- Die Raiffeisen-Gruppe hat im ersten Halbjahr 2021 operativ klar zugelegt: Beim Geschäftserfolg resultiert ein Plus von 614 Millionen Franken.
- Der Reingewinn stieg um 46 Prozent auf 505 Millionen Franken. Der starke Anstieg hat vor allem mit der Corona-Pandemie zu tun.
- Im ersten Halbjahr 2020 wurden zusätzliche Reserven von 75 Millionen Franken gebildet, was sich entsprechend auf den Gewinn ausgewirkt hatte.
Alle Kernbereiche der Bank konnten sich steigern, wobei der Marktanteil im Hypothekengeschäft – von hohem Niveau aus – leicht sank. Zu diesem «starken Ergebnis» hätten sämtliche Ertragspositionen beigetragen, hiess es. Insbesondere im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft und im Zinsgeschäft habe die Gruppe ein erfreuliches Wachstum verzeichnet.
Konzernchef Hans Huber zeigte sich in der Mitteilung denn auch zufrieden: «Im operativen Geschäft konnten wir sowohl bilanz- als auch erfolgsseitig eine bemerkenswerte Steigerung verzeichnen.»
Rückstellungen aufgelöst
Der Nettoerfolg aus dem Zinsgeschäft, dem wichtigsten Ertragspfeiler, stieg um 3.4 Prozent auf 1.2 Milliarden Franken. Die rasche wirtschaftliche Erholung, die mit den Lockerungen der Corona-Schutzmassnahmen in der Schweiz einhergehe, habe sich positiv auf die Risikosituation ausgewirkt. Entsprechend konnte Raiffeisen netto Wertberichtigungen für Kreditrisiken in der Höhe von 12.3 Millionen Franken auflösen.
Deutlich gewachsen ist dank der guten Börsenentwicklung der Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, das allerdings viel kleiner ist als das Zinsgeschäft. Hier erzielte Raiffeisen ein Plus von 10.4 Prozent auf 256 Millionen Franken. Dazu beigetragen habe insbesondere das Wertschriften- und Anlagegeschäft. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft konnte mit 14.0 Prozent gar noch etwas deutlicher gesteigert werden. Dieses ist aber mit 116.8 Millionen Franken nochmals deutlich kleiner.
Insgesamt stieg der Geschäftsertrag um 6 Prozent auf über 1.6 Milliarden Franken an. Da der Geschäftsaufwand mit 2.6 Prozent auf 926 Millionen weniger stark zunahm, verbesserte sich auch das Kosten-Ertrags-Verhältnis im Vergleich zum Vorjahr um knapp 2 Prozentpunkte auf 56.3 Prozent.
Mit dem Markt gewachsen
Auch das Bilanzgeschäft habe sich positiv entwickelt, so Raiffeisen weiter. So wurden im ersten Halbjahr 2021 wieder mehr Hypotheken vergeben: Das Total der entsprechenden Forderungen lag per Ende Juni mit 192.9 Milliarden nämlich um 1.4 Prozent über dem Stand von Ende 2020.
Die Zunahme sei im Rahmen der Vorjahresentwicklung gelegen und widerspiegle das Bestreben zu Wachstum «auf Niveau des Marktes», heisst es in der Mitteilung dazu. In früheren Jahren und unter dem alten Chef Pierin Vincenz war Raiffeisen bekanntlich oft deutlich über dem Markt gewachsen.
Für den weiteren Jahresverlauf gibt sich das Management vorsichtig optimistisch. Zwar bleibe aufgrund der Pandemie die Prognose-Unsicherheit hoch, erklärte Raiffeisen. Man gehe aber davon aus, dass sich die positive Entwicklung im Kerngeschäft im zweiten Halbjahr 2021 fortsetzen werde. Es sei aber möglich, dass das operative Ergebnis der ersten sechs Monate «nicht als Massstab für die weitere Entwicklung des gesamten Geschäftsjahres» gelten könne, heisst es einschränkend.