Geräteakkus mit längerer Lebensdauer, Sicherheitsupdates für mindestens fünf Jahre, leichtere Demontage und Ersatzteilverfügbarkeit.
Bereits im März hatte die EU-Kommission grundsätzliche Vorschläge zu Vorgaben für zahlreiche Produkte gemacht. Neben Handys und Tablets geht es dabei um fast alle Handelsprodukte, etwa Bekleidung, Rucksäcke oder Möbel.
Diesem Vorhaben müssen EU-Staaten und Europaparlament aber noch explizit zustimmen und einen Kompromiss aushandeln. Mit den nun präsentierten Vorschlägen werden Pläne für eine umweltfreundlichere Wirtschaft konkreter.