- Die Swiss hat in der ersten Jahreshälfte ihre Erholung von den Corona-Einbrüchen fortgesetzt.
- Nun schreibt sie wieder Gewinn: Im ersten Halbjahr verdiente die Fluggesellschaft 67 Millionen Franken.
- Im gleichen Zeitraum letztes Jahr hatte die Swiss noch einen Verlust von fast 400 Millionen gemacht.
Auch die finanziellen Aussichten seien – dank hoher Nachfrage – günstig, sagt das Unternehmen, ebenso wie bei der Konzernmutter Lufthansa.
Passagierzahlen verfünffacht
Die Nachfrage hat zuletzt wieder deutlich angezogen: Die Swiss setzte zwischen Januar und Juni 1.8 Milliarden Franken um, gegenüber 659.3 Millionen im Vorjahr. Die 2.57 Milliarden aus dem Vorkrisenjahr 2019 sind allerdings immer noch ein gutes Stück entfernt.
Das spiegelt sich auch in den Passagierzahlen: Waren im ersten Semester des Vor-Corona-Jahres 2019 noch knapp 8.8 Millionen Passagiere mit der Swiss geflogen, so waren es jetzt 5.3 Millionen. Im Vergleich zum Vorjahr sind es allerdings fünfmal mehr.
Die Airline habe von einer starken Buchungsnachfrage und der Restrukturierung profitiert, heisst es in der Mitteilung.
Höhere Ticketpreise halfen
Nach dem Ende der Coronamassnahmen in vielen Ländern hat es viele Schweizer wieder ins Ausland gezogen. Allerdings gestaltete sich die Erholung der europäischen Flugindustrie nicht ganz ohne Schwierigkeiten: Personelle Engpässe, Streiks und Pannen sorgten für Turbulenzen. So musste die Swiss wegen Personalmangels hunderte Flüge streichen.
Und eine Panne bei der Flugsicherung Skyguide kostete die Airline «mehrere Millionen Franken», wie Swiss-Chef Dieter Vranckx Ende Juni in einem Interview gesagt hatte. Dazu kam der Anstieg der Treibstoffkosten, die üblicherweise der grösste Kostenblock einer Fluggesellschaft ist. Die höheren Kerosinkosten habe die Swiss aufgrund der stark zunehmenden Reisetätigkeit allerdings mit höheren Ticketpreisen teilweise kompensieren können, schrieb die Airline.
Profitables Gesamtjahr erwartet
Die Swiss bekräftigte in der Mitteilung ihr Ziel, im Gesamtjahr schwarze Zahlen zu schreiben. Auch für den Restsommer sehe die Buchungslage gut aus. Dennoch sei weiterhin mit sehr hohen Kerosinpreisen zu rechnen und von einer Konjunkturabkühlung auszugehen, so die Swiss. Zudem stellten auch die Ressourcenengpässe die Luftfahrt vor grosse Herausforderungen. Ihre solide Struktur und Kostenbasis ermöglichten es der Swiss jedoch, positiv auf das zweite Halbjahr zu blicken.
Bereits Anfang Juni hat die Swiss den Milliardenkredit zurückgegeben, mit dem Bund und Banken ihr in der Coronakrise unter die Arme gegriffen hatten. Künftig will die Lufthansa-Gruppe die Finanzierung wieder über den Kapitalmarkt sicherstellen. Dazu sollen nun auch die mit dem Personal vereinbarten Krisenmassnahmen in der Schweiz früher als geplant abgebaut werden.